Perry Rhodan - 2528 - Transmitter-Roulette
mit Aubens Schwiegerenkel Simul, der in Kürze wohl der alleinige Besitzer sein dürfte.«
»Simul tan Harol ist ebenso unfähig wie skrupellos«, sagte ich. »Die Geschäftswelt der gesamten Galaxis fragt sich, warum Auben an einem derart ungeeigneten Nachfolger festhält.«
Monkeys Augenobjektive klickten und surrten, als fokussiere sich sein Blick auf etwas. »Familie.«
Damit schien das Thema für ihn erledigt. »Zurück zu Simul. Er ist ein Hardliner, was sein Eintreten für das Bewahren der akonischen Kultur angeht. Aber ist er auch der Hintermann der TRAITOR-Jäger?«
Der Shift raste durch die oberen Atmosphäreschichten und senkte sich dem Erdboden entgegen. Wir durchbrachen eine Wolkenschicht und passierten das Zentrum eines Gewitters.
Ich grinste. »Es gibt kein einziges stichhaltiges Indiz dafür, geschweige denn einen Beweis.«
»Aber er war bei den meisten Transmitter-Verkaufsaktionen dabei, denen später Angriffe der TRAITOR-Jäger folgten.«
»Also doch ein Indiz«, gab ich zu. »Aber kein Beweis.«
»Hält uns das ab?« Monkeys Stimme blieb gleichmäßig unaufgeregt, wie die eines Strategen aus der Distanz des Kartenraums. »Die LEMCHA OVIR wird am 20. Februar im Virth-System auf dem Planeten Neu-Tefa erwartet, um dort eine großangelegte Werbe- und Verkaufsaktion zu starten. Angeblich stellen die Akonen eine neuartige Transmitterform vor.«
»Was wissen wir darüber?«
»Nichts.«
Ich stutzte. »Keine Undercover-Agenten in der AU? Keine ...«
»Die Aktion startet jetzt «, stellte der Oxtorner nüchtern fest. »Der erste Undercover-Agent wirst du sein, Tekener.«
Herzlichen Glückwunsch , dachte ich, alles andere als unzufrieden. Das versprach ein Einsatz genau nach meinem Geschmack zu werden.
*
Wind pfiff, und es war eisig kalt.
Dicht über unseren Köpfen flog dumpf krächzend eine Schar Vögel; mir war, als würde noch etwas anderes in diesen Lauten liegen. Vielleicht eine leicht psionische Komponente? Eine Gänsehaut rann über meine Arme, auf dem Handrücken stellten sich die Härchen auf, und ich spürte förmlich, wie das Adrenalin durch meine Adern schoss.
»Fühlst du das auch?«, fragte ich Monkey.
Doch der Oxtorner stampfte weiter, ohne sich zu mir umzudrehen. Der gelandete Shift lag inzwischen etliche Meter hinter uns.
Die Vögel flogen weiter. Ich maß diesem kleinen Zwischenfall keine größere Bedeutung zu. Selbst wenn ich mich nicht getäuscht hatte, war es aller Wahrscheinlichkeit nach bedeutungslos; eine Eigenart einer auf diesem Exilplaneten heimischen Tierart, nicht mehr. Vergleichbares gab es auf tausend Welten.
Monkey hatte den Shift außerhalb der Grenzen einer kleinen Stadt gelandet. Die ersten Gebäude lagen nur etwa hundert Meter entfernt, schlichte Bauten, die nur wenige Stockwerke hoch aufragten.
Während manche Häuser komplett in unauffällig erdigen Tönen gehalten waren, strahlte uns von anderen geradezu eine Symphonie von Farben entgegen. Regenbogenfarbene Wände, leuchtende Dächer, in denen scheinbar tausend Edelsteine im Sonnenlicht glitzerten. Wahrscheinlich gewannen die Bewohner diesen Effekt auf merklich billigere Weise, die Wirkung jedoch war enorm.
Alles in allem handelte es sich um eine Stadt der Gegensätze, in der sichtlich verschiedene Völker wohnten und ihre Individualität auslebten.
Der Ganschkare Jarstog ging an meiner Seite. »Ich dachte, die USO würde jedem Gefangenen, der sich hier ...«
»Jedem Schutzsuchenden«, unterbrach ich.
Ein Blick aus kleinen Augen traf mich. Jarstogs ganze Gestalt schien sich aufzuplustern, indem sich jede einzelne Feder am Leib aufstellte.
»Ich dachte«, wiederholte er, »die USO würde jedem Schutzsuchenden, der sich hier ansiedeln lässt, ein Einheitsgebäude zur Verfügung stellen. Gleiche Ausgangsvoraussetzungen für alle.«
»So ist es auch«, sagte ich. »Allerdings sind die Bewohner offenbar nicht untätig.«
»Ein Verhalten, das zu Schutzsuchenden passt.« Jarstogs Schnabelhälften klapperten aufeinander. »Wenn man in seinem goldenen Käfig nichts anderes zu tun hat, streicht mancher ihn möglicherweise silbern oder auch braun, weil er den äußeren Glanz nicht länger ertragen kann.«
Die Worte waren überdeutlich, aber ich sah keinen Sinn darin, eine Diskussion zu beginnen. Jarstog hatte natürlich recht.
Die auf dieser Welt angesiedelten TRAITOR-Überlebenden verwalteten sich selbst, sie hatten eine eigene Regierung aufgestellt, niemand redete ihnen in ihre Entscheidungen
Weitere Kostenlose Bücher