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Perry Rhodan - 2550 - Die Welt der 20.000 Welten

Perry Rhodan - 2550 - Die Welt der 20.000 Welten

Titel: Perry Rhodan - 2550 - Die Welt der 20.000 Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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TARAS halten Wache, kontrolliert von einigen deiner Leute. Niemand tut länger als zwei Stunden Dienst. Verstanden?«
    »Zu Befehl!« Curi salutierte provokant lässig, das Gesicht blieb maskenhaft glatt. Er gab mir nur zu deutlich zu verstehen, was er von meinen Anweisungen hielt.
    Seinen Leuten hingegen war die Erleichterung anzusehen. Sie hatten blutunterlaufene Augen, klagten über Kopfschmerzen und die üblichen Erschöpfungszugstände.
    Schnell und ohne viel zu reden, nahmen wir ein gemeinsames Essen ein. Selbst Thora wirkte mitgenommen. Sie saß ein wenig abseits und sah mir zu, die Beine im Schneidersitz verschränkt.
    War es mittags oder abends? Ich wusste es nicht. Erst ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass soeben der 28. April anbrach.
    Seit fast 80 Stunden war ich auf den Beinen, lediglich unterbrochen von zwei bis drei Stunden unruhigen Schlafs. Ich hatte das Limit meiner Kraftreserven erreicht - und überschritten. Kaum legte ich mich auf die schmale Pritsche unseres Shifts, fielen mir auch schon die Augen zu.
    Ich glitt in einen unruhigen Schlaf und träumte ... Träumte davon, einen Weg entlangzugehen.
    Je schneller ich mich vorwärts bewegte, desto weiter entfernt wirkte mein Ziel, die leuchtend rote Silhouette einer menschenähnlichen Gestalt.
    Ich glaubte darin Homunk, den Gesandten ES', zu erkennen ...
     

14.
    Chucan Tica:
    Genese
     
    Er sammelte so viele Informationen wie möglich über die Folien-Wesen. Er verglich ihr Zurückweichen mit dem Verhalten der Psi-Materie und fand den endgültigen Beweis, dass beide Phänomene miteinander korrelierten.
    Doch es gab eine Unsicherheit. Eine Unbekannte. Denn einige der unheimlichen Geschöpfe weigerten sich, mit dem Nachlassen des Psi-Sturmes zu verschwinden. Ein Wartungsmechaniker, der auf Hauptdeck drei des JULES VERNE-Mittelteils am Paratron-Konverter arbeitete, wurde weiterhin von einem Jugendfreund gequält; die Raumlandesoldatin Cara Beccha hatte ihre frühere Ausbilderin um sich; und Myles Kantor saß ihm gegenüber, auf der Kante seines Labortisches.
    »Du wunderst dich?«, fragte Chucans ehemaliger Mentor. »Ich sagte doch, dass du mich nicht so leicht loswerden würdest.«
    »Könntest du mir bitte sagen, warum das so ist?«
    »Ich habe dich zum selbstständigen Denken erzogen. Es wäre unter meiner wie deiner Würde, dir bei der Auflösung dieses Rätsels zu helfen.«
    Chucan schlug mit der flachen Hand auf den Tisch und erhob sich. »Ich habe keine Lust auf weitere Spielchen! Ich habe weitaus wichtigere Dinge zu erledigen, als den Alleinunterhalter für dich zu spielen! Wir alle werden immer schwächer, die JULES VERNE ist gestrandet, und meine beste Freundin ringt mit dem Tod! Rede gefälligst mit mir!«
    Myles Kantor blieb unbeeindruckt. »Du hast schon immer zu Unbeherrschtheit geneigt. Um ehrlich zu sein: Ich mochte deine Art noch nie. Du warst ein guter Schüler, keine Frage. Aber ich fand dein Benehmen damals wie heute fragwürdig.«
    Chucan holte aus und schlug Myles ins Gesicht.
    Er spürte etwas Widerstand. Ein Kribbeln und Reiben. Ein erschreckter Blick des Psi-Wesens. Dann glitt Chucans Arm hindurch, und er stürzte, vom eigenen Schwung getragen. Er hatte Mühe, seinen massigen Körper abzufangen; und als er sich umdrehte, mit von der körperlichen Anstrengung laut klopfendem Herzen, sah er sich einem Myles Kantor gegenüber, der mit seinem früheren Vorbild nur noch wenig gemein hatte.
    Glühende rote Augen stierten ihm entgegen. Die Lippen waren nach oben geschürzt, lange Fangzähne klapperten lautstark aufeinander. Seine ganze Körperhaltung verriet ungezügelte Aggressivität. Das Psi-Wesen hatte etwas Animalisches an sich.
    »Du wirst mich nicht aufhalten, Chucan!«, brüllte es. »Ich fresse und fresse, so lange, bis ich stofflich geworden bin und beginnen kann, diese lästige Scheinidentität wie ein Stück alter Haut von mir zu lösen. Hast du immer noch nicht verstanden, dass ich real werde? Dass ich bloß einen Schritt davon entfernt bin?«
    Chucan Tica wich zurück. Ihn schwindelte. Die körperliche Anstrengung machte sich bemerkbar; und wer wusste schon, ob die Psi-Folie nicht auch noch aus seinem Kraftreservoir schöpfte?
    »Ich werde dir deine Frage beantworten«, fuhr Myles Kantor fort. Allmählich verwandelte er sich wieder in jenen ruhigen und besonnenen Mann, den Chucan gekannt hatte. »Wir wurden aus euren Erinnerungen geboren und wir konnten uns dank des heftigen Psi-Gewitters für eine Weile an euch

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