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Perry Rhodan - 2529 - Der Weg des Vatrox

Titel: Perry Rhodan - 2529 - Der Weg des Vatrox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Oxtorner sagte es mit feierlichem Ernst. Der Frequenzfolger musterte Hartok mit einem Blick, der nicht weniger bohrend war. Er verstand Hartok nicht. Im einen Moment war er ein Pilger, der von grenzenlosem Eifer erfasst war, im nächsten ein Zyniker.
    »Was geschieht, nachdem wir in uns gegangen sind?«
    »Das kommt darauf an.« Der Blick des Oxtorners löste sich, als der Zyniker wieder die Überhand gewann. »Die echten Pilger werden von Gleitern oder Raumschiffen abgeholt und kehren zurück in ihre Heimat oder wohin immer sie wollen. Und wir? Uns holt auch ein Raumschiff ab.«
    »Wohin bringt es uns?«
    »Ich weiß es nicht. Aber das ist egal. Sie werden uns mit allen Mitteln durchleuchten, um herauszufinden, ob uns die Pilgerfahrt gebrochen hat. Und wenn nicht, dann ... dann ...« Hartok verstummte und beugte sich über den Proviant, um nicht Sinnafochs Blick begegnen zu müssen.
    »Was ist dann?«, fragte der Frequenzfolger, obwohl er die Antwort ahnte. Und fürchtete.
    Erinnerungen aus einem vorherigen Leben stiegen in ihm auf. Die Menschen hatten ihn schon einmal gefangen. Und ... und jetzt entsann er sich, was sie ihm angetan hatten: Sie hatten ihm den Schädel aufgeschnitten und ihm die Induktivzelle entnommen. Seinen Gedankengefährten, mit dem er sich oft stritt, mit dem er sich niemals einig war, der ihn meist mit seiner Skepsis quälte, aber der dennoch sein Gefährte war, ein Teil seiner selbst.
    Was würden die Menschen ihm diesmal antun?
    Der Gedanke machte Sinnafoch Angst. Er zitterte.
    Der aufmerksame Hartok bemerkte es. »Alles in Ordnung?«
    »Ja ...«, brachte der Frequenzfolger hervor. »Ja, mir ist nur kalt. Besser, ich gehe schlafen.«
    Er stolperte an seinen Schlafplatz, wo Philip ihn erwartete und sich an ihn schmiegte. Das Tier war wie üblich innerhalb von Augenblicken eingeschlafen.
    Sinnafoch lag noch lange wach, lauschte den Geschichten, die sein Armreif ihm sang, und sah hinauf zu den Sternen, seiner Heimat.
    Angst machte ein Wesen klein.
    Und Angst machte, dass ein Wesen über sich hinauswuchs.
    Wenn es ihr nicht nachgab.
    Sinnafoch würde nicht nachgeben.

    Unzählige starben auf der Flucht.
    Das Vamu der Glücklichen wurde von VATROX-CUUR und VATROX-DAAG aufgenommen.
    Das Vamu der Unglücklichen verwehte zwischen den Sternen.
    Groß war die Not. Bald begannen die Lebenden die Toten zu beneiden.
    Hunger und Durst plagten uns. Die Luft, die wir atmeten, ging zur Neige.
    VATROX-CUUR und VATROX-DAAG trieben uns weiter an.
    Wir mussten fort, immer weiter fort.
    Ein Versteck finden.
    Aus der Kosmogonie der Vatrox

7.
    Nach drei Tagen staubtrockener Wüste schälte sich ein grüner Fleck aus dem dunstigen, hitzeflimmernden Horizont.
    Sinnafoch ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er hatte die Lehren verinnerlicht, die ihm Oxtorne erteilt hatte, und sein Wasser sparsam eingeteilt. Er würde zwei weitere Tage damit auskommen können. Der Frequenzfolger spielte beiläufig mit dem Okrill, während er am Ende des Zugs marschierte und abwartete, was aus dem Fleck wurde.
    Es war nicht der erste seiner Art, und bislang hatten sich seine Vorgänger ausnahmslos als Täuschungen erwiesen.
    Dieser war es nicht. Der grüne Fleck wurde größer. Bald ließen sich Einzelheiten erkennen, Bäume mit saftigen grünen Stämmen und Blättern. An den Rändern schrumpften die Bäume zu Sträuchern, die Sträucher gingen in Gras über, das schließlich zusehends spärlicher wurde und sich in der Endlosigkeit der Wüste verlor.
    Eine Oase.
    Die Pilger stießen aufgeregte Rufe aus. Einige, die noch Kraftreserven besaßen, verfielen in einen Laufschritt. Ihr Ziel war die Mitte der Oase, dort, wo sich die Quelle finden musste, die dieses Wunder an Leben speiste.
    Philip, der anfällig für die Stimmungen der Pilger war, zischte etwas und wollte ihnen hinterherrennen, aber Sinnafoch hielt ihn mit einem Schlag auf den Nacken zurück.
    Es gab keinen Grund zur Eile, aber viele zur Zurückhaltung.
    Die anderen Pilger hatten einen höheren Wasserbedarf als er. Sie mussten durstig sein. Es wäre dumm gewesen, mit ihnen um einen Platz an der Quelle zu konkurrieren. Der Ambientalanzug schützte ihn einigermaßen vor den Elementen Oxtornes, aber nicht vor den wütenden Bewohnern der Hölle. Und zudem wollte Sinnafoch eine weitere Lehre beherzigen: Wasser bedeutete Leben. Wasser bedeutete Gefahr. Sollten die Oxtorner sich mit den Räubern herumschlagen, die an der Quelle auf Beute lauern mochten.
    Ein einzelner lauter Ruf

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