Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2530 - Der Oxtorner und die Mehandor

Titel: Perry Rhodan - 2530 - Der Oxtorner und die Mehandor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
Overall, und aus dem Hinterkopf, an der Stelle, an der sich jetzt ein Wulst befand, wuchs eine Art Zopf. Dennoch, es war Sinnafoch. Unverkennbar. An seiner Seite war ein Wesen von der Größe eines Kindes, dessen Haut beinahe durchsichtig war.
    »Dein Meister mit seinem damaligen Gehilfen«, sagte Kithara. »Vor acht Wochen im Solsystem, auf dem Transferdeck des Polyport-Hofs GALILEO.«
    Transferdeck, Polyport-Hof, GALILEO ...
    Hartok hatte die Begriffe schon einmal gehört. Sie waren wichtig, überaus wichtig. Er spürte es. Aber woher kannte er sie? Und was hatten sie mit ihm zu tun?
    »Sieh das wahre Gesicht deines Meisters.«
    Ein Wesen trat auf Sinnafoch und seinen Begleiter zu. Es war riesig. Sein Kopf erinnerte Hartok an einen Raubfisch. Tief in der Stirn saßen winzige Augen, und als es das Maul öffnete, um zu sprechen, entblößte es lange Reihen streichholzdünner Zähne.
    Sinnafoch und sein Begleiter wirkten wie Zwerge neben dem Riesen. Dennoch war es der Riese, der Furcht empfand. Er sank demütig auf die Knie und sagte etwas.
    Sinnafoch unterbrach ihn herrisch und forderte ihn mit einer Handbewegung auf, wieder aufzustehen. Dann zeigte er in die Richtung, aus der der Riese gekommen war. Dieser zögerte und erhob sich.
    Die Kamera heftete sich an seinen Rücken. Der Riese ging einige Schritte zu einer Gruppe identisch aussehender Wesen. Sie waren Kämpfer wie er. In den Händen hielten sie schwere Waffen. Der Riese sagte etwas, deutete mit einer Handbewegung in Richtung von Sinnafoch. Er gab den Befehl des Vatrox weiter.
    Die Riesen schienen sich wie unter Schlägen zu ducken, als sie ihn hörten. Dann strafften sie sich, stellten sich in einer engen Formation auf. Einzelne legten ihrem Nebenmann behutsam eine Pranke auf die Schulter, als nähmen sie Abschied.
    Schließlich gab der Riese das Zeichen. Die Kämpfer stürmten los, einer Ansammlung von Konsolen entgegen, hinter denen Menschen Deckung gesucht hatten. Als die Riesen ihr Ziel beinahe erreicht hatten, eröffneten die Menschen das Feuer. Eine Walze aus Licht schoss auf die Riesen zu und ...
    ... und das Bild fror ein, bevor die Energiestrahlen sie erreichten.
    »Denk nach«, flüsterte Kithara. »Ich komme wieder.«
    Ein Windhauch, der einen Moment später über seinen Nacken strich, zeigte Steelion Hartok an, dass ihn sein Gewissen wieder sich selbst überlassen hatte.
    *
    Der süß-säuerliche Duft der Springerin verwehte.
    War geschehen, was geschehen war?
    Steelion Hartok stützte sich auf die Konsole – oder hielt er sich etwa an ihr fest? – und überwachte von Neuem die Arbeit der Mehandor. Er tat es mechanisch, ohne mit den Gedanken bei der Sache zu sein. Menüs und Diagramme entstanden und kollabierten vor seinen Augen, ohne dass er ihren Inhalt wahrgenommen hätte. Der Oxtorner wartete darauf, dass seine rechte Hand erneut ein Eigenleben annahm, das Hyperfunkmodul aufrief.
    Es geschah nicht. Seine Hand schien so verwirrt wie er selbst.
    Hartok sah sich um. Sein Blick fand Philip, der ungerührt neben dem bewusstlosen Yemin kauerte. Der Oxtorner versuchte in den Facettenaugen seines Gefährten zu lesen.
    Der Okrill musste mitbekommen haben, dass Kithara in die Zentrale gekommen war. Er hatte scharfe Sinne. Philip war ein Infrarotspürer, konnte Wärmespuren wahrnehmen und sogar noch nach langer Zeit verfolgen. Auf diese Weise hatte er den Patriarchen aufgespürt, der versucht hatte, sie mithilfe der geheimen Schleuse in der Zentraledecke zu überraschen.
    Philip hatte nicht eingegriffen, als Kithara gekommen war.
    Hatte Hartok sich die Begegnung mit der Mehandor lediglich eingebildet?
    Oder hieß Philip gut, was ihm die Mehandor gesagt hatte?
    Aber wenn das der Fall war, wieso hatte er dann nach wie vor die Zunge um das Handgelenk Yemins geringelt, bereit, den Sohn des Patriarchen zu töten? War es nur eine Pose, ein Schauspiel?
    Aus dem Augenwinkel nahm Hartok wahr, dass Sinnafoch erwachte.
    Der Vatrox gähnte weder, wie ein Mensch es getan hätte, noch reckte er sich. Sinnafoch verlagerte das Gewicht von einem Bein auf das andere, das war alles. Seine Gestalt verlor einfach das Steinerne.
    Sinnafoch. Er war die Antwort.
    Hartok nahm seinen ganzen Mut zusammen und ging zu dem Vatrox. Er blieb neben ihm stehen und versuchte, etwas zu sagen. Er brachte keinen Ton hervor. Zu viel ging in ihm vor. Sinnafoch war seine Erlösung. Sinnafoch war ein falscher Prophet, ein Mörder. Sinnafoch. Sinnafoch. Sinnafoch ...
    Nach einer Weile drehte

Weitere Kostenlose Bücher