Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt
Positionen, ungläubig und
zugleich vor Entsetzen gelähmt.
Die Kollision war unausweichlich.
Wollte Kruuper sterben? F'har wäre nie auf den Gedanken gekommen, aber hatte er sich nicht
etwas eingeredet? Kruuper war ein Wesen aus einer fremden Welt: Wer konnte wissen, was sich in
seinen Gedanken abspielte? Er hätte sich niemals auf ihn einlassen dürfen.
Jetzt war er verloren
Rettungslos verloren.
Ein metallischer Schlag ließ die Zugmaschine erbeben, gefolgt von einem Reißen.
F'har stemmte sich hoch, lugte an der Flanke der Maschine hinunter. Brach seine tapfere
»Geschwungene Linie« etwa unter den Strapazen auseinander?
Wenn sie es tat, dann auf äußerst ungewöhnliche Weise. Verblüfft verfolgte F'har, wie links
und rechts am Rumpf der »Geschwungenen Linie« Metallstangen ausklappten und sich im rechten
Winkel arretierten. Zwischen Stangen und Rumpf spannte sich Segeltuch.
Beinahe, beinahe wie ...
Das Rumpeln ihrer rasenden Fahrt setzte aus. F'har fühlte sich plötzlich leicht wie eine
Feder, und ein wunderbar sanftes Gleiten nahm seinen Platz ein ... Die »Geschwungene Linie«
erreichte die Sperre und fegte einen Armbreit über die Wagen hinweg.
Flügel! Kruuper hatte die »Geschwungene Linie« zu dem Flugapparat gemacht, den F'har sich
erträumte.
Das Land D'Tarka, F'hars Enttäuschungen und Demütigungen blieben zurück, als die Zugmaschine,
die zu einer Flugmaschine geworden war, immer höher in den Himmel stieg.
Es brauchte Mut, nicht zu sterben.
Weit mehr Mut, als Sinnafoch in sich vermutet hatte.
Ein Xerxen machte vor ihm halt. Er stank nach Moder. Der Kiefer des Xerxen mahlte. Er hatte
nur vier Zähne. Sie wuchsen aus den Ecken seines Mauls, das ein nahezu perfektes Quadrat bildete.
Sie waren gebogen und erinnerten an die Glieder einer Zange. Ein Biss würde genügen, um
Sinnafochs Kopf vom Rumpf zu trennen.
Der Xerxen verharrte auf acht Glieder gestützt, in den beiden übrigen hielt er Strahler, die
er auf Sinnafoch richtete. Eine Zunge, schwarz und ledrig, schnellte hervor und witterte. Ihre
Spitze war gespalten, wie die einer Schlange. Der Xerxen hob und senkte freie Beine in Paaren,
als hätte ihn eine Welle der Erregung erfasst und manifestiere sich in Zuckungen der Glieder.
Überlegt der Xerxen?, dachte Sinnafoch und hielt sich an dem scharfkantigen Stein fest.
Seine ungeschützte Linke umklammerte ihn fester, spürte, wie die scharfe Klinge ihm erneut ins
Fleisch schnitt, warmes Blut sich einen Weg zwischen seinen Fingern suchte und zu Boden tropfte.
Der Schmerz ließ ihn schwanken. Der Schmerz erinnerte ihn daran, dass er noch am Leben war und er
am Leben bleiben musste.
Oder, überlegte Sinnafoch, war der Xerxen zu gar keinen Überlegungen fähig? War er nur ein
ausführendes Organ, das in diesem Moment an die Mutter-Königin berichtete? Das mitteilte, dass
etwas Ungeheuerliches geschah - ein Vatrox und ein D'Tar ließen sich gefangen nehmen.
Sie wussten so wenig über die Xerxen. Der Eintrag im Flottenhandbuch war nur einige Absätze
lang. Die Xerxen waren ihre Feinde in Kaskallen. Sie hatten gestohlen, was der Frequenz-Monarchie
gehörte. Sie erstickten das Leben, wohin sie kamen. Sie ließen sich niemals gefangen nehmen,
gaben niemals auf. Sie mussten sterben, alle.
Das war alles.
Sinnafoch fragte sich, ob die FrequenzMonarchie jemals einen Versuch unternommen hatte, sich
mit den Xerxen zu verständigen.
Er hörte ein Knirschen, als Deliachlans Stiftzähne übereinander rieben.
»Ruhig, Deliachlan«, sagte Sinnafoch leise, um den Xerxen nicht zu erschrecken. »Lass es
geschehen!«
Der D'Tar blieb stehen, doch seine Schultern bebten. Deliachlan war noch jung, aber er war ein
alter Soldat. Nur ein toter Xerxen war für ihn ein akzeptabler Xerxen. Und es gab nur einen Weg
sicherzustellen, dass ein Xerxen tot war: Man musste ihn umbringen, bevor er einen selbst
umbrachte. Sinnafoch verlangte von Deliachlan, Reflexe zu unterdrücken, die längst zu seiner
zweiten Natur geworden waren.
Die Wellenbewegungen der Xerxen- Beine liefen aus. Der Xerxen richtete sich auf, zeigte
Sinnafoch die hässliche, ungepanzerte Unterseite seines Leibes. Sie war schwarz und haarig, und
in regelmäßigen Abständen stachen unpassend rosige Warzen heraus.
Es waren die Drüsen des Xerxen.
Der Xerxen schoss.
Sinnafoch sah eine Wand aus halbdurchsichtigen Fäden auf sich zukommen. Er spürte Härte, als
wäre er gegen ein
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