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Perry Rhodan - 2520 - Grenzgängerin des Schleiers

Titel: Perry Rhodan - 2520 - Grenzgängerin des Schleiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Gestalt zuwandte.
    Das ist Muccor , glaubte Agonis zu erkennen.
    Heiß durchlief es ihn, als er sah, dass der Prospektor einen Desintegratorbohrer wie einen Speer schwang. Mit beiden Händen führte Muccor Dell den zwei Meter langen armdicken Stab und stieß zu.
    Für einen Sekundenbruchteil bemerkte Agonis das fahle Leuchten der Desintegratorspitze. Vielleicht bildete er sich den grünen Schimmer auch nur ein. Jedenfalls rammte der Bohrstab durch den massigen Leib des Fremden und stieß offensichtlich auch noch eine oder zwei Handspannen tief in den Untergrund. Muccor, obwohl nur ein schmächtiger Terranerabkömmling, musste den Stab mit aller Kraft geführt haben.
    Die schlangenköpfige Kreatur bäumte sich auf. Der Analysestab, so widerstandsfähig er sein mochte, splitterte wie ein dünnes Rohr. Vergeblich versuchte Muccor, noch einmal zuzupacken. Eine heftige Bewegung des Fremden schleuderte ihn zur Seite und ließ ihn stürzen.
    Das war der Moment, in dem Agonis auf die Beine kam. Er war jedoch zu weit entfernt, um schnell genug eingreifen zu können.
    Vacucha sprang den Gegner von der Seite an. Für ein paar Sekunden konnte Agonis nicht erkennen, was geschah. Seine Gefährtin versuchte offenbar, die Energiewaffe an sich zu bringen.
    Er hatte erst die halbe Distanz überwunden, da flammten zwei Feuerbälle auf. Muccor brach getroffen zusammen. Der zweite Schuss traf Vacuchas Gegner, weil sie selbst gedankenschnell zur Seite fuhr.
    Im ersten Moment glaubte Agonis, dass auch die Frau getroffen war. Sie stürzte, rollte zur Seite und kam schwankend wieder auf die Knie. Erst da bemerkte er, dass sie die fremde Waffe umklammert hielt.
    In seinem Helmlautsprecher erklang Vacuchas wüster Fluch. »Wie löst man dieses verdammte Ding ...?«
    Zwei Blitze jagten den Angreifern entgegen. Einer davon traf. Aber das konnte die Ertruserin schon nicht mehr erkennen. Sie warf sich herum und hetzte davon, feuerte wieder und ignorierte, dass sie selbst jeden Moment getroffen werden konnte. Nur Sekunden, dann befand sie sich hinter einem Felsvorsprung im toten Winkel.
    Agonis hatte ebenfalls diese Richtung eingeschlagen. Vielleicht kamen andere Gegner schon von vorn und nahmen sie beide in die Zange, er wusste es nicht, und es spielte auch keine Rolle.
    »Weg hier!«, dröhnte Vacuchas Bassstimme im Helmempfang.
    »Susette und Pirol ...«
    »Ich glaube nicht, dass sie noch leben.«
    Vacucha feuerte. Agonis konnte nicht erkennen, ob wirklich Verfolger hinter ihnen waren. Aber wenn, dann würden sie sich kaum von dem nur noch schwachen Glutstrahl beeindrucken lassen, der aus der Projektormündung hervorbrach.
    »Schrott.« Vacucha warf die Waffe beiseite. »Made on Ertrus ist das nicht.«
    Agonis schwieg dazu. Allerdings rief er nach den beiden Frauen. Eine Antwort blieb aus.
    »Was willst du tun, falls sie sich melden?«, fragte Vacucha spöttisch. »Umkehren? Sei froh, dass uns niemand folgt.«
    Sie hatte recht. Mit bloßen Fäusten gegen diese Kreaturen vorzugehen, mochte einmal leidlich Wirkung zeigen, aber bestimmt nicht öfter.
    Agonis rannte nun auch los. Die kantigen Geländestrukturen fielen schnell hinter Vacucha und ihm zurück. Aus der größer werdenden Distanz wirkten sie immer noch wie in den Fels eingeschlagene seltsame Bauwerke. Keineswegs alle waren der Auflösung zum Opfer gefallen.
    »Offensichtlich verfolgen sie uns wirklich nicht«, stellte die Ertruserin fest.
    »Weil sie wissen, dass wir ihnen nicht entkommen können.« Jeden Moment erwartete der Epsaler, die riesigen rot schimmernden Kristallschiffe aufsteigen zu sehen. Dass gerade das nicht geschah, beruhigte ihn keineswegs. Die Furcht lief wie ein Schatten mit ihm. Sie holte ihn nicht ein, aber sie blieb permanent hinter ihm.
    Kom Agonis war Mineraloge, Grabungstechniker und promovierter Kosmo-Historiker. Eine Ausbildung als Raumsoldat hätte er kategorisch abgelehnt. Nie hatte er gelernt, in Situationen wie dieser ruhig zu bleiben.
    Er hatte Angst, das gestand er sich ein. Verdammte Angst sogar. Sie wurde größer, je mehr die Anspannung der ersten Konfrontation von ihm abfiel.
    Große Bodenplatten waren in der Ebene wie Eisschollen aufgebrochen und hatten sich an den Rändern übereinandergeschoben. Vor langer Zeit waren an diesem Ort gewaltige Kräfte wirksam geworden. In den zehn Tagen auf P-17-25-1463 hatte der Epsaler sich nur einmal gefragt, wie diese Geländestrukturen entstanden sein mochten. Alles andere war interessanter gewesen – die

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