Perry Rhodan - 2528 - Transmitter-Roulette
ich mir vor wie auf der Oberfläche eines Planeten ... nur dass es keinen wie auch immer gearteten Himmel gab. Aus dem künstlich erhellten, parkähnlich gestalteten Bereich ging der Blick direkt in die Schwärze des Alls.
»Sinnverwirrend, nicht wahr?«
Ich wandte mich um. Neben mir stand ein Cheborparner, den Kopf in den Nacken gelegt. Als ich schwieg, fuhr er fort: »Der ungewöhnliche Eindruck entsteht dadurch, dass die künstliche Atmosphäre so wenig Umfang aufweist. Es ist, als würde man im Lichtkreis einer Lampe stehen und in die Schwärze rundum starren – nur dass dieser Standpunkt sich mitten im Vakuum des Alls befindet.«
»Und man keinen Raumanzug trägt«, ergänzte ich.
Das Wesen, das an eine aufrecht gehende terranische Ziege erinnerte – weniger charmante Zeitgenossen verglichen die Cheborparner sogar mit der mythologischen Teufelsgestalt einschließlich der Bockfüße und der Stirnhörner –, gab ein raues Lachen von sich. »Man kann diesen Effekt nach einigen Stunden gar nicht mehr wahrnehmen, weil sich das Bewusstsein daran gewöhnt. Nur für Erstbesucher gibt es dieses wundervolle Erlebnis sozusagen inklusive. Es ist ein Gefühl, als sei irgendetwas falsch, eine Art verschobene Wirklichkeitsebene. Oh, ich beneide dich, dass es dir noch vergönnt ist.«
Ich wollte die Gelegenheit nutzen, um den Cheborparner in ein Gespräch über AU zu verwickeln.
»Aerga Egrega«, stellte ich mich vor.
»Angenehm, Tilurigarnofize Bollinatori«, antwortete er. »Oder kurz TiBol, wenn’s genehm ist.«
»Du bist hier, um Transmitter zu kaufen?«
»Wollen das an diesem Tag nicht alle?«
»Was weißt du über die neue Technologie, die die Akonen heute präsentieren?«
»Oh, du suchst Material für einen Artikel?«
»Ich weiß nicht, wovon ...«
»Es wimmelt von Reportern jeglicher Medien – vom Schmierenblatt bis zum Nachrichtensender des Galaktikums«, sagte der Cheborparner. »Lass mich dafür sorgen, dass nur die richtigen Informationen verbreitet werden.«
Nun ahnte ich, woher der Wind wehte. »Du arbeitest für AU?«
»Das ist nicht so verwunderlich wie die Tatsache, dass du ohne Begleitung unterwegs bist.«
TiBol blickte erstaunt, als ich den kleinen Speicherkristall hochhielt, in dem Belar tan Picas meine Sondergenehmigung kodiert hatte. Ich klickte ihn in das winzige Lesegerät, das ich mir um das linke Handgelenk gewunden hatte, und ein entsprechendes Hologramm baute sich auf.
»Oh«, sagte der Cheborparner wieder; es schien sich um seinen Lieblingsausruf zu handeln. »Wenn das so ist, entschuldige die Störung.«
»Mich wundert«, hielt ich ihn auf, als er sich schon abwandte, »dass du als Nicht-Akone für AU arbeitest.«
»Wieso sollte ich nicht? Von Transmittern verstehe ich nichts, aber als einfache Ordnungskraft tauge ich sehr wohl. Nicht dass ich viele Galax erhalten würde, aber eine kleine Kabine an Bord dieses wundervollen Schiffes ist einiges wert.«
Ein Cheborparner in den Reihen von AU – bislang war ich nie auf den Gedanken gekommen nachzuforschen, ob Nicht-Akonen für die Firma arbeiteten. »Gibt es viele Mitarbeiter aus ... Fremdvölkern?«
»Eine Prozentzahl kann ich dir nicht nennen, aber ich bin bei Weitem nicht der Einzige.« TiBol ging in Richtung der Parkanlage, die sich vor uns scheinbar ins Unendliche erstreckte.
Ich folgte ihm, und kaum stand ich inmitten der blühenden Vegetation, roch es harzig und herb, was ich vor allem auf das Meer aus metallisch blauen Blüten zu unserer Rechten zurückführte. »Das wundert mich.«
»Die traditionelle Isolation der Akonen gehört der Vergangenheit an, seit ihr Heimatplanet zerstört wurde.«
Das war mir natürlich bekannt; dennoch galt das Volk nach wie vor als Problemfall im Galaktikum. Wie TiBol behauptete, hatten sich die Akonen in den letzten Jahrzehnten zunehmend der Völkergemeinschaft geöffnet; sonst wäre die kontaktfreudige Art von AU, Handel zu treiben, undenkbar.
Andererseits hatte sich das Blaue System seit der Umwandlung Drorahs in ein Kabinett für den Chaotender VULTAPHER vollständig isoliert. Niemandem wurde der Einflug gestattet, nicht einmal offiziellen Einheiten des Galaktikums. In ihrem Heimatsystem besaß das neue Motto keine Isolation keinerlei Gültigkeit. Ganz im Gegenteil: Was dort geschah, ging nach Meinung der Akonen offenbar niemanden etwas an.
Die Kosmopsychologen der USO behaupteten, dass die Akonen durch die entscheidende Niederlage im Kampf gegen TRAITOR moralisch zutiefst
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