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Perry Rhodan - 2557 - Der Mentalpilot

Perry Rhodan - 2557 - Der Mentalpilot

Titel: Perry Rhodan - 2557 - Der Mentalpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Ich kann also nichts verraten. Nicht einmal unbeabsichtigt.«
    Er siezte sie noch immer, obwohl er die zweite Hälfte seines Lebens in der Neuzeit verbracht hatte. Mondra gewann den Eindruck eines begnadeten
    Wissenschaftlers, aber heillos altmodischen Menschen. Langsam begann sie die anfänglichen Vorbehalte des Schwiegervaters zu verstehen. Perry hatte Waringer immer geschätzt, als Koryphäe und als Charakter. Aber als Schwiegersohn hatte er ihn sich eigentlich nicht vorstellen können.
    Trotzdem waren sie Freunde geworden.
    »Einen guten Rat nehme ich immer gern an«, sagte Mondra. »Wenn du willst, können wir sofort anfangen.«
    »Es ist mir eine Ehre, Sie durch die Halle begleiten zu dürfen, Mondra!«
    *
    Zusätzliche Sicherungen, viele Spuren, die ins Nichts führten - Mondra begann sich damit zu beschäftigen, wie sie bei der Erforschung der Kartuschen am schnellsten zu Ergebnissen gelangten, aber so, dass diese auf Aveda nicht mitgesehen oder mitgelesen werden konnten. Nur so konnten sie verhindern, dass die Frequenz-Monarchie dieses Wissen an sich riss.
    Nebeneinander schritten Mondra Diamond und Geoffry Abel Waringer an der Wandung der Halle entlang. Die gefüllten Achtecke boten eine verwirrende Vielfalt an unterschiedlichen Zeichen und Zeichnungen. Mondra war ständig versucht, sie verschiedenen Völkern oder Galaxien zuzuordnen. Vielleicht war das nicht einmal verkehrt gedacht, aber sie konnte daraus keinerlei Informationsgehalt gewinnen.
    Während sie dahinschlenderten, die Frau und das Holo - oder war es eine semimaterielle Projektion? Oder gar der echte Waringer? Bei ES musste man mit allem rechnen! - , fiel Mondra etwas Erstaunliches auf. Ramoz verhielt sich außergewöhnlich. Während er in letzter Zeit extrem nervös und aufgedreht gewesen war, benahm er sich in Gegenwart Waringers wie ein Lämmchen. Er lief brav neben ihr her, hielt sich auf gleicher Höhe mit ihr, fauchte nicht und kratzte nicht. Sie stellte fest, dass er immer wieder zu dem Wissenschaftler aufsah, als handle es sich um ein Lebewesen und nicht um eine Projektion.
    Mondra beschloss, der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Waringer hielt sie für den idealen Gesprächspartner in solchen Dingen.
    »Eine Frage, Geoffry«, sagte sie, als sie die Hälfte der ersten Umrundung hinter sich hatten. »Wie geht es ES? Es sieht nicht danach aus, dass die Superintelligenz sich bester Gesundheit erfreut.«
    Waringer blieb ruckartig stehen. Sie musterte ihn aufmerksam, er erbleichte jedoch nicht, da hatte sie wohl zu viel erwartet.
    Er ignorierte ihre Frage, machte eine Handbewegung, als wolle er Mondra mit sich ziehen. »Sehen Sie sich diese Kartusche an. Sie ist ein richtiges Kunstwerk. Da sage noch jemand, man könne Rätsel nicht angemessen präsentieren.«
    Sie setzten ihren Weg fort. Waringer begann über sein Leben zu erzählen, über seine Familie, die dominierende Suzan, die immer dem Vater nachgestrebt hatte.
    Mondra wunderte sich, warum ES ihr alle diese Informationen zukommen ließ. Wenn es um sie selbst gegangen wäre, hätte sie sich so etwas verbeten. Aber Waringer, dessen Bewusstsein damals in ES aufgegangen war, hatte sich zumindest damit einverstanden erklärt. Oder der Vorschlag stammte sogar von ihm selbst.
    Mondra plagten Zweifel, ob der Wissenschaftler beziehungsweise ES oder Homunk als Hintermänner es ehrlich meinten, oder ob hinter der Plauderlaune eine ganz andere Absicht steckte.
    Sie hörte aufmerksam zu und merkte sich alles.
    Nach vollendeter Umrundung der Halle blieb der Wissenschaftler in der Nähe des Eingangs stehen.
    »Ich bin überzeugt, wir sehen uns morgen wieder«, sagte Waringer zum Abschluss. »Einen schönen Abend wünsche ich.«
    Mondra bedankte sich artig. Sie bückte sich, weil Ramoz alle viere von sich streckte. Sie nahm das Tier auf den Arm, wo es einen Seufzer von sich gab. Es ließ die Pfoten hängen.
    Mondra verließ die Kuppel und ging die Straße entlang. »Mir geht es genauso«, sagte sie. »Mir tut alles weh. Die Füße, die Knie, der Rücken, der Kopf, einfach alles.«
    »Das ist kein Wunder«, meldete sich die Mikropositronik. »Ihr wart ziemlich lange auf den Beinen.«
    Mondra Diamond runzelte die Stirn. »Augenblick! Was soll das heißen?«
    »Es heißt, dass ihr euch zwölf Stunden da drinnen herumgetrieben habt.«
    »Hast du alles aufgezeichnet?«
    »Selbstverständlich.«
    Wenig später saß Mondra in ihrer Unterkunft und ließ den Film auf sich wirken. Waringer hatte sie nicht nur

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