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Perry Rhodan - 2522 - Winter auf Wanderer

Titel: Perry Rhodan - 2522 - Winter auf Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Unsterbliche!«
    Ja , dachte ich. Deshalb hat ES mich hierher geschickt. Um mir diese Begegnung wieder in Erinnerung zu rufen!
    Noch einmal dröhnte das Gelächter auf, um dann plötzlich zu verstummen. Fast flüsternd wurde die Stimme des unbegreiflichen Wesens, dem ich vor etwa vierhundert Jahren zum ersten Mal begegnet war. Damals vor etwa vierhundert Jahren ... heute vor etwa dreitausend!
    »Richtig, mein kleiner Freund, ich bin es. Erstaunt?«
    Gucky sah sich ängstlich nach allen Seiten um, als erwarte er jeden Augenblick einen der optischen Scherze des Unsterblichen. Es konnte gut sein, dass von einer Sekunde zur anderen irgendetwas in der Zentrale materialisierte – ein Mensch, ein Tier, ein Phantasieungeheuer. Aber nichts dergleichen geschah.
    »Ziemlich erstaunt«, sagte ich anstelle des Mausbibers. Jetzt fiel es mir wieder ein. Genau das hatte ich auch damals gesagt. »Ich habe nicht erwartet, dir jemals wieder zu begegnen.«
    »Aber, Freund Rhodan, was sind schon vier Jahrhunderte? Du bist doch ganz gut ohne mich ausgekommen, nicht wahr? Und nun treffen wir uns an der Schwelle zum Andromedanebel. Tüchtig, Terraner. Sehr tüchtig.«
    »Wo warst du inzwischen?«
    »Vielleicht solltest du besser fragen: Wann war ich ...?«, antwortete ES, von dem ich damals noch nicht gewusst hatte, dass es eine Superintelligenz war. Ein Überwesen, ja, aber das Zwiebelschalenmodell war uns damals nicht bekannt gewesen. Von Superintelligenzen, Materiequellen und -senken oder gar Kosmokraten oder Chaotarchen hatten wir damals erst recht nichts gewusst.
    »Nun, vielleicht habe ich gute alte Freunde besucht, jenseits von Raum und Zeit. Vielleicht aber habe ich auch hier und jetzt nur auf dich gewartet. Du hast einen langen Weg zurückgelegt – für mich war es nur ein Augenblick in meinem Leben.«
    »Ich kann mir aussuchen, was richtig ist?«
    »Genau, Terraner. Und nun ... lebe wohl ...«
    »Du verlässt uns wieder? Ich glaubte...«
    »Falsch gedacht!« Erneut lachte der Unsterbliche. Zum Glück diesmal nicht so laut und dröhnend. »Wir begegnen uns wieder, Perry Rhodan. Wann, das wird von dir abhängen. Aber du hast die Zeitspanne verkürzt, indem du auf deinen Freund Tolot hörtest. Dein Entschluss, wieder nach Gleam zu gehen, wird sich lohnen. Oh ... da wir von lohnen reden – es wäre an der Zeit, dir einen Schritt weiterzuhelfen. Betrachtet es als Belohnung dafür, dass du mich nicht enttäuschtest. Du hast den Weg nach Andromeda gefunden, und eines Tages wirst du dein Ziel erreichen. Dort begegnen wir uns erneut. Aber wisse schon jetzt, dass du dort vor eine furchtbare Entscheidung gestellt wirst, die auch mich betrifft. Einer der vielen Kreise des Universums wird sich in Andromeda schließen. Alles hat Anfang und Ende, Perry Rhodan. Dieser Kreis wird das Leben einer großen Rasse beenden. «
    »Welcher Rasse?«, fragte ich, aber ich bekam schon keine Antwort mehr.
    Das höllische Gelächter, immer noch mit der Spur widerwilliger Anerkennung, durchraste das Schiff und verhallte in den langen Korridoren und Maschinenhallen. Es wurde unvermittelt ganz still ...
    ... und ich wusste plötzlich, weshalb ES mich hierher versetzt hatte, an diesen Ort, in diese Zeit.
    Wo ich war – und vor allem, wann.
    Und warum.
    *
    Diesen Orakelspruch hatte ES mir in Erinnerung rufen wollen. Und nachdem sich die Erinnerung, die sich gerade eben noch nicht hatte einstellen wollen, nun gekommen war, stellte ich fest, dass dieser kleine Abstecher seinen Sinn und Zweck erfüllt haben musste.
    Ich spürte, dass ich mich allmählich wieder von dem früheren Perry Rhodan löste. Nun hatte ich den Eindruck, nicht mehr er zu sein, sondern über ihm zu schweben.
    Es war im Jahr 2402 alter Zeitrechnung gewesen. Gleam, dachte ich.
    Genau. Siren, der Mond dieses Planeten, war vernichtet worden. Die Oberfläche Gleams wurde verwüstet, die Gleamors starben aus. Wir waren mit der KC-38 aufgebrochen, während Atlan an Bord der CREST III mit den übrigen Schiffen unserer Flotte außerhalb von Andro-Beta zurückgeblieben war. Zunächst waren wir, am 6. Oktober 2402, zum Geheimsatelliten Troja geflogen, auf dem Rückflug hatten wir Andro-Beta untersucht, und dann hatte sich ES überraschend und unerwartet gemeldet.
    Ja, genau so war es gewesen. Was man heutzutage in den Geschichtsbüchern nachlesen konnte, hatte ich miterlebt.
    Damals hatte sich nach langer Zeit wieder einmal ES bei uns gemeldet. Wir hatten den Ratschlag der Superintelligenz beherzigt und

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