Perry Rhodan - 2531 - Das Fanal
mehr.
Schweigend beobachteten wir, wie weitere Delegationen eintrafen. Eine halbe Stunde vor dem in der Einladung genannten Zeitpunkt kam die TRAJAN als letztes Schiff an. Das Flaggschiff der USO wurde in die Nähe der THANTUR LOK delegiert.
Die Würdenträger der Galaxis sind gekommen, um ein Zeichen galaktischer Solidarität zu setzen , dachte ich. Sie versammeln sich in diesem System.
Ich zog die Oberlippe hoch.
In diesem System , hallte es in meinem Kopf nach.
*
»In wenigen Minuten wird der Ma’tam seine Rede halten«, sagte Reino tan Vitar anstelle einer Begrüßung. Mit überschlagenen Beinen saß er in einem gemütlichen Pneumosessel des Begegnungsraumes, den ich ausgesucht hatte. Normalerweise wurde er von der Besatzung der ERIKSSON für Filmabende gebucht – dementsprechend hoch entwickelte Holo- und Audioprojektoren wies er auf.
Ich setzte mich neben tan Vitar und sah auf meinen Chronometer.
»War Saedelaere bereits hier?«, fragte ich den Akonen.
»Ich habe den Träger der Maske leider überhaupt noch nicht getroffen.«
»Er hat noch ein paar Minuten. Warten wir ab.«
Doch Alaska Saedelaere kam nicht.
Pünktlich zum angegebenen Zeitpunkt baute sich der Haupt-Holoschirm auf. Die Kennung wies darauf hin, dass es sich um ein hochdechiffriertes Funksignal aus einem Relaisschiff des akonischen Regierenden Rates handelte.
Das stilisierte Bild des Akon-Systems wich demjenigen von Narvan tan Ra-Osar. Er trug einen blütenweißen Anzug. Der Hintergrund war mit beruhigenden Violett- und Schwarztönen gestaltet.
Der Ma’tam ließ sich ein paar Atemzüge Zeit, bevor er mit seiner Rede begann.
»Im Namen des Regierenden Rates danke ich allen, die unsere Einladung angenommen haben, um gemeinsam mit dem Volk der Akonen einen denkwürdigen Tag zu begehen!«, begann er mit klarer, sonorer Stimme. »Einen Tag, der zu einer Brücke werden soll – zwischen einer Politik der Isolierung, wie wir sie gestern gelebt haben, und einer konsequenten, partnerschaftlichen Öffnung in Richtung Galaktikum, hin zu den Völkern unserer Galaxis. Die erfolgreiche Zusammenarbeit der letzten Jahrzehnte ist das Fundament, auf das wir in Zukunft bauen wollen!«
Tan Ra-Osar sprach leidenschaftlich, benutzte eine kraftvolle Gestik, um seine Worte zu unterstreichen. Er wirkte staatsmännisch, sicher – und sehr überzeugt von seinem Tun.
»Wir wollen aber auch für uns selbst eine Brücke schlagen. Die Vernichtung Drorahs hat zu einem jahrzehntelangen Schockzustand geführt. Die Trümmer unserer Heimat ließen uns erschüttert zurück, unfähig, uns zu bewegen.«
Er ließ die Worte kurz wirken, bevor er fortfuhr: »Das soll sich nun ändern! Wir wollen das Furchtbare akzeptieren, das sich zugetragen hat, um den Schock zu überwinden und zurückzulassen. Keineswegs zurücklassen wollen wir aber das Bild Drorahs – unser Ursprung darf nie vergessen werden. Denn Drorah steht nicht allein für die alte Heimat der Akonen, sondern wurde zu einem Mahnmal für die tragischen Ereignisse, die sich 1345 NGZ zugetragen haben.«
Wieder machte der Ma’tam eine kurze Pause. Tan Vitar atmete geräuschvoll aus, und auch ich bemerkte an mir Zeichen der Aufregung.
»Einer Gefahr wie der Terminalen Kolonne TRAITOR können die Völker der Milchstraße nur gemeinsam begegnen. Daran wollen wir uns erinnern; daran sollen sich die Völker der Milchstraße erinnern. Deshalb wollen wir heute ein Zeichen setzen.«
Narvan tan Ra-Osar zeigte ein stolzes Lächeln, bevor sein Bild verschwand und das Bild eines Planeten erschien.
»Das ist Yrsah!« Tan Vitars Stimme erklang direkt neben mir.
»Der achte, vormals neunte Planet des Akon-Systems«, sagte ich, ohne die Augen von dem Bild zu nehmen. »Ein Gasriese. Vier größere Monde, die industriell genutzt werden. Achtunddreißig kleinere, die nach meinem Wissen keine direkte Verwendung finden.«
»Du hast deine Hausaufgaben gemacht«, sagte tan Vitar anerkennend. »Ich weiß, dass es auf den Monden intensive Vorbereitungen gab, aber wir haben nie herausgefunden ...«
»Starke Energieemissionen aus dem Akon-System«, meldete die Hauptpositronik der LEIF ERIKSSON IV.
Gespannt beugte ich mich vor.
7.
Drorah in the sky with diamonds
25. März 1463 NGZ
Alaska Saedelaere saß wie meist in den vergangenen Tagen in der Sitzecke und hatte den Projektor des Holoschirmes auf den Mittelpunkt seiner Kabine ausgerichtet.
Das Bild des Ma’tams verschwand. An dessen Stelle trat die Darstellung eines
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