Perry Rhodan - 2531 - Das Fanal
Gegner das Projekt wirkungsvoll sabotieren können, erhielten die beteiligten Gruppen nur das für ihren Teil maßgebliche Wissen zugespielt.«
»Ich weiß«, antwortete Saedelaere. »Ich frage mich aber, ob dir der Ma’tam vertraut.«
»Ich ...«, begann der Akone, doch der Maskenträger unterbrach ihn.
»Würde der Ma’tam dich opfern, um seine Pläne umzusetzen? Schließlich giltst du als tot.«
Tan Vitars Mund klappte zu.
Zwei Atemzüge später hatte sich der Tschanor-Gos wieder im Griff. »Das ist eine gute und sinnvolle Frage«, sagte er. »Und doch nebensächlich. Ich habe volles Vertrauen in Ra-Osars Absichten. Akon muss seine Isolation aufgeben und vollständig in den Kreis der galaktischen Völker eintreten, sonst ist es dem endgültigen Untergang geweiht. Dafür würde ich sogar mein Leben lassen.«
Saedelaere antwortete nicht mehr, sondern betrachtete tan Vitar nur stumm. Wieder wurde in mir die Assoziation einer Eule geweckt, die eine kleine Maus betrachtete.
»Ich denke, wir werden bald herausfinden, ob der Ma’tam besondere Absichten mit unserem Freund tan Vitar hat«, sagte ich zu Saedelaere. »Wir werden uns auf einer der unbemannten Steuerstationen umsehen. Begleitest du uns, Alaska?«
Genau dreimal pendelte die Maske zwischen tan Vitar und mir hin und her. Dann stimmte Saedelaere zögerlich zu.
Ich lächelte.
*
Wir wechselten per Transmitter zu der TRAJAN über. Ich führte die beiden Männer in einen kleinen Hangar, der bis auf einen fünf mal fünf mal drei Meter großen Quader aus stumpf schimmerndem Metall und zwei unterschiedlich großen Transportbehältern leer war.
Tan Vitar steuerte sofort auf den Quader zu und aktivierte ein kleines Terminal, das bündig in eine Seitenfläche eingelassen war.
Saedelaere blieb abrupt stehen. »Was ist ...«
»Das neueste Erzeugnis akonischer Transmitter-Technologie«, sagte tan Vitar, ohne den Maskenträger anzublicken.
»Ein Kokon-Transmitter?«, fragte Saedelaere zweifelnd.
»Damit werden wir auf die Station wechseln«, erklärte ich. »Nur mit einem akonischen Transmitter ist der Transit überhaupt möglich.«
»Damit und mit einem Set Überrang-Kodes, die ich allerdings ebenfalls besitze«, fügte tan Vitar hinzu.
Saedelaere wandte sich mir zu. »Dir ist klar, dass wir im Begriff sind, uns einem Gerät anzuvertrauen, das maßgeblich durch jenen Konzern entwickelt wurde, dessen Verantwortliche zu unseren Hauptverdächtigen gehören?«, fragte er stockend.
»Ja«, gab ich grinsend zurück.
Reino tan Vitar wandte sich um. »Der Kokon-Transmitter stammt aus dem Bestand des Energiekommandos. Ich habe den Transport in die TRAJAN organisiert und ihn dann eigenhändig programmiert. Wir werden uns gemeinsam abstrahlen lassen – du musst dir keine Sorgen machen, dass du ...«
Der Redefluss des Tschanor-Gos brach abrupt ab. Hatte man zu Beginn leisen Ärger darin wahrnehmen können, so sah ich nun in seinem Gesicht den Anflug von Erschrecken. Dem Akonen war soeben bewusst geworden, dass er mit seiner Äußerung bei dem Transmittergeschädigten womöglich an einem Tabu gerührt hatte.
»Ich benutze Transmitter wie jeder andere auch«, sagte Alaska, bevor ich selbst das Wort ergriff, um den peinlichen Moment zu beenden.
In seiner Stimme lag ein Zwischenton, den ich sonst von ihm nicht kannte. Sarkasmus? Zynismus?
»Ich stellte die Frage lediglich«, fuhr er fort, »weil Ronald Tekener es nach eigenen Angaben schätzt, die Ergebnisse meiner Gedankengänge zu hören.«
»Das tue ich«, fügte ich hinzu. »Und nein, ich sehe zwar die Verbindung, aber ich rechne mit keinen Komplikationen beim Transfer.«
»Gut«, sagte Saedelaere.
»Gut«, echote tan Vitar und wandte sich wieder dem Display des Kokon-Transmitters zu.
Die beiden Männer hatten sich noch nicht aneinander gewöhnt. Es war mir bewusst, dass ich während des Einsatzes diesen Aspekt aufmerksam verfolgen musste.
Ich trat zu einem der Transportbehälter und öffnete ihn. Darin lagen zwei sorgfältig zusammengelegte Pakete. Ich nahm eines davon heraus und hielt es Saedelaere hin.
»Der USO-Standard-SERUN 146205, Eigenname Samurai «. Ein schwerer Kombinations-Schutz- und Kampfanzug. Erzielt in etwa dieselben Werte wie der Warrior III der LFT.«
Der Maskenträger nahm den Anzug an sich, musste kurz mit der Balance kämpfen, bevor er das fünfundzwanzig Kilogramm schwere Ausrüstungsstück auf den Boden legte.
»Ein schwerer Kombianzug«, kam es dumpf unter der Maske hervor.
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