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Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Titel: Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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war von Polyport-Hof zu Polyport-Hof, von Welt zu Welt

gewechselt, als handelte es sich um die Räume eines einzigen Hauses, nur Schritte voneinander

entfernt und nicht Millionen von Lichtjahren.
    »Gut«, sagte Sinnafoch. »Ich danke dir, Kruuper.«
    Der Vatrox hatte es dem Okrivar überlassen, den fliegenden Apparat zu Boden zu bringen - was

Kruuper trotz des bedrohlichen Wetterleuchtens souverän gelungen war - und die Station zu

erforschen. Sie hatte sich als spartanisch erwiesen und bestand aus wenig mehr als der Halle, in

der sich der Transferkamin befand, und einer Handvoll angeschlossener Räume.
    »Ziel programmiert ist«, sagte Kruuper. »Handelsstern JERGALL. Wie gewünscht ist von

Sinnafoch.«
    »Ja«, sagte der Vatrox.
    Kruuper war unruhig. Er hatte in der Station keine Möglichkeit gefunden, den Wasserstoffvorrat

seines Schutzanzugs aufzufrischen. Kruuper drängte es weiter. Es war nur verständlich. Kruuper musste weiter - und auf dem Handelsstern gab es alles, was der Okrivar zum Überleben

benötigte.
    »Wir brechen auf jetzt?«
    »Gleich ... «
    Sinnafoch musste nur vortreten, und in kürzester Zeit würde er wieder in sein Leben

zurückkehren. Er würde wieder
    Frequenzfolger Sinnafoch sein. Verehrt und gefürchtet. Mächtig.
    Er würde in den Krieg zurückkehren.
    »Transferkamin bereit ist. Wieso du willst nicht aufbrechen?«
    »Weil ... weil ich noch etwas erledigen muss.« Sinnafoch wandte sich von der Plattform ab.

»Ich bin gleich zurück.«
    Philip, der neben ihm gekauert hatte, erhob sich und wollte ihn begleiten.
    Sinnafoch hielt an, ging in die Knie und tätschelte den Okrill mit harten Schlägen, die er als

sanft empfand. »Tut mir leid, Philip. Das hier will ich allein erledigen.«
    Der Vatrox ließ die Halle hinter sich, die überraschten Blicke seiner Gefährten im Rücken, und

nahm im Vorraum zwei Schutzanzüge aus ihren Halterungen.
    Er legte sich die schlaffen Monturen über die Schulter und verließ die Station.
    *
    Sinnafoch fand die beiden D'Tar am Rand der Welt.
    Ihre Zugmaschine wies ihm den Weg. Kleine Rauchwolken stiegen aus ihrem gewundenen Schornstein

in den Himmel, verloren sich im vielfarbigen Wetterleuchten des Himmels.
    L'hete, der Assistent des Erfinders, hatte sich im Heizerstand der »Geschwungenen Linie«

verkrochen. Die Furcht vor dem Rand der Welt hatte ihn überwältigt, vielleicht auch die vor dem

unheimlichen Fremden, der aus dem merkwürdigen, endlosen Schlaf erwacht war.
    Sinnafoch musste dem Drang widerstehen, zu L'hete zu gehen, um ihm gut zuzusprechen. Der

Assistent erinnerte ihn an die jungen D'Tar-Soldaten, die auf Konneski an seiner Seite gestorben

waren - vor langer Zeit und, was Sinnafoch anging, erst vor wenigen Augenblicken.
    Der Vatrox ließ es sein. Er konnte L'hete nicht helfen, ebenso wenig, wie er den Soldaten

hatte helfen können. Der Assistent hätte ihn nicht verstanden.
    Aber vielleicht tat es F'har. Der Erfinder war ein außergewöhnlicher, genialer Geist, wie

Kruuper ihm berichtet hatte.
    Ein Fels ragte über den Rand der Welt hinaus. F'har saß auf dem Stein, ließ die Beine ins

Nichts baumeln.
    »Darf ich?«, fragte Sinnafoch.
    »Ja«, antwortete der D'Tar.
    Sinnafoch setzte sich neben ihn, ließ ebenfalls die Beine ins Nichts baumeln. Die Schutzanzüge

legte er hinter sich ab. Gemeinsam saßen der Vatrox und der D'Tar auf dem Fels und blickten

schweigend ins Nichts.
    Sinnafoch stellte sich vor, wie es wäre, einfach loszulassen und in das Nichts einzutauchen.

Wie es wäre, einfach das kleine Raumboot zu nehmen, das sie im Hangar der Station gefunden

hatten, und davonzufliegen, alles hinter sich zu lassen. Es kostete den Vatrox alle Beherrschung,

die er sich in Dutzenden von Leben erworben hatte, der Vorstellung nicht nachzugeben.
    Irgendwann sagte F'har: »Ich habe immer davon geträumt, an den Rand der Welt zu kommen. Die

Annalen behaupten, hier würde der Tod auf uns warten. Aber ich wollte das nicht glauben.«
    »Du hast recht behalten.«
    »Ja.«
    Der D'Tar schwieg wieder.
    »Wir brechen jetzt auf«, sagte Sinnafoch.
    »Ich weiß, ich habe mich schon von Kruuper und Philip verabschiedet. Ich werde sie

vermissen.«
    »Das muss nicht sein.«
    Überrascht wandte der D'Tar den Blick von dem Nichts ab und sah Sinnafoch an. »Was meinst du

damit?«
    »Du bist ein außergewöhnliches Wesen, F'har. Das Land D'Tarka ist zu eng für dich, ein

Gefängnis. In Gedanken hast du es

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