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Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Titel: Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Kruuper duckte sich unwillkürlich in Erwartung des Schlages, doch Kritt'han hatte

anderes vor: Mit einer blitzschnellen Bewegung steckte er die Spitze des Geräts in den Schlitz

zwischen Rumpf und Verkleidung und benutzte ihn als Hebel.
    Mit einem reißenden Geräusch brach die Verankerung, die Verkleidung fiel polternd auf den

Platz - und Kruuper, Philip und Sinnafoch fanden sich im grellen Licht des Tages wieder.
    »Habe ich es doch gewusst!«, rief Kritt'han. »Du bist ein Verräter, F'har!«
     

8.
     
    »Ist es nicht schön?«
    Deliachlan kauerte neben Sinnafoch auf der Felsspitze, die wie der Turm einer überrannten

Festung aus dem Leichentuch der Xerxen herausragte. Das Tuch erstreckte sich in alle Richtungen

bis zum Horizont und mutete an wie ein endloses grauweißes Meer.
    Die Analogie traf zu: Ganz Konneski war unter dem Leichentuch begraben. Die Felsspitze, auf

der sie Zuflucht vor den Xerxen gefunden hatten, war eine Anomalie, eine winzige Rettungsinsel in

einem unüberschaubarem Ozean. Eine Insel, zu der sie - gegen alle Wahrscheinlichkeit - ein Zufall

geführt hatte, als sie auf ihrer Flucht das Leichentuch der Xerxen durchstoßen hatten. Oder das

Schicksal, wie Deliachlan überzeugt war.
    »Ja, das ist es«, antwortete Sinnafoch.
    Am Horizont ging die Sonne Konneskis auf. Ein gelber Ball, dessen Unterseite, die das

Leichentuch berührte, sich rot verfärbte. Mit der Berührung schien das Leichentuch seinerseits in

Flammen aufzugehen. Kräftiges Rot vertrieb den deprimierend grauen Grundton.
    Sinnafoch ließ sich auf den Felsen zurücksinken. Sein Anzug stank nach Gummi, Schweiß und

durchlittener Angst, aber der Geruch störte ihn längst nicht mehr. Er war ihm vertraut geworden,

der Anzug schien ihm wie eine zweite Haut. Ein winziges Stück Zuhause auf einer Welt, die nicht

für seinesgleichen gemacht war.
    »Ist deine Heimat schön?«, fragte er Deliachlan, der schweigend neben ihm saß, während die

Sonne Konneskis höher kletterte und sich schließlich von der Berührung des Leichentuchs

freimachte.
    »Sie war es.«
    »War? Die Xerxen haben sie erobert?«
    »Ja«, antwortete Deliachlan knapp.
    »Das ist schlimm«, sagte Sinnafoch. Der Schmerz über den Verlust des Freundes traf ihn so sehr

wie der eigene. »Aber ...«, er suchte nach einem Trost, »... aber deine Heimat kann

wiederauferstehen, Deliachlan. Wir werden sie befreien und ... «
    »Sie wurde bereits befreit«, unterbrach ihn der D'Tar. »Gleich in den ersten Monaten des

Krieges. Die Frequenz-Monarchie bot einen Verband von vierunddreißig Schlachtlichtern zu ihrer

Befreiung auf. Eine erdrückende Übermacht. Die Xerxen hatten keine Chance.« Es knirschte, als

Deliachlans Zähne hart aneinander rieben. »Leider kamen einige Schlachtlichter vom Kurs ab und

...«
    »Das ... das tut mir leid«, brachte Sinnafoch hervor. Es waren abgedroschene Worte, aber ihm

wollten keine passenden einfallen. Wie auch? Es gab keine Worte, die eine Tragödie wie diese

beschreiben konnten.
    »Für Mitleid besteht kein Grund«, antwortete Deliachlan. Seine Stimme war fest. »Alles im

Universum ist vergänglich. Auch Planeten. Asche zu Asche. Daran können wir nichts ändern. Das

Schicksal will es so.« Er wandte den Kopf zu Sinnafoch, fixierte den Vatrox mit seinem Blick.

»Wir D'Tar haben nicht aufgegeben, uns nicht von der Furcht kleinmachen lassen. Das ist, was

zählt. Ob unsere Unterfangen gelingen oder nicht, ist nebensächlich.«
    Die Sonne Konneskis kletterte höher. Das Rot begann auszubleichen und wurde vom Grau

verdrängt. Das Meer verwandelte sich wieder in ein Leichentuch, und der kurze Moment der

Erhabenheit war vorüber.
    »Wo bleiben die Xerxen?«, fragte Sinnafoch. Mit der linken Hand spielte er nervös mit einem

Stein. Er spürte ihn hautnah. Der Handschuh war ihm bei der Flucht abhanden gekommen. Er musste

ihn in seiner Nervosität nicht richtig befestigt haben.
    »Sie werden sich bis zum Einbruch der Nacht Zeit lassen. Sie verlassen nur ungern die

Umgebung, die sie für sich gesponnen haben. Und am hellichten Tag nur, wenn es absolut

unumgänglich ist. Sie mögen das Sonnenlicht nicht, deshalb sperren sie es mit ihren Netzen aus.

Aber das hilft uns nichts. Wir sitzen in der Falle. Sie müssen nur warten. Außerdem sind die

Xerxen noch beschäftigt.«
    »Womit?«
    Der D'Tar spielte Sinnafoch wortlos Orterdaten auf das Display. Sie hatten die Aggregate ihrer

Anzüge

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