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Perry Rhodan - 2550 - Die Welt der 20.000 Welten

Perry Rhodan - 2550 - Die Welt der 20.000 Welten

Titel: Perry Rhodan - 2550 - Die Welt der 20.000 Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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heften. Wie Schatten, die eine Lichtquelle brauchen, um zu existieren. Doch unsere nährende Quelle wurde schwächer. Das Psi-Reservoir reichte nicht mehr für uns alle. Also ... «
    »... also habt ihr begonnen, euch gegenseitig Energie wegzunehmen«, setzte Chucan Tica fort. Plötzlich wurde es ihm klar. »Ihr habt euch kannibalisiert. Gegenseitig aufgefressen. Und die stärksten werden überleben.«
    »Der Stärkste!«, verbesserte ihn Myles. »Noch sind wir zu fünft und wir tragen all das Wissen unserer Opfer in uns. Es wird nicht mehr lange dauern, bis ich als Einziger übrig geblieben bin.«
    »Fünf?! Ich dachte: drei.«
    »Zwei sind mit Perry Rhodans Expedition unterwegs. Doch ich werde sie bald zurückrufen. Und dann ... «
    Er ließ den Satz offen, doch Chucan konnte sich lebhaft vorstellen, was dann geschehen würde. Ein Geschöpf, das einen Wissenspool mehrerer tausend Menschen in sich trug und darüber hinaus mit nahezu unbegrenzter Psi-Energie jonglieren konnte, war ein wohl unbezwingbarer Gegner.
    »Was hast du vor?«
    »Siehst du denn nicht, was ich bin?« Myles Kantor ballte die Hände zu Fäusten. »Ein Neugeborenes, das völlig selbstständig entscheiden kann, in welche Richtung es sich entwickelt. Ich werde mir eine eigene Persönlichkeit geben - ich vermute, dass du sie nicht mögen wirst -, um anschließend euch unbedarften Lebewesen alle Energie zu entziehen, das Schiff unter meine Kontrolle zu bekommen und von hier zu verschwinden.«
    »Du weißt also, wo wir uns befinden?«
    »Ja.«
    »Würdest du es mir verraten?«
    »Noch nicht.« Die Psi-Folie grinste jungenhaft. »Du wirst es bald erfahren. Dann, wenn ich dich ausgelutscht und deinen Geist aufgenommen habe.«
    *
    Das Haus Hoschpian, liebe Dokumanten, rühmt sich, ein ganz besonderer Hort des Wissens zu sein. Wir sammeln Informationen und sorgen für eine penible charismatische Reinigung. Die Daten werden selbst der verstecktesten subjektiven Meinung ihres Berichterstatters beraubt. Sie sind »klar und unverfälscht«.
    Doch berauben wir uns dadurch nicht einer der stärksten Waffen im Rahmen historischer Aufbereitung? Sind es nicht die Augen und Ohren des Erzählers, die uns Charaktere und Persönlichkeiten glaubhaft näherbringen? Können, ja, dürfen wir im Fall Perry Rhodans auf ein gewisses Maß an subjektiver Beurteilung verzichten?
    Die Reise durch den Handelsstern zeigte dem Unsterblichen Mystisches, Beunruhigendes, Lehrreiches, Angsterregendes, Wundernswertes.
     

15.
    Perry Rhodan:
    In der Maschinenstadt
     
    »Wach auf!«, flüsterte mir jemand zu.
    »Geh weg!«, sagte ich unwillig und drehte mich beiseite. »Lass mich schlafen.«
    »Wir hatten Funkverbindung mit der VERNE. Dort gibt's Probleme. Große Probleme.«
    Ich erkannte die Stimme. Sie gehörte Lloyd/Tschubai.
    Mühsam richtete ich mich auf und wälzte mich von meinem Lager. Desorientiert tastete ich um mich, bis ich mich in dem engen Raum zurechtgefunden hatte und wieder wusste, wo ich mich befand.
    »Erzähl!«, flüsterte ich und trat in den Gang, der zur Steuereinheit des Shifts führte. Lloyds/Tschubais Stimme hatte Mondra ebenfalls geweckt, wie ich zu meinem Bedauern feststellte. Gleich mir kam sie auf die Beine und folgte uns. Schlaftrunken, mit blassem Gesicht.
    Lloyd reichte Mondra und mir heißen Kaffee, bevor er Bericht erstattete. In drastischen Worten schilderte er, was ihm Chucan Tica über Funk erzählt hatte. Die letzten verbliebenen Psi-Folien kämpften also mit allen Mitteln um ihre Existenz ...
    Ich sah mich um. Wo war Thora geblieben? Hatte sie sich bereits aufgelöst, war sie von Myles Kantor verschluckt worden? War die Psi-Folie des Wissenschaftlers überhaupt in der Lage, selbstständig den Schritt hierher zu tun? Und wer oder was war die erwähnte zweite Psi-Folie?
    Ich konnte und wollte es mir nicht vorstellen.
    »Da ist noch etwas anderes«, sagte Lloyd/Tschubai. »Ich wachte auf, weil ich eine Art gedanklichen Kontakt hatte.«
    »Mit einer der Psi-Folien? Oder mit jenem Geschöpf, das Pral befürchtete aufgeweckt zu haben?«
    »Weder - noch.« Das Konzeptwesen zog unbehaglich die Schultern ein. »Ich konnte keinen konkreten Gedanken anmessen; nicht einmal ein Bewusstsein. Es handelte sich um kleine Erinnerungshäppchen. Um Gedankensplitter, die eben erst entstehen und sich zusammensetzen. Ich weckte Pral und fragte ihn, ob meine Beobachtungen mit den seinen übereinstimmten. Er stieg für wenige Minuten aus seinem Körper und erzählte mir

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