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Perry Rhodan - 2521 - Kampf um Kreuzrad

Titel: Perry Rhodan - 2521 - Kampf um Kreuzrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Oberprotektor! Du musst es tun!«
    Ja. Er musste.
    Bellyr initiierte die Befehlskette, drehte sich um und stakste zurück zur Zentrale.
    Er wusste, was jenseits der Schutzschirme geschah. Dort, wo die Darturka gegen die energetischen Mauern anrannten. Die zurückgelassenen schweren Schmelzladungen zündeten und lösten eine Kettenreaktion aus. Sie verwandelten alle Decks jenseits der Projektorengrenze in eine unpassierbare Gluthülle. Vor allem aber töteten sie Darturka – und leider auch Bellyrs Truppen, die sich noch vereinzelt irgendwo da drüben befunden und sich verzweifelt ihrer Hüllen erwehrt hatten.
    Sie sind bereits dem Tod verfallen, so oder so , sagte sich Bellyr. Ich tue ihnen bloß einen Gefallen.
    Hoffentlich würde er irgendwann selbst daran glauben können.
    Bellyr fühlte den Schock, der die Speiche D erschütterte, doch er drehte sich nicht mehr um. Er flüchtete zurück in die Kommandozentrale.

9.
    Stuart Lexa

    Explosionen. Zerfetzte darturkische Leiber. Energetische Glutmassen, die wie Lava durch zerstörte Hallen und Räume fließen.
    Eine Spionkamera, die im aufgegebenen Bereich verblieben ist, fängt einen Körperbewahrer ein. Er wird von wogender Schmelzmasse mal hier-, mal dorthin getrieben. Mit klobigen Metallfingern fummelt er an einem Instrumentenpaneel an seinem linken Unterarm. Offenbar bemüht er sich, seinen Schutzschirm zu verstärken. Doch er wird gepackt, eingepackt und weggetrieben.
    Ich kann meine Blicke nicht von der Übertragung lösen. Weiß und gelb und rot füllen das Bild aus. Das bunte Einerlei treibt auf mich zu, Woge über Woge.
    Ein letztes Mal taucht ein Bein des Körperbewahrers aus dem Glutbad. Es ist steil nach oben gereckt und zittert unkontrolliert. Der Schutzschirm des Soldaten ist erloschen, das Metall seines Kunstkörpers glüht.
    Sekunden dehnen sich zu einer Ewigkeit. Ich erwarte einen Schrei zu hören; einen Laut der Todesangst, des Entsetzens, des Schmerzes. Doch der Körperbewahrer hat nichts, um sich zu artikulieren. All seine technischen Hilfsmittel sind zerschmolzen. Er stirbt – alleine, gefangen, in sich gekehrt.
    Die Bildübertragung endet, und ich bin dankbar dafür. Mein Magen revoltiert, ich habe Mühe, jene beiden Energieriegel bei mir zu behalten, die ich erst vor wenigen Minuten zu mir genommen habe.
    Ich muss mich ablenken, muss dieses Thema anders anpacken. Ich wende mich Rhodan zu und achte auf seine Reaktionen. Können ihn, der so oft dem Tod in die Augen geblickt hat, Bilder wie diese noch erschrecken?
    Er ist bleich geworden, seine Kiefer mahlen angestrengt aufeinander. Seine Körperhaltung drückt Wut und hilflose Verzweiflung aus. In diesen Augenblicken ist er kein 3000 Jahre alter Unsterblicher, der über den Dingen steht, sondern ein Mensch wie du und ich.
    »Wie lange noch?«, höre ich ihn murmeln »Wie oft noch?«
    *
    Rhodan greift zu seinem Polyport-Controller. Wie einige Minuten zuvor, als die ersten Explosionen den Boden von KREUZRAD erschütterten.
    Man merkt diesem ganz speziellen Werkzeug an, dass es nicht für die Hand eines Menschen gedacht ist. Es wirkt wie ein Fremdkörper. In scheinbar willkürlicher Reihenfolge berührt der Terraner einige Felder.
    »Was hast du vor?«, fragt Sean interessiert.
    »Ich versuche, Zugriff auf die Station zu nehmen. Ich möchte den Hof sperren und weiteren Nachschub von Darturka-Zuchtsoldaten verhindern, indem ich die Transferkamine blockiere. Dieser Wahnsinn muss ein Ende nehmen.« Er seufzt, zuckt mit den Achseln, versucht eine weitere Kombination, dann noch eine. »Die Entfernung zum Transferdeck ist zu groß. Ich müsste näher heran; zumindest bis in die Nabe von KREUZRAD.«
    »Unmöglich.« Sean deutet auf ein Holo, das die Verteilung der Truppen der Darturka und Bellyrs Leute darstellt. Es sind mehr als doppelt so viele Muränenköpfe wie Blechkugeln und Roboter. Die Nabe ist zur Gänze dunkelrot, die Farbe der Frequenz-Monarchie.
    »Und wenn wir es von außen versuchen?«, frage ich voll Tatendrang. »Bellyrs Schiffe könnten einen Scheinangriff starten und von unserem Vordringen ablenken. Wir arbeiten uns in den Schutzschirmen von MIKRU-JON bis zur Nabe vor und ... und ...«
    »Genau an dieser Stelle komme ich bei meinen Überlegungen auch jedes Mal ins Stottern. Die Nabe ist von den Darturka sicherlich ausreichend abgedeckt. Wir wissen nicht einmal, wie viele von ihnen mittlerweile den Weg hierher genommen haben. Es mögen Hunderttausende sein ...« Rhodan holt tief Luft, als

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