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Perry Rhodan - 2519 - Die Sonnen-Justierer

Titel: Perry Rhodan - 2519 - Die Sonnen-Justierer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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unrühmliche Vergangenheit zu frisch. Die Tlunx als Geheimwaffe der Meister der Insel, als millionenstarke Horde von Mutanten, die über die Völker Andromedas herfielen – all das verursachte ihm einen schwer zu beschreibenden Schmerz in seiner Seele. Bei dem Gedanken, dass es in Zukunft wieder so sein könnte, bekam Dork Angst.
    Dann wollten sie lieber weiter auf ihrem Exilplaneten leben, unerkannt und unentdeckt, ein Volk abseits der galaktischen Bühne.
    Irgendwann würde jemand kommen, ihre Welt »entdecken« und sie selbst. Vielleicht würde sich wiederholen, was ihnen durch die Darturka widerfahren war. Davor mussten sie sich schützen.
    Dork überlegte, wie sie das tun konnten. Die Freunde um Hilfe bitten?
    Tatsächlich hatten sie überraschend Freunde gefunden, Terraner aus der Nachbargalaxis Milchstraße. Sollten sie diese ...?
    Nein, es war zu viel verlangt. Die Tlunx hatten ihnen schon alles zu verdanken, ihr Leben, ihre Identität. In den subplanetaren Anlagen von Multika hatte sich ihr Schicksal entschieden.
    Vorerst. Was die Zukunft bringen würde, wollte Dork sich lieber nicht ausmalen. Die Darturka kannten die galaktischen Koordinaten ihres Exils. Beim nächsten Mal würden sie mit vielen Schiffen kommen. Und dann?
    Dork erkannte voller Schrecken, dass es keinen Sinn hatte, wenn sie zur alten Stärke ihrer Vorfahren zurückkehrten. Die Darturka waren gegen paranormale Einflüsse unempfindlich. Es nützte nichts, sich gegen sie mit hypnotischen oder anderen Kräften wehren zu wollen, wie stark diese auch immer waren.
    Dann galt es wohl eher die Flucht anzutreten, an einen geheimen Ort zu verschwinden, wo niemand die Tlunx fand oder auf sie zugreifen konnte. In Sicherheit ...
    Die leise Stimme des Zimmerservos meldete sich. »Atlan ist auf dem Weg zu euch. Er möchte euch eine Mitteilung machen.«
    Dork sah die Kameraden an. »Kuike, Frabonn ... Denkt ihr, was ich denke?«
    »Tun wir das nicht immer?« Kuike erwiderte seinen Blick ausgesprochen ernst.
    »Ja, gewiss«, stimmte er ihm zu. »Unsere Para-Fähigkeit bringt es wohl mit sich, dass wir ähnliche Gedanken hegen.«
    Sie versammelten sich in der Nähe der Tür. Es dauerte eine Weile, bis sie von draußen Schritte hörten und sich die Tür öffnete.
    Da stand er, der silberhaarige Riese aus dem Volk der Arkoniden. Anfangs hatte Dork ihn ebenfalls für einen Terraner gehalten. Mit Atlan war es ihm ähnlich ergangen wie mit dem Namen Keptenlenz, der in Wahrheit Captain Lenz hieß.
    Der nach tlunxschen Maßstäben Doppelgroße grüßte und sagte: »Ich habe eine gute Nachricht für euch. Die JULES VERNE verlässt in einer knappen Stunde den Holoin-Sektor. Auf dem Weg zu unserem Flugziel setzen wir euch auf eurer Exilwelt ab.«
    Die Tlunx jubelten.
    »Hörst du das, Dork?« Kuike schlug ihm gegen den Rücken.
    Dork stieß einen Wehlaut aus. »Soll ich auf dem Krankenlager in die Heimat zurückkehren?«
    Der Gedanke, bald schon dort zu sein, wo die Darturka sie entführt hatten und die Zurückgebliebenen um sie trauerten, erfüllte ihn mit Euphorie, die den Schmerz schnell verscheuchte. Sie würden wieder in den Wäldern auf die Ducker und Schleicher ansitzen, Nahrung nach Hause schleppen und Freudenfeuer entzünden. Mit ihren hypnotischen Kräften würden sie die Sinne der Jagdbeute vernebeln, sodass sie sich selbst mit dem Wind anschleichen konnten, ohne wahrgenommen zu werden.
    Nur manchmal, wenn ihre Konzentration nachließ, entwischte ihnen ein Stück Wild.
    »Wie viele Tage wird es dauern, bis wir ankommen?«, wollte Dork von Atlan wissen.
    »Einen Tag höchstens.«
    »Bei ... Taafun!«, murmelte Dork. »Ein so schnelles Raumschiff hast du!«
    Atlan verabschiedete sich, aber Dork hielt ihn zurück. »Wir wollen Captain Lenz ›Auf Wiedersehen‹ sagen. Wir beeilen uns.«
    »Lenz befindet sich auf der Oberfläche. Ich fürchte, die Zeit wird nicht reichen, dass ihr euch die Hand schüttelt.«
    »Wir können unmöglich weggehen, ohne ihm zu danken.«
    »Ihr könntet mittels Bildfunkverbindung mit ihm sprechen«, schlug Atlan lächelnd vor.
    Einem so freundlichen Angebot konnte kein Tlunx widerstehen.
    »So werden wir es machen.«
    Dork begleitete Atlan hinaus in den Korridor. Als er in das Zimmer zurückkehrte, erschraken die Kameraden ob seines bekümmerten Gesichts.
    »Du bist krank!«, vermutete Kuike. »Hast du Schmerzen?«
    Dork wehrte ab. »Es ist nichts. Außer von deinem Schlag, Kuike, tut es mir nirgendwo weh.«
    *
    Mehr als hundert Jahre

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