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Perry Rhodan - 2529 - Der Weg des Vatrox

Titel: Perry Rhodan - 2529 - Der Weg des Vatrox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Wahrscheinlichkeit auf ihn angesetzt. Aber dennoch, es schmerzte, von ihm ausgelacht zu werden.
    Dem aufmerksamen Oxtorner entging es nicht. »Entschuldige«, sagte er. »Ich wollte dich nicht verletzen. Nur ... du wirkst nicht wie ein Kämpfer. Schau dich an. Du bist ein Blatt im Wind, wie wir auf Oxtorne sagen. Die erstbeste Bö weht dich davon.«
    »Ich bin seit Tagen auf Oxtorne, und es ist nichts derlei geschehen. Aber selbst wenn? Der Körper ist nur ein Anhängsel. Ein Kämpfer ist man im Geiste.«
    Der Oxtorner schnellte hoch, sprang mit einem Satz über eine Felskante, die ihnen den Weg versperrte. Zufall? Oder eine demonstrative Entgegnung?
    Ein Zufall.
    »Du hast recht«, sagte Hartok, als er wieder auf dem Boden aufgekommen war. »Deshwan war stark. Er schien ein Kämpfer und deshalb machte man ihm zum Kämpfer, zum Söldner, zum Mörder. Aber das war ein Trugschluss. Erst als er die Kraft erkannte, die ihm selbst innewohnte, wurde er zum wahren Kämpfer. Erst dann fand er die Kraft, sich von allem loszusagen, was seiner Erfüllung im Weg stand.«
    Schweigend setzte der Oxtorner seinen Weg fort. Nur ein kurzer Marsch trennte sie noch von dem Plateau des Tafelbergs, dem Nachtlager der Pilger. Sinnafoch schloss es daraus, dass nur noch ein kleiner Teil des Sternenhimmels vom steilen Hang verdeckt wurde.
    »Du bist also ein Kämpfer, Sinnafoch«, sagte Hartok schließlich. »Du hast gekämpft und bist dabei der Liga in die Quere gekommen.«
    Nicht die Wortwahl, die der Frequenzfolger getroffen hätte, aber im Kern richtig. »Ja.«
    »Wofür hast du gekämpft?«
    »Wofür schon? Für die Vatrox. Für die Fre...« Er brach ab und verbesserte sich: »Für unsere Monarchie.«
    Hartok schüttelte tadelnd den Kopf. »Lernst du es nie, mir genau zuzuhören? Ich habe nicht gefragt, für wen du gekämpft hast, sondern wofür. Für welches Ideal, welches Ziel, welches Leben?«
    Es war eine Frage, die sich Sinnafoch noch nie gestellt hatte.
    Und eine, die seinem Gedankenbegleiter nicht behagte.
    Hör auf! , mahnte die Induktivzelle. Merkst du nicht, was er mit dir tut? Er verdreht deine Gedanken, bis du nicht mehr weißt, wer du bist!
    Sinnafoch antwortete der Zelle nicht.
    Wofür kämpfte er eigentlich?
    Wofür hatte er 28 Leben gegeben? Vielleicht noch mehr als diese, aber 28 glaubte er aus den Bruchstücken seiner Erinnerungen konstruiert zu haben.
    Sinnafoch kämpfte, seit er existierte.
    »Wir kämpfen, um zu überleben.«
    »Die Liga hat euch bedroht?« Sinnafoch spürte, wie sich die Schultermuskeln des Oxtorners anspannten. Sie wurden hart wie der Stein seiner Heimat. »Das glaube ich nicht. Ich bin wahrlich kein Freund der Liga. Ja, sie hat viel Unrecht getan. Sie hat mir Unrecht angetan. Aber die Liga würde nie ein ganzes Volk angreifen.«
    »Das hat sie auch nicht. Eine Bedrohung muss nicht immer beabsichtigt sein. Die Liga der Menschen ist nur eine Nebenerscheinung. Der Kampf meines Volkes ist viel älter als die Liga. Er hat vor langer, langer Zeit begonnen.«
    Und er, Sinnafoch, hatte womöglich von Anfang an daran teilgenommen, Leben um Leben, Tod um Tod, Wiedergeburt um Wiedergeburt.
    »Wer ist euer Gegner?«
    »Der schlimmste, der vorstellbar ist: ein ehemaliger Gefährte. Er und die seinen werden niemals nachlassen. Wir müssen klug sein, klüger als er. Wir müssen alles geben, um gegen ihn zu bestehen, auch unsere Leben, wenn es notwendig ist.«
    »Nichts brennt in diesem Universum heißer als der Hass eines Freundes, mit dem man sich überworfen hat. Das kann ich bestätigen.« Der Oxtorner nickte langsam. Er beugte sich vor, hob Sinnafoch über den Kopf und stellte ihn auf die Füße.
    Der Frequenzfolger schwankte, aber seine Knie gaben zu seiner eigenen Überraschung nicht nach.
    Wind zerrte an ihm. Sie hatten das Plateau des Tafelbergs erreicht.
    Hartok musterte ihn forschend. Sinnafoch versuchte, seinen Blick zu deuten. Lag Anerkennung in ihm? Überraschung? Verständnis?
    »Du bist ein außergewöhnlicher Kerl, Sinnafoch«, sagte der Oxtorner schließlich. »Du bist vielleicht das klügste und zähste Wesen, dem ich je begegnet bin. Ich wollte dich nicht zum Feind haben ...«
    Hartok dreht den Kopf zur Seite und pfiff laut. »Und ebenso wenig will ich dich verlieren.«
    Philip, der Okrill, sprang aus der Dunkelheit herbei. Hartok tätschelte das Tier auf den Rücken. Sein Tätscheln waren Schläge, von denen jeder einzelne Sinnafoch das Rückgrat gebrochen hätte.
    »Pass auf unseren Freund

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