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Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Titel: Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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unterirdische Halle.
    Sie hatten ihr Ziel erreicht.
    Hier schlug das Herz der Xerxen- Welt.
    *
    Der Xerxen setzte sich wieder in Bewegung. Er ging langsamer, setzte präzise ein Bein neben

das andere. Sinnafoch mutete es an, als bestimme Ehrfurcht seine Bewegungen. Oder kam der Xerxen

einfach nicht so schnell voran wie zuvor?
    Der Xerxen hielt an. Er hob den Kokon, der Sinnafoch fesselte, mit vier seiner Beine an und

setzte ihn auf dem Boden ab.
    Durch den Sehschlitz erkannte er eine endlose Zahl von silbernen Körpern. Sie waren winzig,

kaum größer als der Kopf eines Vatrox. Die Gliedmaßen, die aus ihnen wuchsen, glichen dünnen

Stöckchen und wirkten zerbrechlich.
    Xerxen-Larven. Frisch geschlüpft, auf die Fürsorge ihrer erwachsenen Artgenossen angewiesen.

Das bedeutete ...
    Ein erwachsener Xerxen baute sich vor ihm auf. Der haarige Unterleib verdeckte Sinnafoch die

Sicht wie eine schwarze Wand. Der Xerxen hob ein Bein und ließ es herunterschnellen. Die Klaue,

in der das Bein endete, schnitt durch das Gewebe aus unzerreißbaren Fäden, als wäre es aus

einfachen Kunstfaserschnüren gefertigt.
    Die plötzliche Helligkeit blendete Sinnafoch. Er straffte sich, wollte sich zur Seite rollen,

als aus dem Licht Xerxen- Beine nach ihm griffen, doch dann verharrte er.
    Sein Augenblick war gekommen.
    Seine Schicksalsstunde.
    Jetzt.
    Die Zeit stand still.
    Sinnafoch sah die riesige Halle. Überall waren Xerxen, große, kräftige Arbeiter, kleine,

feingliedrige Spezialisten und Soldaten. Sie bedeckten den Boden wie ein kompakter Teppich,

hingen an den Wänden und von der Decke.
    Er sah die Königin der Xerxen. Sie sah aus wie ein gewaltiger, fetter Wurm, der sich

schlängelnd bis an das gegenüberliegende Ende der Halle erstreckte. Vorn war ein riesiges Maul,

so breit wie die Frachtluke eines Beiboots. Hinten gebar sie neue Xerxen. Die Mutter-Königin war

größer als diejenige, die Okore bezwungen hatte.
    Er sah Deliachlan. Ein anderer Xerxen hatte den Kokon des Freundes aufgeschnitten. Schlaff lag

das Gewebe jetzt auf dem Boden. Es mutete an wie eine abgestreifte Haut.
    Er fand Deliachlans Blick, und es brauchte keiner Worte.
    Der D'Tar begann zu singen. Seine Stimme war laut, hallte wie Donner. Die gesamte Wut des

Universums schwang darin mit, ließ das Gestein erbeben, ließ die Xerxen in der Bewegung

erstarren.
    Das Lied galt Sinnafoch. Die Hymne des Helden.
    Sinnafoch schloss die Augen, versetzte sich zurück auf die DEKTEROM. Der Hangar. Das

Totenspiel. Okore.
    Als die Xerxen sich den Bann von Deliachlans Gesang abschüttelten, war Sinnafoch bereit.
    Sechs haarige Beine packten den Vatrox, schickten sich an, ihn in das Maul der Mutter-Königin

zu werfen.
    Der Xerxen holte Schwung. Sinnafoch wartete, bis er den höchsten Punkt seiner Bahn erreicht

hatte, bekam mit einem unvermuteten Ruck die Hand mit dem scharfen Stein frei. Die Klinge schnitt

entlang der rechten Beinreihe. Der Xerxen zuckte zusammen, zirpte laut vor Schmerz. Er wollte den

Wurf abbrechen, aber es war bereits zu spät.
    Sinnafochs Körper war zu schwer, hatte zu viel Schwung. Der Vatrox zog die Beine an, stützte

sie gegen den Körper des Xerxen und drückte die Oberschenkel durch.
    Im hohen Bogen und sich überschlagend flog Sinnafoch durch die Luft. Unter sich sah er den

sich vor Erregung über den Essenshappen windenden Körper der Mutter-Königin und das Maul, aus dem

ihm eine schwarze, gespaltene Zunge entgegenschnellte, ihn aber nicht erreichte; er spürte ihren

heißen Atem.
    Dann flog er über den Kopf hinweg und kam auf dem Rücken der Mutter-Königin auf. Sinnafoch

überschlug sich, rutschte, bekam schließlich mit der freien Rechten ein Haarbüschel zu fassen,

dick wie Grashalme. Seine linke Hand umklammerte weiter die steinerne Klinge.
    Sinnafoch wälzte sich herum, streckte Arm und Beine weit aus, drückte den Oberkörper fest

gegen den Panzer und machte sich kriechend auf den Weg.
    Die Mutter-Königin - war sie tatsächlich das Gehirn, die Planerin der Xerxen oder nur eine

dumpfe Gebärmaschine? - ahnte, was er vorhatte, und bäumte sich auf. Aber sie konnte Sinnafoch

nicht abschütteln.
    Er arbeitete sich vor, bis er die Panzerplatte erreichte, die an den Schädel reichte. Aus dem

Augenwinkel heraus nahm er Xerxen-Soldaten wahr, die ihre Strahler auf ihn gerichtet hatten, aber

sich nicht getrauten, auf ihn zu schießen, aus Angst, die oberste Königin zu

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