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Perry Rhodan - 2549 - Feueraugen

Perry Rhodan - 2549 - Feueraugen

Titel: Perry Rhodan - 2549 - Feueraugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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VATROX-VAMU, ihn müssen wir bekämpfen!«
    »Du bist verrückt!«, schleuderte Rhodan dem Freund entgegen. »Begreifst du nicht, dass du

beeinflusst wirst?«
    »Du verstehst nichts, Perry - gar nichts. Du zwingst mich dazu, die Menschheit vor dir zu

schützen.«
    Rhodan spürte die Hand in seinem Nacken, die Finger, die sich zwischen seine Wirbel legten. Er

riss den Stab hoch, an dem er die Kartoffel gebraten hatte. Der harte Kunststoff war angespitzt,

womöglich gar mit einem Stück Terkonit verstärkt. Jedenfalls drang er mühelos durch den Hals des

Arkoniden.
    Atlan erstarrte. Er wollte etwas sagen, aber nur ein Ächzen quoll über seine Lippen.
    Die Hand in Rhodans Nacken wurde kraftlos. Der Arkonide sackte auf die Knie. Er griff nach dem

Stab und versuchte, ihn aus der Wunde herauszureißen, aber der Tod kam schneller.
    Rhodan stand in dem Moment wie erstarrt. Wenn auch aus Notwehr, er hatte den Freund getötet.

Dass er keine andere Wahl gesehen hatte - was spielte das für eine Rolle?
    Wie von Furien gehetzt, warf er sich herum und hastete davon. Er konnte es nicht glauben, aber

er floh vor sich selbst. Vor seiner Schuld. Und vor seiner Verantwortung.
    *
    Ein Schatten folgte ihm.
    Perry Rhodan hörte das Geräusch der Schritte. Es kam nicht näher, es fiel auch nicht zurück.

Es war einfach nur da, knirschte auf dem Kies der Wege und wurde leise, sobald er eine der Wiesen

oder ein abgeerntetes Feld überquerte.
    Wieder wandte er sich um.
    Niemand war hinter ihm. Auch die Ortungsfunktionen seines SERUNS zeigten nichts an. Bildete er

sich nur ein, dass er verfolgt wurde? Weil sein Gewissen rebellierte? Er hatte das Schlimmste

getan, was er hatte tun können. Atlan war tot, und das hatte er sich weiß Gott nicht nur

eingebildet.
    »Gucky?«, rief er zögernd. »Wenn du da bist, zeige dich! Hör auf mit diesem

Schmierentheater!«
    Niemand antwortete. Nur das Krächzen aufgeschreckter Vögel erfüllte die Luft. Keine dreißig

Meter entfernt stand ein knorriger Laubbaum. Aus dem bunten Herbstlaub stoben Hunderte kleiner

Vögel auf. Etwas hatte sie erschreckt.
    Rhodan schaute genauer hin.
    Nichts.
    Lediglich einige Blätter taumelten sanft zu Boden.
    Die Stille kehrte zurück.
    Er ging weiter. Aber schon nach wenigen Schritten hielt er wieder inne.
    Jemand war hinter ihm. Er spürte es deutlich. Der oder die Unbekannte starrte ihn an, und es

war ein bedrohlicher, aggressiver Blick.
    Er wirbelte herum.
    Da war niemand. Seine überreizten Sinne hatten ihm einen Streich gespielt. Für ein paar

Sekunden erwog er, die Infrarotortung einzusetzen, aber er verwarf den Gedanken ebenso schnell

wieder. Vielleicht wollte er gar nicht wissen, ob da wirklich jemand war. Falls er sich den

unsichtbaren Verfolger nur einbildete, musste er sich unangenehme Fragen über seine Belastbarkeit

stellen. Er wurde nicht damit fertig, dass er Atlan getötet hatte.
    Und je länger er darüber nachdachte: Vielleicht hätte er dem Arkoniden helfen können. Atlan

war zäh und trug ebenfalls einen Aktivatorchip. Es wäre seine Pflicht gewesen, dem Freund

beizustehen, wenigstens einen Medoroboter zu rufen.
    Aber die Menschen auf den Feldern hatten keine Roboter. Sensen und hölzerne Rechen waren ihre

Werkzeuge. Terra-Nostalgiker. Sie suchten das einfache, ursprüngliche Leben. Menschen wie sie

wussten nichts von der Frequenz-Monarchie. Sie würden auch nie von den unerbittlichen

Klonsoldaten und den Vatrox hören.
    Ein glückliches Volk.
    Rhodan lachte heiser. Glück war es ebenso, mit zigmillionenfacher Lichtgeschwindigkeit

zwischen den Galaxien zu fliegen, die Berührung der Ewigkeit zu spüren. Wozu war das Universum

da, wenn nicht, es zu erforschen?
    Weiter!
    Im Laufen aktivierte er das Kombiarmband. Kein Funkkontakt kam zustande, nicht einmal zum

technischen Kern der Irene-Lieplich-Station.
    Er erreichte die nächste Terrasse. Längst war ihm bewusst, dass er die Siedlung verlassen und

den Widerstand neu organisieren musste. Und einen Arzt oder Medoroboter musste er zu Atlan

schicken - wenigstens um das Gefühl zu haben, dass er nichts unversucht gelassen hatte.
    Auf die alten Freunde durfte er nun nicht mehr vertrauen. Jeder konnte VATROX-CUUR zum Opfer

gefallen sein. Von Atlan hätte er es jedoch am wenigsten erwartet gehabt.
    Hatte VATROX-CUUR auch Mondra und Tifflor schon überwältigt? Vielleicht war es einer der

beiden, der ihm folgte?
    Mondra? Um Himmels willen, nur das

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