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Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen

Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen

Titel: Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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er von einem der Belagerer gesehen. Laut

schreiend deutete dieser - ein blasses Wesen mit einem Dutzend Krakenarme - auf den

Maskenträger.
    Sofort eilten zwei Feliden und einer der Reptiloiden herbei.
    Das Wesen mit den Krakenarmen wurde noch eine Spur blasser. Es richtete gleich mehrere

Tentakel auf Saedelaeres Kopf.
    »Das brennende Gesicht!«, schrie es immer wieder in der Sprache der Immateriellen Stadt.
    Seine Begleiter hoben ihre Waffen - zwei Wurfschlingen und eine Eisenstange - drohend in die

Höhe. Sie machten aber nicht den Anschein, als ob sie einen Angriff wagen würden. Ihre Gesichter

drückten panische Angst aus.
    Saedelaere sprang über den Schützengraben und verfiel in einen leichten Trab.
    In diesem Moment gaben die Verteidiger ihre Zurückhaltung auf. Ein fingerdicker, rot glühender

Energiestrahl durchschnitt das Halbdunkel, stach auf Saedelaere zu - und wurde wenige Zentimeter

vor seiner Brust verschluckt.
    Saedelaere keuchte.
    Nach dem ersten Schuss schien der Bann gebrochen. Aus den Fensteröffnungen, von Dächern und

aus sonstigen Verstecken griffen Energiefinger nach ihm.
    Rund um Saedelaere schlugen Strahlschüsse ein, ließen Teile des Schutts verdampfen oder

verglühen.
    Die Umgebung war plötzlich in flackerndes Licht getaucht. Saedelaere hörte hinter sich Hanner

aufschreien. Er biss die Zähne wütend zusammen.
    Das flackernde Licht stammte nicht vom Strahlfeuer der anderen.
    Saedelaere hatte gespürt, wie die Reaktion des Cappinfragmentes allmählich zugenommen hatte.

Vereinzelte Lichtblitze akzeptierte er als normal. Nun hatte die Intensität allerdings sprunghaft

zugenommen, sodass er inmitten des Lichts nichts mehr sah - weder den schwierig zu begehenden

Boden noch die Angreifer.
    Das Leuchten breitete sich weiter aus, wurde stetig stärker. Lichtblitze zuckten auf allen

Seiten. Bald schon wurde sein Gesicht in eine leuchtende Aureole gehüllt.
    Saedelaere blieb stehen. Hilflos.
     

3.
     
    »SERUN, Antigrav einschalten!«, befahl er.
    »Das ist leider derzeit nicht möglich«, antwortete die Automatenstimme.
    Der Maskenträger stieß wütend Luft aus. Rächte es sich nun, dass er den Anzug der Vernichtung

einfach über den SERUN angezogen hatte? Trotz aller Not konnte er aber weder auf den einen noch

den anderen Anzug verzichten.
    Saedelaere machte mehrere unsichere Schritte vorwärts. Prompt gab der Boden unter seinem Fuß

nach. Er fing den Sturz mit den Unterarmen ab.
    Er presste die heftig tränenden Augen zusammen. Doch selbst seine geschlossenen Augenlider

hielten die grelle Glut nicht mehr ab.
    »SERUN, du musst mich durch diesen Trennstreifen führen!«, befahl er. »Gib mir die Richtung

vor, die ich ... «
    »Ortung und Tastung stehen gegenwärtig nicht zur Verfügung«, belehrte ihn der SERUN.
    Er hätte lachen können.
    *
    Saedelaere ging auf die Knie und kroch los. Er konnte die Einschläge der Strahlschüsse um sich

herum hören. Er hörte die Schreie der kämpfenden Fraktionen.
    Er hörte ...
    Korte Hanner. Brüllend. Vor Wut. Vor Schmerz.
    Saedelaere öffnete die Augen, schloss sie sofort wieder geblendet.
    Er spürte, wie ihn starke Hände an der Taille packten und hochrissen. Voller Panik strampelte

er mit den Beinen und schlug um sich.
    »Hör auf zu zappeln!«
    Es war Hanners Stimme, direkt über seinem Kopf. Das Echsenwesen presste
    Saedelaeres Körper an seine breite Brust, krümmte sich um ihn zusammen und lief weiter.
    Korte Hanner war trotz seiner Erschöpfung quer durch den Grenzstreifen gerannt. Er hatte Glück

gehabt. Und offenbar hatte ihn der Anzug der Vernichtung nicht als Angreifer eingestuft.
    »Danke!«, murmelte Saedelaere leise.
    Hanner atmete rasselnd. Er konnte den Trab nicht mehr halten und ging nun schwankend weiter.

Entweder schossen die anderen nicht mehr auf sie, oder der Anzug der Vernichtung hatte seinen

Schutz auf den Jaranoc ausgedehnt.
    Für seinen entkräfteten Begleiter musste das Gehen auf dem Schutt mit einem zusätzlichen,

nicht ausbalancierten Gewicht ein Martyrium sein. Korte Hanner beklagte sich mit keinem einzigen

Wort. Einzig aus dem gelegentlichen Ächzen und Stöhnen hörte Saedelaere Hanners Qual.
    Der Terraner wurde hin und her geschaukelt. Nach einer Minute fühlte er bereits Übelkeit in

sich aufsteigen. Gleichzeitig bemerkte er, wie sich etwas in ihrer Umgebung veränderte.
    »Was geschieht?«, quetschte er heraus.
    »Sie ... sie haben den Beschuss eingestellt!«,

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