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Perry Rhodan - 2554 - Die lodernden Himmel

Perry Rhodan - 2554 - Die lodernden Himmel

Titel: Perry Rhodan - 2554 - Die lodernden Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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auch der wichtigste. Höchste Diskretion muss gewahrt werden! Wir dürfen die Gnostiker auf

keinen Fall verfrüht aufscheuchen. Sonst entziehen sie sich uns durch Flucht.«
    »Ich finde sie und liefere sie euch aus.«
    »Nein.« Abermals blökte die Generalvikarin. »Damit wäre nichts gewonnen. Du sollst sie dazu

bringen, mit uns zusammenzuarbeiten.«
    Sebyri war baff. Sie rang nach Luft. »Die Pontifikalklause beabsichtigt, mit Ketzern zu kooperieren?«
    »Ich fürchte, wir brauchen diese Leute. Niemand darf davon erfahren, dass wir kurzfristig auf

ihre Expertise angewiesen sind. Niemand, hörst du, außer den unmittelbar Beteiligten! Nicht

einmal die Kardinalstrategen sind informiert.«
    Die Generalvikarin beugte sich vor und raunte eindringlich: »Es geht um Sein oder Nichtsein.

Unsere Weltscheibe könnte vernichtet werden. Selbst wenn die Rettung gelänge, könnte unsere

gottgegebene Gesellschaftsordnung daran zerbrechen. Setze jeden deiner Schritte mit Bedacht,

Agentin. In deinen drei zarten Händen liegt Frerinos Zukunft.«
    Sebyri erschauderte.
     

3.
    Ausführungen eines Vergesslichen
     
    Weißes, schimmerndes Pulver floss auf Perry Rhodans Stiefel zu.
    Klumpen bildeten sich daraus, vereinigten sich zu massiveren Kristallbrocken, die höher und

höher emporwuchsen - bis eine wacklige, fragile, humanoide Gestalt, knapp größer als Perry

selbst, vor ihm und seinen Mitstreitern stand.
    »Willkommen, Clun'stal«, sagte Lloyd/Tschubai.
    »Clun'stal Niemand«, korrigierte das Hyperkristallwesen.
    Es sprach!
    Im Unterschied zu seiner früheren, deutlich kleineren Erscheinungsform hatte es nun zwei Arme

und plump modellierte Sinnesorgane am kugelrunden Kopf: Nase, Mund, zwei Augen, die jenen von

Terranern nachempfunden wirkten, wenngleich grob stilisiert und leblos. Offenbar besaß es eine

Mimikry-Fähigkeit.
    »Wieso nennst du dich Niemand?«, fragte Rhodan nach.
    Clun'stal antwortete nicht. Er reagierte erst, als Lloyd/Tschubai die Frage wiederholte.
    »Weil ich ein Niemand bin.« Seine Stimme klang, als rolle Kies über eine Stahlplatte.
    Er hatte keine Ohren. Die Kommunikation lief telepathisch über das Mutantenkonzept, begriff

Perry. Mühsam, weil quasi um die Ecke, aber besser als gar nicht.
    Was wusste Clun'stal Niemand darüber, was kürzlich an diesem Ort geschehen war? - Nicht mehr

als sie.
    Und von der Zeit davor? - Nichts. Seine frühen Erinnerungen wurden bei seinem Volk, den Esnur,

aufbewahrt; jene, die danach kamen, waren bei Fogudare gespeichert. Clun'stal allein vermochte

keine umfangreichen Erinnerungen über längere Zeitspannen zu behalten.
    Wer war Fogudare? - Sein Herr und Meister, für den er über Jahrmillionen tätig gewesen war.

Der Wächter des Wunders von Anthuresta. Aber ohne ihn und dessen Wissen war er niemand.

Deshalb: Clun'stal Niemand.
    Warum hatte er Rhodan gebeten, Fogudare zu töten? - Weil nach dessen Erwachen etwas nicht in

Ordnung gewesen war. Ungewöhnlich wirr, chaotisch, bedrückend kamen seine Impulse. Und

zornig.
    Was war anders? - Die Psi-Materie schien außer Kontrolle geraten zu sein. Daraus ließ sich

schlussfolgern, dass ein Unbefugter in TALIN ANTHURESTA eingedrungen war.
    Meinte Clun'stal sie? Den terranischen Stoßtrupp? - Ja, anfänglich hielt er sie für die

Schuldigen. Dann jedoch erkannte er, dass sie nicht im Auftrag des Feindes agierten.
    Welches Feindes? - Keine Ahnung. Sein Herr hätte es gewusst. Doch Fogudare war nicht mehr

derselbe, den Clun'stal Niemand gekannt und geliebt hatte. Das Chaos hatte von ihm Besitz

ergriffen. Fogudare war zur Gefahr für das Wunder geworden.
    Ausgerechnet er, ein Anthurianer!
    *
    Perry hörte, wie Mondra scharf einatmete.
    Sie war nicht die Einzige, die sofort das Gewicht der Aussage erfasst hatte. Vermutungen

wurden schon länger in diese Richtung angestellt, doch jetzt waren sie zur Gewissheit

geworden.
    Die versteinerten Riesenwale im Stardust-System, auf dem Planeten Eurydike in der

Hades-Dunkelwolke von Andromeda und nicht zuletzt im »Friedhof« dieses uralten Handelssterns

waren Anthurianer: Angehörige jenes Volkes, das die Polyport-Höfe und das gesamte, mindestens elf

Galaxien umfassende Transportsystem errichtet hatte!
    Man muss auch für kleine Sensationen dankbar sein, dachte Rhodan.
    Sie setzten die etwas umständliche Befragung fort. Hatte Fogudare deshalb sterben müssen,

letztlich auf einer tiefen, fast unbewussten Ebene sterben wollen, weil

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