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Perry Rhodan - 2528 - Transmitter-Roulette

Titel: Perry Rhodan - 2528 - Transmitter-Roulette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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in der Wirklichkeit zurück.
    Es dauerte Stunden, bis ich wieder einschlafen konnte.
    *
    Meinen Atem hörte ich zuerst, leise und ruhig.
    Kein Traum , dachte ich erleichtert. Ich hatte die Ruhe dringend nötig gehabt.
    Ich atmete aus halb geöffnetem Mund und rieb über die raue, dicke Haut rund um meine Augen. Ich freute mich schon darauf, mich zu besprühen und dann stundenlang ein Sonnenbad zu nehmen, vielleicht draußen in der Wüste.
    Mund? , dachte ich dann.
    Raue Haut?
    »Schnabel«, flüsterte ich in die Einsamkeit. »Federn.«
    Ich war kein Dron.
    Ich lebte nur unter ihnen.
    Ich nahm keine Sonnenbäder, denn ich war ein Ganschkare. Auch wenn ich gar nicht wusste, was das bedeutete.
    *
    Mein Dron-Freund Vrougan hatte angeboten, mich zu begleiten. Obwohl ich ihm vertraute, hatte ich das Angebot abgelehnt. Es gab Dinge, die musste man allein erledigen. Und notfalls ohne Zeugen.
    Simul tan Harol und die anderen Akonen hatten einige langwierige Gespräche begonnen. Es ging um Verkäufe, um mögliche Präsentationstermine – sprich: um sehr viel Geld. Fast alles, was auf Zorbar II Rang und Namen hatte, war deshalb nach Safoi gereist. Ich auch. Und das, obwohl ich weder Rang noch Namen besaß.
    Es war ein ganz anderer Grund, der mich in die Stadt getrieben hatte. Mir ging es nicht darum, Transmitter möglichst billig – oder teuer, je nach Standpunkt – zu kaufen oder zu verkaufen. Ich wollte keinen Handel treiben, wollte nicht am Ende derjenige sein, dem ein Schnäppchen gelungen war oder der seine Kunden ausgebeutet hatte.
    Stattdessen schlich ich mich in das Hotel, in dem die akonische Delegation von Achati Uma logierte.
    Für Simul tan Harol war natürlich nur das Beste vom Besten gut genug gewesen. Das Numasmatilu war ein Tempel für die Reichen, und eine einzige Nacht verschlang wohl mehr Geld, als ich jemals gesehen hatte. Simul tan Harol konnte das allerdings gleichgültig sein, zumal er wahrscheinlich verbilligt oder gar gänzlich als Gast der Regierung hier unterkam.
    Ein gewisses schauspielerisches Talent war mir schon immer zu eigen gewesen. So bewegte ich mich unter einer weiten Kutte, die meine Gestalt verbarg, so selbstverständlich durch das Numasmatilu , als würde ich exakt an diesen Ort gehören.
    Die Gesichtsfedern verbarg ich unter einer Maske – es war nicht das erste Mal, dass ich den Drang verspürte, die Enge von Randhoi zu verlassen. Die Maske gaukelte rudimentäre Befederung vor, vermischt mit nahezu farbloser und vor allem unauffälliger rauer Haut.
    Den Schnabel konnte ich auf diese Weise nicht verstecken, aber was bedeutete er schon? Er wies mich als einen Vogelartigen aus, und solche gab es tausend- und millionenfach, ohne dass man gleich an einen Ganschkaren denken musste.
    In Safoi war es nicht anders als überall sonst in der Galaxis. Man wusste von den TRAITOR-Flüchtlingen und war von ihnen alles andere als begeistert. Das Einzige, was diese Stadt von jedem anderen beliebigen Fleck unterschied, war wohl, dass viele Bewohner wussten, dass es in Randhoi solche wie uns gab. Oder vielleicht wussten sie es nicht einmal, aber sie hatten zweifellos schon einmal Gerüchte gehört. Man raunte es sich zu, wenn sonst keiner mithörte.
    Die Empfangshalle des Nobelhotels durchquerte ich, ohne angesprochen zu werden. Ein einziger, zielsicherer Blick hatte mir gezeigt, wo die Antigravschächte lagen. Zielstrebig steuerte ich sie an und schwebte nach oben.
    Ich verfolgte die Anzeigen an der Wand, die an mir vorüberrauschte.
    Fünfter Stock.
    Siebter.
    Elfter.
    Ich geduldete mich. Im entgegengesetzten Strahl passierte mich ein Dron auf seinem Weg nach unten. Er gönnte mir keinen Blick. Mir sollte das nur recht sein.
    An meinen Füßen vorbei blickte ich nach unten. Zwei Gestalten hatten den Antigravschacht betreten und fädelten sich in ein schnelleres Tempo ein. Sie näherten sich. Aber sie würden mich nicht rechtzeitig erreichen und sich deshalb nicht an mich erinnern können.
    Stockwerk siebzehn. Ich verließ den Zugstrahl und trat auf den Korridor.
    Verschwenderisch dickfloriger Teppich dämpfte das Geräusch meiner Schritte. Ich schlenderte gemächlich in Richtung der Suite, die am Ende des Korridors lag. Selbstverständlich verfügte sie über einen eigenen Antigravschacht von der Hotelhalle aus, aber der Sicherheitskode war mir nicht bekannt.
    So weit gingen die Informationen dann doch nicht, die ich mir mithilfe des Datenverwaltungssystems des Numismatilu angeeignet hatte. In das

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