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Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids

Titel: Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Haut war schwarz wie aus einem Stück Weltall geschnitten – geschnitten, aber nicht ganz passgenau auf den Schädel aufgetragen. Hier spannte sie sich übermäßig, dort warf sie niedrige, kantige Falten.
    Die unsäglich dürre Gestalt war in eine dunkelgrüne Kombination gehüllt. Die Positronik hatte einige Vergleichsdaten ermittelt und blendete die Größe des Fremden ein: annähernd zwei Meter – größer als ein Gaid.
    Wie einer Maske war seinem Gesicht keinerlei Regung abzulesen.
    Der Fremde ließ den Gaids Zeit, ihn zu betrachten. Schließlich sagte er: »Ich bin Frequenzfolger Vastrear vom Volk der Vatrox. Als Abgesandter der Frequenz-Monarchie ersuche ich den Oberkommandierenden Cerdo Perisa höflich um Landeerlaubnis für mich und mein Schiff, die GETNA PASCAHN, auf der Hauptwelt der Sternenrepublik von Gaidor. Ich habe dem Volk der Gaids ein Angebot zu machen, von dem ich hoffe, dass es sie begeistern wird.«
    *
    Das Schiff näherte sich Gaidor, eskortiert von einigen Schweren Schlachtschiffen der Heimatflotte. Trotzdem wurde Perisa das Gefühl nicht los, dass es nicht ihre Schiffe waren, die dem Frequenzfolger den Einflug gestatteten, sondern dass es der Fremde war, Vastrear, der Perisas Einheiten erlaubte, das Rubinschiff zu begleiten.
    In der Höhe der Umlaufbahn des Mondes Tauphu schloss sich die ANYT GUOSCHAN dem kleinen Verband an und ging Seite an Seite mit dem Rubinschiff auf Spoll, dem Raumhafen von Gaidkonur, nieder.
    Nichts tat sich in dem fremden Schiff, bis Cerdo Perisa in einem Gleiter vorgeflogen, ausgestiegen und durch die Reihen der wartenden Raumsoldaten gegangen war.
    Raumsoldaten. Truppen des Ministeriums für planetare Sicherheit. Sondertruppen. Eliteeinheiten.
    Die allesamt eher zur Beruhigung der Bevölkerung dienen als einem effektiven Schutz , dachte Perisa. Und zu unserer eigenen Beruhigung. Er hatte die schwebenden Kameras und Regieplattformen der verschiedenen Sendeanstalten längst entdeckt. Einige der Objektive waren zweifellos auf ihn gerichtet.
    Die meisten aber auf das Rubinschiff.
    Cerdo Perisa konzentrierte sich auf den fremden Raumer. Er wirkte anders. Der Gaid hatte dergleichen in Hathorjan noch nie gesehen. Die Flächen der Außenhülle, die Dreiecke und Trapeze, schimmerten sachte von innen heraus in einem abendlichen, gedeckten Rot. Das Rotlicht in der Nut, die mindestens 20 Meter hoch sein musste, blendete dagegen förmlich.
    Die Seitenflächen wirkten völlig eben, wie poliert, unantastbar und undurchdringlich.
    Vor einigen Stunden, im Weltraum, war ihm das Schiff ästhetisch erschienen, makellos. Auf dem Raumhafen von Gaidkonur wirkte es zu vollkommen, um schön zu sein. Es ragte auf, degradierte die Gebäude der Stadt, wie eine Abstraktion, wie eine in die Wirklichkeit verirrte Idee.
    Wenn ich nur erkennen könnte, was für eine Idee. Eine Idee wovon? , dachte Cerdo Perisa.
    Unwillkürlich sah er sich zu seinem Schiff um, dem Flaggschiff der Flotte. Im Vergleich zum Schiff des Frequenzfolgers kam ihm die ANYT GUOSCHAN veraltet vor, diese Walze von knapp über 900 Metern.
    Ein Relikt aus einer versunkenen Epoche.
    Oder besser: aus einer Epoche, die eben kentert und zu versinken beginnt.
    Endlich bildete sich etwas wie eine winzige Schleusenöffnung im untersten Teil der dunkelrot glimmenden Wandung, und zwei Personen glitten auf einem Transportstrahl auf den Oberkommandierenden zu.
    Zwei Personen gegen unser Heer. Sie brauchen kein größeres Aufgebot. Sie haben diese rubinrote Idee im Rücken.
    In dem Größeren von beiden erkannte Perisa den Frequenzfolger Vastrear. Der andere war deutlich kleiner, maximal halb so groß wie der Vatrox. Die beiden hielten wenige Meter vor Perisa. Der Oberkommandierende sah, dass die Haut des Kleineren auf fast obszöne Weise durchsichtig war. Perisa meinte umrisshafte organische Strukturen zu erkennen, Knochen und Muskulatur.
    Lediglich ein Teil des Oberkörpers war von einer Art Kettenhemd bedeckt. Da und dort beulten sich die Kettenfäden aus, als ob darunter Ausrüstungsgegenstände verborgen lägen, vielleicht Waffen.
    Wie ein Schatten hatte der Kleinere auf dem Weg vom Ende des Transportstrahles zum Empfangskomitee die immer gleiche Distanz zum Frequenzfolger eingehalten. Bewachte er den Vatrox? Beschützte er ihn? Hielt er ihn unter Kontrolle?
    Der Vatrox neigte sich kurz zu seinem Begleiter und sagte ein paar Worte in einer Sprache, die Perisa unbekannt war; der klein gewachsene Trabant des Frequenzfolgers antwortete in

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