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Perry Rhodan - 2550 - Die Welt der 20.000 Welten

Perry Rhodan - 2550 - Die Welt der 20.000 Welten

Titel: Perry Rhodan - 2550 - Die Welt der 20.000 Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Gabe besaß, uns im Gefahrenfall in Sicherheit zu teleportieren. Doch ich ließ es bleiben. Curi Fecens zart geschnittenes Gesicht täuschte über seine unglaubliche Zielstrebigkeit und Leidenschaft hinweg. Hatte er sich einmal in eine Aufgabe verbissen, würde nichts und niemand ihn davon abhalten, sie zu erfüllen.
    Thora, die sehr schweigsam geworden war, hielt überraschenderweise einige Meter Abstand zu mir. Fürchtete sie das Konzept an meiner Seite? Stellten seine Begabungen eine Bedrohung für sie dar?
    Wir kamen an einigen einsamen Stehpulten vorbei. Ich grübelte nicht lange über Sinn und Zweck dieser sattsam bekannten Kontrollgeräte nach. Ihre Platzierung im Nirgendwo ergab für uns Menschen keinen Sinn; doch die Erbauer des Handelssterns hatten sich sicherlich etwas dabei gedacht.
    Je mehr wir uns dem Rand des riesigen Lochs näherten, desto mehr Aufbauten bekamen wir zu Gesicht. Manche waren bestenfalls kniehoch, andere ragten wie Stelen oder Stalagmiten in die Luft. Sie entsprangen offenkundig unterschiedlichsten Baustilen. Klobige Arbeitsmöbel waren mit filigranen Zusätzen versehen worden; die in Polyport-Höfen üblichen blaugrau-silbernen Teile hatten Pendants in Rubinrot. Auch sah ich Pulte, Terminals und Arbeitsmulden, die nicht vom gewohnt weichen Stil ohne deutliche Ecken und Kanten geprägt waren. Sie waren bizarr verformt, ihre Ränder kantig.
    Wir erreichten unsere ungeduldig wartenden Begleiter. Curi Fecen stand am Rand des ungesicherten Lochs und starrte angestrengt in die Tiefe. Ich stellte mich neben ihn, beugte mich vorsichtig vor - und wäre beinahe von einer Verwirbelung, einer Windböe, ergriffen und ins Nichts hinabgerissen worden.
    Der Captain schnappte nach meinem Oberarm, zog mich zurück und deutete in die Tiefe. »Der Kamineffekt bringt mitunter recht stürmische Winde hervor«, sagte er kühl.
    Ich nickte ihm dankbar zu, auch wenn nach menschlichem Ermessen keinerlei Gefahr bestanden hatte. Der SERUN schützte mich. Doch die Hilfestellung durch einen Menschen hatte eine ganz andere Bedeutung als jene durch eine kühl rechnende Maschine.
    Ich schaltete meinen Controller zu und versuchte, die Steuerung des Transferdecks zu aktivieren.
    Nichts.
    Aus welchen Gründen auch immer - dieser Bereich des Handelssterns war desaktiviert.
    Ich ließ mich nicht irritieren. Wir saßen auf der Außenhaut des Riesengebildes - und es gab einen Weg in dessen Inneres. Den Anthurianern als Erbauern des Handelssterns konnte nichts daran gelegen haben, den Weg zur zentralen Steuerung allzu kompliziert zu gestalten. Zudem meinte ich, die prinzipielle Baugestaltung anhand des Musters von FATIGO erkennen zu können.
    »Wie tief ist der Schacht?«
    »Wir haben mit Laserlicht eine ungefähre Entfernungsmessung angestellt.« Curi schüttelte den Kopf, als traute er seinen eigenen Worten nicht: »Es geht etwa eintausendfünfhundert Kilometer schnurstracks in die Tiefe.«
    *
    Wir schwebten im Schutz unserer Fahrzeuge in die Dunkelheit hinab. Sie verschluckte uns, der Lichtkreis über uns wurde kleiner und kleiner. Die starken Scheinwerfer der Shifts und der Kampfgleiter warfen gerade ausreichend Licht, um den Abgrund über eine Strecke von wenigen Kilometern andeutungsweise auszuleuchten.
    Wir sahen erste Seitenstollen, so groß, dass ein Kreuzer der DIANA-Klasse mit einem Durchmesser von 100 Metern problemlos hätte einfliegen können. Stichprobenweise schickte ich TARAS in die Tunnel und ließ sie ausloten. Die Kampfmaschinen stießen auf - nichts. Leere Lagerräume wie Luftblasen am Rand des Hauptschachts.
    Während wir einen Bereich des Schlundes hinabsanken, der keinerlei Abzweigungen aufwies, nahm ich Funkkontakt mit der JULES VERNE auf und gab einen Zwischenbericht ab. Julian Tifflor versicherte mir, dass alles in Ordnung sei; die Psi-Folien hätten sich bis auf wenige Ausnahmen verflüchtigt. Die Erschöpfungszustände seien nunmehr das größte Problem an Bord ...
    Ich ersparte mir, Tiff mit guten Ratschlägen zu belästigen. Er wusste gut genug, was er zu tun und zu lassen hatte.
    »Tiefe: dreiunddreißig Kilometer«, sagte Mondra. Sie wirkte angespannt, tippte nervös mit den Fingern auf die Lehnen ihres Stuhls.
    Der Schacht zeigte eine Einschnürung von wenigen Metern; kurz danach veränderten sich Charakter und Bauart ein weiteres Mal. Formenergetische Elemente ragten aus unzähligen Seitengängen hervor. Im Inneren der Stollen sahen wir die üblichen blaugrauen Elemente, Gerätschaften

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