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Perry Rhodan - 2549 - Feueraugen

Perry Rhodan - 2549 - Feueraugen

Titel: Perry Rhodan - 2549 - Feueraugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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heftige Muskelzuckungen. Unter Guckys Haut pulsierte das Fleisch. Am

deutlichsten fiel es auf seinen Handrücken und an den Armen auf. Geschwülste bildeten sich,

flossen zuckend aufeinander zu und vereinten sich.
    Die Arme wurden länger und kräftiger. Guckys Schultern wuchsen in die Breite und sprengten den

Kampfanzug. Auch der veränderte sich.
    In dem Moment erkannte Rhodan, dass sich viel mehr abspielte als nur eine körperliche

Verwandlung des Ilts.
    Noch wäre Gelegenheit für ihn gewesen, sich herumzuwerfen und zu fliehen.
    Er konnte es nicht ...
    ... und schon gar nicht, als er Guckys neue Gestalt erkannte.
    Rumpf und Glieder streckten sich weiter. Der Biberschwanz war zu einem kurzen, heftig

zitternden Stummel geworden und schrumpfte weiter, bis er vollends verschwunden war.
    Und auch das Gesicht. Es war nun menschlich.
    Das halblange dunkelblonde Haar hing in einigen wirren Strähnen in die Stirn. Ein angenehmer

Kontrast zu der leicht gebräunten, glatten Haut.
    Rhodans Blick blieb an den feinen Lachfalten hängen. Er bemühte sich, ruhig zu atmen. Aber

sich selbst hatte er lange nicht mehr gegenübergestanden. An sein Robotdouble hatte er sich

damals gewöhnt, und auch, dass der Vario-500 sich im letzten Kampf mit Monos seiner Maske bedient

hatte, war längst vergessen. Aber das hier, diese erschreckende Verwandlung, die mit Gucky vor

sich gegangen war ...
    »Und?«, fragte Rhodan zögernd.
    Er erwartete nicht, dass sein Ebenbild antwortete. Es war, als blicke er in einen Spiegel. Nur

zeigte dieser Spiegel nicht das übliche seitenverkehrte Abbild, sondern die Realität. Rhodan hob

die rechte Hand und tastete mit den Fingerspitzen über die helle Narbe an seinem rechten

Nasenflügel.
    Sein Doppelgänger tat es ihm nicht nach. Auf gewisse Weise wirkte der andere verstört. Kein

Wunder, denn in seinen Augen loderte das unheimliche Feuer greller als zuvor bei Gucky.
    War der andere Rhodan sein Dunkles Ich, dem er in der Niemandswelt schon einmal begegnet

war?
    Stumm musterten sie einander. Rhodan versuchte, eine Regung des anderen zu erkennen, doch es

gelang ihm nicht.
    Ein greller Blitz zuckte auf. Einen Sekundenbruchteil später dröhnte der Donner heran.
    Der Terraner wandte den Blick. Der gesamte Horizont schien in Flammen zu stehen. Ein heftiges

Unwetter tobte. Die Wolken glühten im Widerschein der pausenlos zuckenden Blitze.
    Der See war aufgewühlt. Eine heftige Bö peitschte die Wasseroberfläche. Der sofort einsetzende

Sturm trieb die Wellen an Land. Tosend klatschten sie gegen die Ufermauer und schwappten darüber

hinweg.
    Das Wasser war eine zähflüssige, träge Masse. Sie flutete nicht zurück, sondern kroch an der

Mauer entlang über den schmalen Grasstreifen, als wohne ihr eigenes Leben inne. Rhodan fühlte

sich an das Bioplasma der Posbis erinnert, das als biologisch denkendes Element für die

natürliche Intelligenz des Robotervolks sorgte.
    Der See schien mit einem Mal zu kochen. Blasen stiegen aus der Tiefe auf und zerplatzten an

der Oberfläche. Dazu der Sturm, der immer mehr Plasma ans Ufer warf.
    Das war nicht die Niemandswelt!
    Jäh wurde Rhodan bewusst, dass VATROX-CUUR auch ihn mental beeinflusste. Die Wesenheit setzte

alles daran, seinen Widerstand zu brechen.
    »Warum auf diese Weise?«, fuhr er seinen Doppelgänger an.
    Der andere war mittlerweile perfekt. Jedes Detail stimmte. Selbst die vorwitzige Haarsträhne,

die er links auf der Stirn spürte.
    »Ich glaube nicht, dass du stumm bist. Also: Was willst du von mir, VATROX-CUUR?«
    »Du weißt es, Rhodan«, sagte der Doppelgänger.
    Der Terraner verzog die Mundwinkel. Er schüttelte den Kopf.
    »Ich bin nicht deine Kriegsordonnanz! Ich erwarte, dass alle Angriffe der Frequenz-Monarchie

auf das PolyportNetz eingestellt werden. Das gilt für alle Galaxien, nicht nur für Hathorjan und

... «
    »Du erwartest ...?« Der Doppelgänger rang nach Atem. Es sah aus, als wolle die Glut seiner

Augen in einem verzehrenden Feuer detonieren, aber dann verlief sich die Reaktion.
    Der Gewittersturm tobte nun über dem See. Meterhoch brandeten die Wellen auf, aber sie

klatschten nicht mehr so heftig gegen die Ufermauer. Rhodan glaubte zu erkennen, dass das Plasma

weniger wurde. In diesem brodelnden Chaos schien es zu verdampfen, als Gischt zu verwehen.
    »Diebe und Mörder haben keine Forderungen zu stellen!«, keuchte der Doppelgänger. »Die

Terraner werden bedingungslos mit der

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