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Perry Rhodan - 2535 - Der Seelen-Kerker

Titel: Perry Rhodan - 2535 - Der Seelen-Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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dir verlange«, stellte Sinnafoch fest.  
    »Kann, ja. Wollen, nicht. Bitte ... bitte verlangen nicht von Kruuper ... «  
    Sinnafoch schwieg.
    Er holte das Holo der brennenden Tefroderwelt wieder heran, vergrößerte es, bis es beinahe den gesamten Raum ausfüllte, der ihn von dem zitternden Okrivar trennte.  
    Der Planet hatte sich in eine Fackel verwandelt. Schwärme von Tefroderschiffen umschwirrten ihn wie Insekten ein Licht, ohnmächtig, anders zu handeln, und todgeweiht. Ab und zu wagten Schiffe einen Vorstoß an die Oberfläche der brennenden Welt, um wenigstens einige Hundert der Millionen von verlorenen Seelen zu retten. Sie verpufften in der Hitze.  
    »So viel Leid ...«, sinnierte Sinnafoch. »Krieg ist eine furchtbare Angelegenheit, nicht?«  
    »Furchtbar ... furchtbar.«
    »Und unberechenbar. In diesem Augenblick sind du und ich Sieger. Zerstörer. Wir verfolgen den Tod einer Welt wie ein schauriges Schauspiel. Im Wissen, dass unsere eigene Heimat gut geschützt ist.« Sinnafoch fixierte den Okrivar mit seinem Blick. »Ist deine Heimat gut geschützt, Kruuper?«  
    »Ja ... ja ... ich glaube.«
    »Ich bin froh, dass du daran glaubst«, sagte Sinnafoch. »Ich habe mir die Zeit genommen und deine Heimatwelt ausfindig gemacht. Eine junge Kolonialwelt, Canthilom.«  
    Kruuper schwieg. Er hatte Sinnafochs Blick nicht standgehalten und den Kopf abgewendet. Dafür hielt ihn der Blick des sterbenden Planeten in seinem Bann.  
    »Meine Erfahrung aus vielen Leben sagt mir, dass es zu einem letzten Aufbäumen der Tefroder kommen wird, einem letzten Todeszucken. Die Tefroder sind nicht dumm. Sie werden uns dort zu treffen versuchen, wo sie mit ihren geringen Mitteln ein Maximum an Tod und Zerstörung verursachen können.«  
    Sinnafoch schwieg, blickte versonnen in das Feuer, das die Tefroderwelt verzehrte, als handle es sich um wärmende Flammen, wie jene, mit denen sich die Pilger auf Oxtorne vor der Kälte der Nacht schützten.  
    Schließlich sagte er: »Du kannst gehen, Kruuper. Ich erwarte dich in fünf Stunden zur Berichterstattung in meiner Kabine. Bis dahin bist du von deinen Pflichten befreit, damit du in Ruhe nachdenken kannst. Nutze deine Zeit!«  

    Die Psi-Materie des ARSENALS ermöglichte uns, eine Zuflucht zu errichten.
    Ein Teil wurde über die Polyport-Höfe, die Distribut-Depots und Handelssterne verteilt, die in ihrer Gesamtheit das Polyport-Netz bilden.  
    Das Netz ging in eine andere Existenzebene über, unerreichbar für unsere Feinde.  
    Dort sollte es bleiben, während wir auf die nächste Hyperdepression warteten. Sie musste kommen. In Jahrtausenden oder Jahrmillionen.  
    Und kam der Moment, würde das Polyport-Netz wieder in unsere Existenzebene zurückfallen.
    Und mit ihm würde unsere Macht zurückkehren.
    Aus der Kosmogonie der Vatrox

8.

    Sinnafoch ist wieder zurück.
    Mir läuft die Spucke im Maul zusammen vor Freude.
    Er sieht gut aus. Ich sehe es. Sinnafoch strahlt wohlige Wärme aus. Seine Augen leuchten gütig. Weise. »Weise« ist ein neues Wort, das mich mein Gedankenfreund gelehrt hat. Ich mag, wie es klingt.  
    Was habe ich dir gesagt?, flüstert mein Gedankenfreund. Sinnafoch braucht etwas Zeit für sich selbst. Dann ist alles wieder gut.  
    Ja! Gut, gut, gut!, antworte ich.  
    Ich bleibe ganz nah bei Sinnafoch. Am liebsten würde ich mich gegen ihn lehnen, seine warme Haut an meiner spüren. Aber das traue ich mich nicht. Sinnafoch ist mein Herr, das darf ich nicht vergessen. Er bestimmt, was ich tue.  
    Ich bin glücklich.
    Ohne Sorge.
    Eine Zeit lang.
    Ich lasse meinen Blick wandern, am Himmel der Zentrale bleibt er hängen. Dort ist das Sonnensystem zu sehen, das die Tefroder uns gestohlen haben. Jetzt gehört es wieder uns. Einer der Planeten leuchtet rot. Ein schönes, warmes Licht wie das eines Abends auf Oxtorne. Ich bade mich in ihm.  
    Als das Licht des Planeten langsam ausgeht, zähle ich. Die Schiffe, die Staubkörner auf dem Boden, die Okrivar in der Zentrale.  
    Zweiundzwanzig Okrivar.
    Das macht mich unruhig.
    Dreiundzwanzig Okrivar sind in der Zentrale. Immer. Seit ich zählen kann.  
    Ich zähle nach.
    Zweiundzwanzig.
    Noch mal.
    Zweiundzwanzig.
    Einer fehlt. Plötzlich fällt mir ein, wer fehlt: Kruuper.  
    Was ist mit ihm?
    Nichts, meldet sich mein Gedankenfreund, der mir helfen will. Kruuper wird schlafen. Oder Sinnafoch hat ihm eine Aufgabe gegeben, die er woanders im Schiff erledigt. Oder er erleichtert sich.  
    Ich weiß

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