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Perry Rhodan - 2520 - Grenzgängerin des Schleiers

Titel: Perry Rhodan - 2520 - Grenzgängerin des Schleiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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blickte Vacucha hinterher. Sie hatte sich etliche Meter von ihm entfernt und schien sich nach den Verfolgern umschauen zu wollen.
    Verschwinden wir hier, solange wir noch in der Lage ...
    Die Ertruserin hielt inne. Sie kommen , glaubte Agonis aus ihrer Haltung zu erkennen.
    Warum lief oder schwebte er nicht zum Schiff zurück? Die dreißig Kilometer waren kein Problem. Sobald er die Leistung seines Mikrogravitators reduzierte, kam er in der geringen Schwerkraft des Planetoiden mit Riesensätzen voran.
    War es womöglich schon zu spät? Vacucha winkte jedenfalls heftig.
    Ich soll in Deckung gehen? Aber ...
    Starke Erschütterungen durchliefen den Boden. Für einen Moment fürchtete Agonis, dass die Kristallraumschiffe starteten. In diesem Fall würde die PROSPERO nicht mehr lange existieren. Selbst wenn die Positronik den Schutzschirm aufbaute, der Epsaler glaubte nicht, dass die HÜ-Projektoren den Bordwaffen der Fremden lange standhalten konnten.
    *
    Eine zweite Bebenwelle. Risse entstanden im Boden, als fange der Untergrund an, sich auch in diesem Bereich aufzulösen. Einer der Risse sprang Agonis in wildem Zickzack entgegen – und kam erst wenige Meter vor ihm zum Stillstand.
    Wie lange inzwischen?
    Zwei Minuten, vielleicht drei.
    Nach wie vor kein Lebenszeichen von den Frauen. Lagen sie zerschmettert in der Tiefe? Muccor war den Angreifern ohnehin so nahe gewesen, dass er kaum eine Chance gehabt hatte.
    Vacucha ist weg! Der Epsaler reagierte erschreckt. Wo seine Gefährtin eben noch gewesen war, stand nun einer der Fremden und schaute in seine Richtung.
    Agonis floh nicht. Vor der schweren Waffe, die der Koloss auf ihn richtete, gab es kein Entkommen. So schnell konnte er gar nicht laufen, dass er einem Schuss entging.
    Warum schoss der Gegner nicht ebenso kompromisslos, wie seinesgleichen Helma und Jan getötet hatten?
    Agonis glaubte, ein scharfes Zischen im Helmempfang zu hören.
    Der Fremde redete zu ihm?
    Langsam drehte der Prospektor seine leeren Handflächen nach vorn. Die Geste provozierte eine offensichtlich auffordernde Bewegung mit der Waffe; nur konnte er nicht erkennen, was sein Gegenüber von ihm erwartete.
    »Ich verstehe nicht«, sagte er zögernd.
    Etwa dreißig Meter trennten sie voneinander. Agonis schien es, als verflüchtige sich der Koloss. Dieses Wesen verschmolz immer mehr mit dem unruhig gefärbten Hintergrund. Passte sich sein rau wirkender violetter Schutzanzug allmählich der Umgebung an?
    Schätzungsweise drei Meter war der Fremde groß. Alles an ihm wirkte bedrohlich. Er stand auf zwei kräftigen Beinen, hatte zwei Arme – und wirkte wie eine geballte Dosis Tod.
    Der Fremde war für Agonis nur eine Kreatur . Wesen, die grundlos töteten, waren für ihn Kreaturen. Der länglich vorspringende Schädel erinnerte ihn an eine Schlange oder einen schlangenartigen Raubfisch und ließ seine Abneigung wachsen.
    Agonis entsann sich einiger Holos, in denen er sehr ähnliche Kreaturen gesehen hatte. Bilder der terranischen Unterwasserwelt waren das gewesen – Mörderfische, die sich in Felsspalten verbargen und urplötzlich zustießen. Nur ihr Name kam ihm nicht in den Sinn.
    Ich mag euch nicht, verdammt. Wenn unsere Desintegratorbohrer nicht zwischen den Felsen stecken würden ...
    Der Fremde war kaum mehr wahrzunehmen. Agonis sah nur noch den schlanken vorspringenden Schädel, und als sich der Rachen öffnete, bestätigten Hunderte dünne Zähne den Eindruck eines Raubtiers.
    Dann ging alles wahnsinnig schnell. Der Angreifer hob die Waffe, deren verdickte Mündung von fahl zuckenden Entladungen umflossen wurde. Agonis warf sich ohne nachzudenken zur Seite, und keine Sekunde später spürte er die Hitze eines Strahlschusses, der ihn beinahe um einen Meter verfehlte und den Boden aufriss.
    Der Epsaler kam unerwartet hart auf und strauchelte. In der Seitwärtsdrehung sah er gut zehn Meter hinter dem Angreifer einen zweiten der Fremden erscheinen.
    Von seiner neuen Position aus entdeckte er aber auch den nahezu senkrechten Spalt in der Felswand. Den Rücken und die Füße gegen den Fels gestemmt, verharrte dort Vacucha in mehreren Metern Höhe. Ihr kraftvoll geschleuderter großer Steinbrocken traf den Angreifer und schlug ihm die Waffe aus der Hand. Fast gleichzeitig sprang die Ertruserin und riss die Kreatur zu Boden.
    Ein neuer Glutball jagte über Agonis hinweg. Der zweite Angreifer hatte geschossen, aber offenbar zugleich die Waffe verrissen, weil er sich der näher kommenden menschlichen

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