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Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs

Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs

Titel: Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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    Perrys SERUN brauchte einige Sekunden, um die Taubheit abzuschütteln, in die

ihn die jählings freigesetzte Wolke aus Nano-Partikelwellen versetzt hatte. Mittlerweile blendete

die Anzug-Positronik in steter Folge Klarmeldungen ein.
    Der Funkempfang war allerdings immer noch unterbunden. Egal. Wenigstens

wussten sie jetzt, wer in diesem Tollhaus über die avancierteste Technik verfügte.
    Rhodan umfasste Orcizus schlaffen Unterhals. »Hinterher, oder?«
    »Aber nicht per Teleportation«, entgegnete das Konzept. »Es sei denn, du

willst unbedingt in Teufels Küche landen. Sorry, ich traue mir einfach noch keinen Sprung

zu.«
    »Wohin flüchtet die Vikarin?«
    »Nach unten, in einem Expresslift. Das ist eine Art Antigravschacht, bloß

ohne Antigrav; stattdessen mit einer einzigen, sich entlang vertikaler Seile auf und ab

bewegenden Gondel.«
    Man merkt, dass du eine ganze Weile in höheren Sphären

geschwebt hast, dachte Perry, um Luft zu sparen, während sie Seite an Seite, den bewusstlosen

Frerin mit sich zerrend, durch das Tor sausten. Was erklärst du mir als

Nächstes? Eine Rolltreppe oder das Funktionsprinzip einer Dampfmaschine? Dass eins und eins zwei

ergibt, hat sich schon bis zu mir durchgesprochen.
    »Manchmal geraten mir die Temporalebenen durcheinander«, knurrte

Lloyd/Tschubai. »Ich weiß, ich war dabei, damals in der Frühzeit, zusammen mit dir und Bull und

Gucky und all den anderen, aber seither ... Na ja, mit ES war ich quasi überall dabei.«
    »Wenn du mal Zeit hast, kannst du uns ja davon berichten und einiges von dem

aufhellen, was bisher im Dunkel
    lag.«
    »So läuft das nicht. Stell dir vor, du warst eben noch all deiner fünf bis

sechs Sinne mächtig, aber mit einem Schlag spürst du nur mehr deine linke kleine Zehe. Nein,

deren Hühnerauge. Als unangenehmes, dumpfes Pochen. Kannst du mir folgen?«
    »Schlimm.«
    »Schlimm ist ein Hilfsausdruck. Aber ich will nicht klagen. Auf einer ganz

anderen, erdigeren, dreckigeren Ebene macht's nämlich schon wieder Spaß.«
    So viel zum Thema Erkenntnistheorie, dachte

Perry.
    Das Konzept ging nicht darauf ein. Es war zu intensiv damit beschäftigt, sein

nacktes Leben zu verteidigen.
    *
    Siebenundzwanzig Türme.
    Nicht einer davon stand still.
    Bei manchen hoben die Spitzen ab, getragen von Düsentriebwerken, die alles im

weiten Umkreis verrußten. Nur wenige Sekunden später stürzten sie ausgebrannt, den Scheitelpunkt

ihrer Flugkurve überschritten, in eines der Slumviertel Frers hinab und hinterließen dort einen

tiefen, rauchenden Krater.
    Andere Türme schwollen an, bildeten Beulen aus, die platzten und Myriaden

Sporen entluden, wie winzige Fallschirmchen. Wo sie landeten, erblühten Gewächse, zu bunt und zu

gierig und zu kurz, als dass sich Sebyri später an sie hätte erinnern können.
    »Die welken Früchte von Jahrdutzendtausenden«, raunte Licafa neben ihr sonor.

»Wie stünde unser Volk da, wenn diese armselig selbstverliebte Priesterkaste nicht jede zaghafte

Weiterentwicklung eingeheimst und für sich behalten hätte! Was wir hier an grell verpuffenden

Wundern beobachten, ist bloß der vergammelte Ausschuss von durch Abfall gefiltertem Müll.
    Siehst und begreifst du, Meisterspionin?«
    »Ich sehe«, sagte Sebyri, »dass sich das Krebsgeschwür in der Mitte unserer

Gesellschaft selbst verspeist. Hauen und Stechen sehe ich, tollwütiges Berserkertum. Was ich

jedoch nicht erkennen kann, ist eine Lösung für unser Grundproblem.«
    »Irgendwo da drin«, erklang die Stimme des Piloten ihres Flugpanzers, in dem

sich außer der Standardbesatzung nur noch Sebyri und Licafa aufhielten, »steckt Perry Rhodan. Der

ist noch aus jedem Schlamassel herausgekommen.«
    »Hörst du, diese Terraner glauben doch an ein höheres

Wesen«, stichelte Sebyri. »Bloß nennen sie ihr Idol nicht Anthun, sondern Priroda.«
    »Das mag stimmen«, gab Licafa zurück. »Ich halte mich trotzdem lieber an

Leute, die mir persönlich begegnet sind.«
    »Rotalarm!«, quäkte es aus den Lautsprechern. »An der Basis der Türme bauen

sich bedenkliche Konzentrationen diverser Energieformen auf.«
    »Hast du Lust auf eine letzte Wette?«, fragte Sebyri. »Ich sage, die Welt

geht unter.«
    »Dein Einsatz?«
    Sie kicherte hysterisch. »Alles oder nichts, was sonst?«
     

Epilog:
    Zwischen Gestern und Morgen
     
    Hinterher die vorgegebenen Raster des Logbuchs ordnungsgemäß auszufüllen,

gestaltete sich

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