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Perry Rhodan - 2526 - Die Gespenster von Gleam

Titel: Perry Rhodan - 2526 - Die Gespenster von Gleam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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zu gehen.
    Sie ließ einen Fructose-Würfel in ihren Mund gleiten und spülte mit einem Schluck Wasser nach. Eigentlich sollte sie sich sofort besser fühlen. Doch die Wirkung wollte nicht einsetzen. Sie war so müde, dass sie auf der Stelle hätte einschlafen können.

9. Der Kommandant
    28. Februar 1463 NGZ. Stunde zwölf

    Lethems Frust verflog rasch. Zurück blieb der bittere Nachgeschmack einer Niederlage. Die Maahks spielten mit ihm. Und er musste, wie er sich immer wieder in Erinnerung rief, auf deren Befindlichkeiten Rücksicht nehmen. Die potenziellen Verbündeten in Andromeda durften unter keinen Umständen verärgert werden; so lautete die Direktive des unsterblichen Arkoniden Atlan.
    Die Raumsoldaten wirkten müde und ausgebrannt. Zehn Stunden ohne nennenswerte Pause, stets mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass jederzeit und überall eine tödliche Gefahr auf sie lauern konnte, machte selbst erfahrene Soldaten nervös. Ausgerechnet Anais Berkoff, der Frischling, bewies Stehvermögen. Etwas hielt sie aufrecht. Gut so.
    Sie stießen auf zwei weitere Lager, die geplündert worden waren, und einmal meinte Lethem, Anzeichen maahkscher Tätigkeiten anzumessen. Er sammelte die Informationen und legte sie in Datenspeichern ab, um die sich Fachleute bei passender Gelegenheit kümmern würden. Er durfte sich nicht vom eigentlichen Ziel ablenken lassen: diese Station wieder zum Leben zu erwecken. Zumindest in den wichtigen Sektoren. Das Gros der Arbeit würden später die Spezialisten der Galaktikumsflotte übernehmen.
    Er trieb seine Leute an. Ausruhen und nachdenken konnten sie später. Auf Gleam gingen Dinge vor sich, die so rasch wie möglich geklärt und bereinigt gehörten.
    »Gartenhalle erreicht«, meldete Anais Berkoff.
    Lethem sah erste Projektionen auf der Innenseite seines Helms. Amber konzentrierte sich auf Sichtungsarbeiten. Die nachdrängenden Mitglieder der Kampfgruppe sollten mögliche Gefahrenpunkte bereits im Vorfeld erkennen und sich darauf vorbereiten können.
    Doch es gab nichts, wovor man sich fürchten musste.
    Sie befanden sich 840 Meter unter der Oberfläche des Kratertals – und in einer Scheinwelt, die einen krassen Gegensatz zu den darüber befindlichen, durchtechnisierten Ebenen bildete. Auf die Soldaten wartete das Grün einer Dschungel- und Wiesenlandschaft, die um einen kreisrunden See angeordnet war: die »Gartenhalle«, eine der riesigen Erholungslandschaften.
    Unmittelbar neben dem Gewässer befand sich ein klein wirkender Gebäudekomplex.
    Gemäß seinen Unterlagen war dem Gebäude ein einstmals für Perry Rhodan bestimmter Wohntrakt angeschlossen. Dort war während des MdI-Kriegs Geschichte geschrieben worden. Unzählige Verhandlungen hatten in den Konferenzräumen stattgefunden, waren Allianzen mit den Tefrodern und Maahks geschmiedet worden.
    Der Blick in diese subplanetare Welt reichte scheinbar ins Unendliche. Im Hintergrund des künstlich angelegten Terrains glitzerten nasse Basaltwände, über mehrere Katarakte strömte Wasser in einen Fluss, der die Ebene zerteilte, um schließlich in den zentralen See zu münden. Die Illusion umfasste gar einige schnee-und eisbedeckte Berge.
    Dem Major bot sich ein Bild des Friedens, das er nach all ihren bisherigen Erlebnissen nie und nimmer erwartet hätte. Offenbar war an diesem Ort alles intakt.
    Amber drehte sich um; die Bildübertragung zeigte eine Art Schleusenkammer, in der Anais auf den TARA wartete. Der Roboter kehrte zu ihr zurück und landete unmittelbar neben ihr.
    »Die Kunstsonne emittiert ein angenehmes Licht«, kommentierte Anais überflüssigerweise. »Die Strahlungszusammensetzung ähnelt derjenigen von Sol.«
    »Wie sieht es mit der Atmosphäre aus? Gibt es ungewöhnliche Keime, Sporen oder Bakterien? Ist die Gleam-Vegetation bis ins Kommandodeck vorgedrungen?«
    »Marginale Verunreinigungen.«
    »Weiter vorrücken!«, befahl Shettle seinen Leuten, und gebetsmühlenartig wiederholte er die im Einsatz üblichen Vorsichtsmaßnahmen.
    In jedem Paradies sitzt eine Schlange , dachte er, und dieser Ort ist zu schön und friedlich, um wahr zu sein.
    *
    Die nackten Wände, die sie seit Stunden durchwandert hatten, erweiterten sich unvermittelt.
    Durch ein riesiges Schott, dessen Öffnungsmechanismus problemlos funktionierte, passierten sie eine Glassitwand – und blickten von einem Moment zum nächsten auf die Gartenhalle hinab.
    Lethem ließ nach einem Sicherheits-Check den Falthelm nach hinten gleiten und atmete tief ein.

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