Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2526 - Die Gespenster von Gleam

Titel: Perry Rhodan - 2526 - Die Gespenster von Gleam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
vorneweg.«
    »Das hört sich gut an, Soldatin. Ausgezeichnet. Du machst Fortschritte.«
    Anais fühlte sich grenzenlos erleichtert. Auf dieses ernst gemeinte Lob hatte sie gehofft und gewartet. Es fühlte sich so gut an, als hätte sie der Major geküsst.
    Na schön: fast so gut.
    *
    Am Haupttor zu PC-I sahen sie weitere Spuren der Zerstörung. Jemand war gewaltsam in den subplanetaren Bereich von Power Center vorgedrungen und hatte sich nicht die geringste Mühe gegeben, die Hinweise auf seine Anwesenheit zu verwischen.
    Anais rief sich in Erinnerung, was sie über die Anlagen in den Tiefen des Harno-Gebirges wusste: Es gab 14 Komplexe mit einer Ausdehnung von jeweils 25 mal 5 Kilometern, die bis zu 2500 Meter tief reichten. Diese Kavernen brauchten den Vergleich mit den Luna-Werften oder den Forschungsstätten auf Titan nicht zu scheuen.
    Gleam hatte als riesige Reparaturwerft gedient, in der ab 2404 alter Zeitrechnung eine Flotte von mehr als
    13.000 Schiffen gewartet worden war. Kalupkonverter waren hier zusammengesetzt und in die Raumer eingebaut, gewaltige Vorratslager angelegt worden, um sie bald danach aus Angst vor den Tefrodern wieder zu vernichten ... Die Geschichte Gleams war während des Kampfs gegen die Meister der Insel und deren Hilfsvölker sehr wechselhaft gewesen.
    Anais setzte mehrere Spionsonden aus. Sie machten sich augenblicklich auf den Weg und drangen ins Innere von PC-I vor. Sie selbst blieb vor dem Hangartor stehen und nahm die Beschädigungen am Schott in Augenschein. Dort waren Desintegratoren und Impulskanonen an der Arbeit gewesen. Feinster Staub hatte sich in Nischen rings um den Eingang abgelagert, Reste von Kunststoffen und Verbundmaterialien lagen in weiterem Umfeld verstreut.
    Die Spionsonden lieferten erste Resultate. Anais gab Amber die Anweisung, ihnen ins Innere der Station zu folgen. Gleichzeitig bat sie den Major an ihre Seite.
    »Die Zerstörungen am Tor haben zu strukturellen Folgeschäden im Inneren geführt. Die Terkonitverschalungen sind an und für sich nicht gefährdet; doch die Gesamtstatik könnte erschüttert worden sein. Es ist, als würde sich ein dünner Riss im Eis vom Ufer weg über einen See ausbreiten.«
    »Ich mag diese bildhaften und stets holprigen Vergleiche nicht.« Der Major blickte an ihr vorbei ins Innere. »Du weißt so gut wie ich, dass es im Inneren Sicherheitsbrücken gibt. Zonen, die Vibrationsschäden dämpfen.«
    Pufferzonen, wie sie seit jeher im Bauwesen Anwendung fanden. Natürlich wusste sie davon. Und dennoch hatte sie ein mehr als ungutes Gefühl, als sie in die Dunkelheit gaffte und sich vorstellte, dass es von hier aus zweieinhalb Kilometer in die Tiefe ging.
    »Sonst noch Wissenswertes?«, fragte Lethem Shettle ungeduldig.
    »Nein.«
    »Warum hast du mich dann gerufen? Für Banalitäten ist mir meine Zeit zu schade.«
    »Ich wollte ... ich wollte ...«
    »Du wolltest deine eigene Stimme hören, Soldatin – und jemanden . n-den, der dir die Verantwortung abnimmt. Aber das funktioniert nicht!« Der Major packte sie am rechten Oberarm und zog sie beiseite. Er schaltete auf Internfunk um und deutete ihr, dasselbe zu tun.
    Sie gehorchte.
    »Hör mir gut zu, Anais. Ich habe Verständnis für deine Nervosität. Du stehst auf einem Planeten, der weit weg von deiner Heimat ist, und du fragst dich, warum. Wir alle mussten diese Tage und Stunden durchmachen. Kein Übungseinsatz der Welt kann dich auf das Unbekannte vorbereiten. Darauf, dass du dich deinen tiefsten Ängsten stellen musst.« Lethem holte tief Luft. Es war eine der längsten durchgehenden Ansprachen, die sie je von ihm gehört hatte. »Willst du überleben, musst du so rasch wie möglich mit dir selbst ins Reine kommen.« Sein Blick war stechend, alles durchdringend. »Halt deine Nerven im Zaum, vertrau auf deine Fähigkeiten. Ich brauche Soldaten, die bei klarem Verstand sind!«
    »Verstanden.«
    »Warum, glaubst du, werden manche Soldaten befördert und andere nicht? – Weil in einigen etwas Besonderes steckt. Wie in dir. Und ich hoffe, dass ich dieses Besondere heben kann.«
    »Das ... das wusste ich nicht, Senior ...«
    Er tat ihr Gestottere mit einer Handbewegung ab. »Du wirst dieses Gespräch umgehend wieder vergessen, Anais! Ich erwarte, dass du deine Aufgabe so gut wie möglich erledigst. Zeig, was du draufhast. Dann wirst du dir die Achtung deiner Kollegen verdienen – und die meine. An die Arbeit.«
    Lethem Shettle trat einen Schritt beiseite und lud sie mit einer

Weitere Kostenlose Bücher