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Perry Rhodan - 2528 - Transmitter-Roulette

Titel: Perry Rhodan - 2528 - Transmitter-Roulette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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durcheinanderzubringen:

4.
    20. Februar 1463 NGZ
    Bericht Belar tan Picas

    Ich sah es als ein Wunder an, dass ich während dieser Nacht überhaupt geschlafen hatte. Nicht nur, dass ein neu-er Präsentationstermin anstand – nein, es handelte sich um den Termin schlechthin.
    Die Präsentation des neuen Kokon-Transmitters im Virth-System.
    Und ich musste für die Sicherheit und Ordnung an Bord der LEMCHA OVIR sorgen.
    Die letzten Tage waren Horror pur gewesen, Magenschmerzen inklusive. Vor drei Tagen hatte ich sogar den Bordmediker aufgesucht, und ich hatte gar nicht sagen müssen, warum ich ihn konsultierte. Der Alte kannte mich gut genug; er hatte mich gemustert, nach Stresssymptomen gefragt, und ich hatte genickt. Seitdem schluckte ich irgendein als leicht klassifiziertes Psycho-Mittelchen, das deshalb in keiner Akte auftauchen musste – und auch dementsprechend wenig half.
    Egal.
    Mich erstaunte, dass offenbar nichts nach außen gedrungen war. Nirgends in den diversen Datennetzen und Wirtschaftsberichten der großen Medien tauchte der Begriff Kokon-Transmitter auf, nicht mal in den Vorabspekulationen der Schmierenjournalisten. Das Sicherheitsnetz hielt also dicht, was ich nicht zuletzt meinen eigenen Bemühungen anrechnete.
    Der Plan für die heutige Präsentation stand in allen Details fest, jedes Mitglied meines Sicherheitspersonals war bestens geschult und wusste genau, was es zu tun und zu lassen hatte. Ich dirigierte ein Orchester, das alle Räume des 5200-Meter-Tenders LEMCHA OVIR erfüllte, und ich hoffte, dass alle am Ende des Tages auf eine gelungene Symphonie zurückblickten.
    Die Regeln im Umgang mit allzu neugierigen Reportern standen fest. Die zweifellos zu erwartenden Spione anderer Großkonzerne, die den Besuchertrubel in unserem Schiff ausnutzten, würden sich einem bestens organisierten Sicherheitsnetz entgegensehen. Die durch unseren Großgarten schlendernden Touristen würden von Robotern unter Kontrolle gehalten werden. Und, und, und. Jedes Instrument hatte seinen Platz, jede Note war genau vorherbestimmt.
    Fast zwei Stunden früher als gewöhnlich quälte ich mich aus dem Bett, froh darüber, überhaupt eingeschlafen zu sein. Es gibt Termine, die machen mich einfach nervös. Wenn alles allerdings erst einmal angelaufen war, würde ich wieder funktionieren.
    Wie immer.
    Und wenn am Ende dieser Woche mein Urlaub begann und ich die LEMCHA OVIR seit Langem wieder einmal verlassen würde ... dann stand nach wenigen Tagen Langeweile auf dem Programm, die ich auf die eine oder andere Weise betäuben musste.
    Wie immer.
    Ich schlurfte in die Hygienekabine. Der Kopf war vom allzu kurzen Schlaf schwer, zwischen den Schultern schien eine Bleikugel zu sitzen.
    »Private Nachrichten während der Nacht?«, startete ich nuschelnd meine allmorgendliche Anfrage an die Kabinen-Positronik. Ich beugte mich über die Hygienezelle, ließ kaltes Wasser laufen.
    »Eine Anfrage unbekannter Dringlichkeitsstufe«, meldete die seelenlose künstliche Stimme.
    Es dauerte einige Sekunden, bis die Worte bis zu meinem noch tranigen Verstand vordrangen. Nicht das übliche Keine? Das Ritual war erstmals durchbrochen? Ich konnte es kaum fassen. Und das ausgerechnet an diesem Tag?
    Ausgerechnet ... Ich ließ mir dieses Wort durch den Kopf gehen. Nein, das konnte nicht sein. Der Zufall wäre zu groß. Es musste wegen dieses Tages sein. Ein Zwischenfall. Fragte sich nur, wie hoch er auf der Katastrophenskala anzusiedeln war.
    »Abspielen!«, forderte ich. »Und warum hast du mich nicht in der Nacht geweckt?«
    »Wegen der unbekannten Dringlichkeitsstufe«, meldete die Positronik in ihrer unerbittlichen technologischen Logik. »Die Anfrage stammt von außerhalb der LEMCHA OVIR, und sie hängt nicht direkt mit der heutigen Präsentation zusammen. Die psychologische und physiologische Beobachtung deines Zustands stellt außerdem unmissverständlich klar, dass du Schlaf benötigst, um für ...«
    »Schon gut«, unterbrach ich. Zwei Worte in diesem Sermon stießen mir besonders unangenehm auf: nicht direkt. Worum immer es sich handelte, konnte also nach der Analyse der Positronik nur indirekt den Lauf der heutigen Geschehnisse beeinflussen. Das war mir allerdings schon bedeutend zu viel.
    »Nachricht abspielen!«
    Eine tiefe Männerstimme erklang, und als ich – inzwischen hellwach – zurück in meinen Wohn-Schlaf-Bereich ging, hatte sich vor der Kommunikationseinheit bereits ein kleines Holo aufgebaut.
    Es zeigte einen Mann

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