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Perry Rhodan - 2552- Totenspiel

Perry Rhodan - 2552- Totenspiel

Titel: Perry Rhodan - 2552- Totenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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mich nicht mehr loslassen. Kennt der Reif noch mehr davon?«
    »Ja«, antwortete Sinnafoch, »viel zu viele.« Er öffnete dem D'Tar die

Tür.
    Der Vatrox und der D'Tar sangen.
    Sinnafoch, dessen dürrer Körper einen denkbar schlechten Resonanzkörper

abgab, überließ den Gesang seinem Armreif. Der Vatrox und der D'Tar saßen einander gegenüber auf

dem Boden der
    Kabine, im Schneidersitz, und Sinnafoch strich über den Armreif, entlockte

ihm die traurige, große Geschichte seines Volkes.
    Der D'Tar hieß Deliachlan.
    Deliachlan begleitete die Lieder mit einem Summen, von Zeit zu Zeit tappte er

leicht mit den Händen auf den Boden,
    Flüssigkeit trat in seine winzigen Augen, ließ sie feucht schimmern. Tropfen

lösten sich, rannen ihm über die Wangen.
    »Was bedeuten diese Tropfen?«, fragte Sinnafoch irgendwann.
    »Nichts«, antwortete Deliachlan. Erwischte die Tropfen mit dem Handrücken ab

und beugte den Kopf nach vorne, sodass Sinnafoch ihm nicht mehr länger in die Augen sehen

konnte.
    Der Vatrox gab sich mit der Antwort zufrieden, auch wenn er wusste, dass der

D'Tar nicht die Wahrheit gesagt hatte. Deliachlan verstand die Tragik, die den Vatrox auferlegt

worden war. Er litt mit seinem Volk. Der Schmerz der Vatrox war auch Deliachlans Schmerz.
    »Du kennst Schmerz?«, fragte Sinnafoch.
    »Ja«, antwortete Deliachlan. »Wir kennen Schmerz.«
    »Berichte mir von eurem Schmerz!«
    Deliachlan sang ihm den Schmerz seines Volkes. Er benutzte das

Frequenz-Idiom, die Sprache der Vatrox.
    »Wir D'Tar sind Kinder des Universums. Das Universum liebt uns. Es ist gut zu

uns«, begann er. »Wir sind geboren aus der Materie, die der Tod der ersten Sterne erschaffen hat.

Die Sterne wurden zu Supernovae. Sie sind für uns gestorben, auf dass in den Gewalten, die ihr

Ende entfesselt haben, die Elemente entstanden, die die Vielfalt der Welt ausmachen, das Leben.

Uns.«
    Deliachlan sang von der Bewusslwerdung der D'Tar, dem Erkennen des eigenen

Ichs. Seine Stimme war hell und stark, durchtränkt von Freude.
    »Wir erkannten uns selbst, wir erkannten unsere Welt. Bald lebten wir D'Tar

überall auf unserer Heimat. Sie war wunderschön. Sie lag tief im Zentrum von Kaskallen, die

Sterne waren so zahlreich und standen einander so nahe, dass es dort keine Nacht gab. Es war nur

natürlich, dass wir nach den Sternen griffen. Vier der unseren ließen die Heimat hinter sich,

ritten auf der Spitze einer primitiven chemischen Rakete zu dem Mond, der seine Bahn um unsere

Heimat zog. Der Mond war öde, bar jeder Atmosphäre. Er war eine Wüste.«
    Deliachlan räusperte sich. »Doch die vier stießen dort auf die Relikte eines

raumfahrenden Volkes. Sie fanden eine Station, halb im Fels des Mondes verborgen, und mehrere

Raumschiffe. Die Station war verlassen. Wir nahmen uns ihrer an und ergründeten die Technik der

Fremden. Das Tor zu den Sternen öffnete sich für uns. Wir durchschritten es guten Mutes. Wir

wussten, dass das gütige Schicksal, das alles Leben erschaffen hat, uns das Tor geschenkt

hatte.«
    »Jahrtausende verstrichen«, sang Deliachlan. »Wir fanden neue Welten, wir

trafen auf andere Völker, die die Raumfahrt beherrschten. Und mit jeder Begegnung lernten wir

mehr über das Universum, verstanden wir eine weitere Facette seines Seins. Wir reiften. Das

Schicksal war gütig.«
    Die Stimme des D'Tar senkte sich. »Doch seine Güte war endlich. Eines Tages

zerfiel das Fundament, auf dem unsere Technologie fußte. Sie versagte. Die Raumfahrt kam zum

Erliegen, Maschinen, die seit den ersten Tagen unserer Bewusstwerdung zuverlässig ihren Dienst

verrichtet hatten, stellten ihn ein. Wir mussten um das nackte Überleben kämpfen, verstreut über

zahllose Welten. Sie waren zu Inseln geworden, voneinander getrennt von den urplötzlich

unüberbrückbaren Abgründen des Weltraums. Verzweiflung erfasste uns. Hatte das Schicksal uns

vergessen?«
    Deliachlan schüttelte den Kopf. »Es hatte es nicht. Es schickte uns die

Rettung. Euch, die Vatrox, ihr seid unser Schicksal.« Die Stimme des D'Tar wurde wieder heller.

»Die Vatrox waren mächtig. Ihre Technologie funktionierte, sie fußte auf den neuen Konstanten des

Universums. Und die Vatrox waren gütig. Sie ließen uns D'Tar an ihrer Technologie teilhaben. Aus

Inseln wurden wieder Teile eines Ganzen. Viele Jahrtausende verstrichen. Das Ganze wuchs, und mit

der Zeit lebten wir D'Tar überall in Kaskallen. Die

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