Perry Rhodan - 2531 - Das Fanal
und aktivierte zwei Monitore. Gleichzeitig öffnete sich der Falthelm des Akonen und schob sich in dessen Halskrause zusammen.
»Die Sensoren können uns auch hier nicht wahrnehmen«, sagte er beiläufig.
Sein Blick sprang zwischen den beiden Monitoren hin und her, während seine Fingerkuppen über mehrere Bedienfelder tanzten. Minutenlang liefen Daten- und Zahlenkolonnen in akonischen Schriftzeichen über die Monitore.
Ich gab den Versuch rasch auf, verstehen zu wollen, welche Daten der Akone gerade abfragte. Ich öffnete meinen Helm und steckte den Kombistrahler zurück ins Halfter.
Mein Blick wanderte durch die Kugelzentrale. Die Schwerkraft-Vektoren waren so eingestellt, dass man überall in der Kugelschale stehen und arbeiten konnte. Das hatte den Vorteil, dass bei Bedarf an die zweihundert Personen gleichzeitig in der Zentrale Platz fanden.
Dies war vor allem ein organisatorischer und logistischer Vorteil. Ich wusste aber, dass es bei unerfahrenen Personen zu Schwindelgefühlen bis hin zu Angstzuständen kommen konnte. Nicht jeder ertrug es, nach »oben« zu blicken und dort eine andere Person zu sehen, die gefühlsmäßig mit dem Kopf nach unten hing, während die Füße an der »Decke« klebten.
Unvermittelt flammten in der gesamten Zentrale Leuchtbänder auf. Gleichzeitig aktivierten sich die Schirme der Holo-Galerie, die an dünnen Querstreben befestigt war und den Mittelpunkt der Kugelzentrale bildete.
Alaska und ich reagierten fast synchron. Wir zogen die Strahler und wirbelten herum.
»Verzeiht«, hörte ich die Stimme des Akonen. »Ich hätte euch vorwarnen sollen. Ich habe die Beleuchtung aktiviert, nachdem ich sichergestellt hatte, dass von außen nicht mehr auf unsere Anwesenheit geschlossen werden kann.«
Ich ließ den Strahler sinken und wandte mich zu ihm um.
»Was kannst du uns über die Situation sagen?«
Der Akone nahm den Blick nicht von den Bildschirmen. »Wir befinden uns in einer der drei Haupt-Steuer-Stationen – und zwar in derjenigen, die für Notfälle vorgesehen ist. Sie ist hundertprozentig redundant zu den anderen beiden Anlagen.«
»Bedeutet das, dass wir notfalls von hier aus eingreifen könnten?«, fragte Alaska.
Reino tan Vitar machte eine abwägende Handbewegung. »Theoretisch wäre es möglich. Aber dafür reichen meine Überrang-Kodes nicht aus – und ein Umgehen der zahlreichen Sicherheitssysteme wäre wahrscheinlich nur mit einer monatelangen Vorbereitung durchführbar.«
Alaska nickte stumm.
»Allerdings«, fuhr tan Vitar mit erregter Stimme fort, »haben wir nun endlich Zugriff auf alle relevanten Informationen und können direkt mitverfolgen, was sich auf den anderen Stationen abspielt.«
»Du kannst uns nun sagen, was das Akon-Fanal ist?«, fragte ich nach.
Ich bemerkte, wie die feingliedrigen Finger des Akonen zitterten.
»Ja«, gab er zurück. »Es ist ... fantastisch.«
»Das Fanal ist eine neue Sonne«, drang es dumpf aus Alaskas Maske hervor.
Irritiert blickte tan Vitar zum Maskenträger. »Du hast recht, Alaska«, sagte er. »Yrsah soll ...«
Er brach ab und blickte wieder auf die Monitore vor sich.
»Ja?«, fragte ich, nachdem der Akone sekundenlang stumm auf die Datenkolonnen gestarrt hatte, die vor seinen Augen vorbeizogen.
»Die 38 Kleinmonde von Yrsah wurden mit unterschiedlichen Sprengladungen versehen, die ihren Massen und Beschaffenheiten Rechnung trugen. Ihre Sprengung hatte nicht nur einen symbolischen Charakter, sondern dazu noch die Funktion, ihre Masse rund um Yrsah zu verteilen.«
»Der Gasriese soll mit der Masse der Monde vergrößert werden, um zu einer neuen Sonne zu werden?«, fragte ich zweifelnd. »Die Mondmassen reichen dafür niemals aus!«
»Wir sprechen nicht nur von der Masse der Monde«, sagte tan Vitar aufgeregt und deutete auf einen der Bildschirme.
Ich betrachtete die Darstellung und erkannte Leistungsdaten verschiedener aktivierter Situationstransmitter. Einer davon war direkt in die Station eingebaut, in der wir uns befanden. Ich spürte, wie in meinem Körper Adrenalin ausgeschüttet wurde. Der Einsatz von Situationstransmitter konnte bedeuten ...
»Ihr wollt mittels Situationstransmitter der Sonne Akon Masse abziehen und diese dann direkt zu Yrsah leiten!«, stieß der Maskenträger aus.
»Genau – der Masseabzug wurde genau berechnet. Er soll nicht nur Yrsah zu einer zweite Sonne aufblähen, sondern die Instabilität von Akon ein für alle Mal beseitigen! Die vergleichsweise geringe Distanz zwischen
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