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Perry Rhodan - 2528 - Transmitter-Roulette

Titel: Perry Rhodan - 2528 - Transmitter-Roulette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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hinein, niemand bedrohte oder drangsalierte sie. All das hätte ich ins Feld führen können – aber es änderte nichts daran, dass es sich um einen einzigen riesigen goldenen Käfig handelte, wie der Ganschkare es so passend ausgedrückt hatte. Diese typisch terranische Redewendung hatte er offenbar irgendwo aufgeschnappt oder ganz bewusst recherchiert, um sie im Gespräch mit mir beiläufig fallen zu lassen.
    Also widersprach ich nicht. »Wir stehen vor einem moralischen Problem. Wie können oder müssen die Völker der Milchstraße mit euch, den Zurückgebliebenen, verfahren? Du warst ein friedlicher Bewohner in der Siedlung Randhoi, ebenso wie die beiden Mor’Daer und ...«
    »Und die anderen, die von den TRAITOR-Jägern abgeschlachtet worden sind.« Jarstogs Federn über den Schultern raschelten unruhig. »Weshalb ich dir keinen Vorwurf mache, Tekener. Ich weiß, dass ich nur wegen deines Einsatzes noch lebe, und dafür danke ich dir. Dir und der USO. Eure Mission rettete mich.«
    »Dennoch bleibt das Problem bestehen. Ihr wart friedliche, von den Bewohnern der Siedlung bereitwillig aufgenommene Fremde – und wurdet das Ziel eines terroristischen Anschlags. Genau dasselbe geschieht an vielen anderen Orten der Galaxis, ohne dass wir etwas daran ändern können. Weil wir es nicht oder zu spät erfahren und weil wir keine Ahnung haben, wie wir etwas daran ändern können. So darf es nicht bleiben!«
    Der Ganschkare stockte in der Bewegung und sah in den Himmel – oder durch die Wolken und die Atmosphäre zu der Unzahl von Sternen, die am Tag nicht zu sehen waren. »Selbst wenn es der USO gelingen sollte, die TRAITOR-Jäger zu stellen und auszuschalten, werden wir für diese Galaxis nichts als ein lästiges Überbleibsel aus einer Zeit sein, an die die Bewohner nicht erinnert werden wollen.«
    Die Worte schmerzten mich; gerade weil sie der Wahrheit entsprachen. Jarstog und all die anderen waren Schutzhäftlinge der USO, ohne je irgendeine Schuld auf sich geladen zu haben. Durften wir die Kinder für die Schuld der Eltern büßen lassen? Müsste es nicht selbstverständlich sein, ihnen zu vergeben?
    Vergeben, dachte ich, wo es nicht einmal etwas zu vergeben gibt.
    »Eines nach dem anderen.« Ich musterte den Vogelartigen. »Die größte Gefahr für ...« Ich suchte nach dem richtigen Wort.
    »Für meinesgleichen? «, schlug Jarstog vor.
    »Sie besteht momentan nun einmal in den TRAITOR-Jägern. Solange es diese Gruppierung gibt, werden sie weiterhin mit geradezu fanatischer Besessenheit jeden einzelnen Angehörigen eines Kolonnenvolkes verfolgen. Ihr seid Opfer.«
    Der Ganschkare breitete die Arme aus. Die Federn spreizten sich, es sah aus, als wolle er jeden Augenblick abheben. Doch er konnte nicht fliegen. Wie ein Vogel, dessen Flügel gebrochen waren. »Und als eines dieser Opfer danke ich dir für die Schutzhaft.«
    Schutzhaft. So hatte ich es dem Dron Schori Marg gegenüber beschrieben. Und ich fragte mich, wie ich die Überlebenden dieser Episode aus unser-er Vergangenheit besser beschützen konnte.
    Ich dachte über die letzten Worte meines Gegenübers nach. Sie klangen ehrlich und zeugten nicht von beißender Ironie oder Bitterkeit.
    »Auf lange Sicht kann und darf es nicht unser Ziel sein, alle Verstreuten zu sammeln und sie auf eine unserer beiden Geheimwelten zu bringen.«
    »Warum sind wir auf T-1 gelandet?«, fragte Jarstog.
    »Wie ...«
    »Warum nicht auf T-2? Nach welchem System ordnet ihr uns einer Welt zu? Im Shift habe ich Angehörige verschiedener Völker gesehen, aber keinen einzigen Ganschkaren.«
    Ich zuckte mit den Achseln und merkte erst nach dieser unwillkürlichen Geste, dass der Vogelartige diese wohl nicht deuten konnte. »Darüber weiß ich nichts. Ich bin selbst zum ersten Mal hier. Und ich weiß ebenso wenig über die Lage dieser Welt wie du. An Bord des Posbi-Raumers kannte wohl nur der Kommandant selbst die Position.«
    »Ist er vertrauenswürdig?«
    »Absolut«, gab ich mich überzeugt, ohne mich in diesem Fall veranlasst zu sehen, weitere Erklärungen abzugeben. »Wie dem auch sei, Jarstog – ich bin nicht zufrieden mit der Gesamtsituation. Etwas muss geschehen! Und der erste Schritt muss darin bestehen, die TRAITOR-Jäger auszuschalten.«
    »Gibt es eine Spur, die du verfolgen kannst?«
    »Wir werden bald die Stadt erreichen«, lenkte ich ab. »Bis dahin solltest du deinen Bericht beenden. Du hattest Simul tan Harol also gesehen auf dem Marktplatz, aus deinem ... Versteck

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