Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen

Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen

Titel: Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
Vom Netzwerk:
komplett ausgeschaltet. An ihre Stelle trat ein steter Gleichmut.
    Aus Ambitionen wurde Unbekümmertheit.
    Oder, wie Reginald Bull es in einer Fußnote des Berichts ausgedrückt hatte: Die absolute

Hölle für jeden funktionierenden terranischen Geist.
    Marc London hatte die im Rausch von nie enden wollenden Ausschweifungen befindlichen Wesen mit

den degenerierten Arkoniden verglichen, denen die Terraner zu Beginn ihres kosmischen Zeitalters

begegnet waren.
    »Was genau hat sich zugetragen?«, fragte Saedelaere den Feliden. »Warum kehrte sich alles ins

Gegenteil?«
    Ino Thalwaaruu warf Korte Hanner einen langen, bezeichnenden Blick zu, ehe er antwortete: »Das

Böse kam nach Connajent und pervertierte, was Äonen lang Glück und Erfüllung schenkte.«
    Der Felide trat einen Schritt zurück, um einem metergroßen Kopffüßler Platz zu machen. In der

Hälfte seiner zehn Arme hielt er Speisen und Getränke in hohen Krügen. Es glich einem Wunder,

dass er bei seinem schlingernden Gang nichts verschüttete. Der Kopffüßler stakte zehn Meter

weiter und ließ sich neben einem Busch zu Boden sinken. Voller Verklärung schob er die

Lebensmittel in die Fressöffnung zwischen den Wurzeln seiner Arme.
    »Das Böse manifestierte sich in den Gebäuden. Bevor wir wussten, was geschah, breitete es sich

aus wie ein Klauenpilz. Die Gebäude zerfielen. Angst griff um sich. Die Leere der Angst wurde mit

Aggressivität gefüllt. Schreckliches Leid kam über die Prachtvolle.«
    »Du sagst«, unterbrach Saedelaere sanft den Redefluss des Alten, »dass sich das Böse in den

Gebäuden festsetzte und deren Zerfall herbeiführte?«
    »Das ist richtig.«
    »Zuvor hast du mir aber erzählt, dass mein Begleiter und weitere Jaranoc für das Unglück

verantwortlich seien, das über Connajent kam. Wie erklärst du dir diesen Widerspruch?«
    Zum ersten Mal seit ihrer Begegnung schien Ino Thalwaaruu für die Dauer eines Herzschlags die

Fassung zu verlieren. Seine Lefzen hoben sich und gaben den Blick auf ein lückenhaftes und leicht

fauliges Gebiss frei. Der Felide gewann die Souveränität aber sofort wieder zurück.
    »Sie kamen als die Boten des Bösen, als Omen des Untergangs!«
    Alaska Saedelaere warf einen prüfenden Blick auf den Jaranoc. Wie würde Korte Hanner auf die

Anschuldigungen reagieren?
    Der Echsenhafte stand wie angewurzelt da. Einzig die nervös tanzende Schwanzspitze verriet,

dass die Situation für den Jaranoc unangenehm sein musste.
    »Welcher Verbrechen haben sie sich genau schuldig gemacht?«, fragte Saedelaere.
    »Sie ... sie ...«, begann Thalwaaruu. Er brach ab und schien angestrengt nachzudenken. »Es

steht außer Zweifel, dass sie mit dem Bösen im Bunde standen ... und stehen.«
    »Was geschah, als die Aggressionen unter den Bewohnern Connajents ausbrachen?«
    Der Alte fuhr sich durch das grau gewordene, schüttere Fell. »Wir zogen uns ins Zentrum

zurück, weil hier keine Spuren der Zerstörung auszumachen waren. Diejenigen, in denen die Saat

des Bösen bereits aufgegangen war, mussten wir mit Waffengewalt zurückdrängen. Sie hätten sonst

den letzten Flecken Glück in Connajent zerstört.«
    »Und seither lebt ihr in den Extremen zwischen ausgelassenen Feiern und bitteren Kämpfen gegen

eure früheren Freunde und Gelagepartner«, stellte Saedelaere fest.
    »So ist es.« Thalwaaruu ordnete seine Stoffbahnen. Der Blick entglitt in die Ferne. »Das Böse

arbeitet sich unaufhaltsam vor. Es gibt kein Entrinnen - Connajents Tage sind gezählt. Deswegen

wollen wir unser Leben genießen, als gäbe es kein Morgen. Sobald das Böse den letzten Bereich der

Prachtvollen erobert, wird Connajent die letzte Etappe auf dem ewigen Weg nehmen.«
    »Und dennoch kämpft ihr.«
    »Um diesen Zeitpunkt möglichst lange hinauszuzögern. Jeder Zehnte muss das Genießen für die

Dauer von zwei Tagen unterbrechen, um das Zentrum zu verteidigen. Das ist der Preis, den wir alle

zahlen müssen, um einen Rest Sorglosigkeit zu bewahren.«
    Die Aussagen des Feliden klangen in Saedelaeres Ohren grotesk. Trotzdem konnte er die Motive

der Stadtbewohner nachvollziehen.
    »Ist das ... das Böse auch dafür verantwortlich, dass Connajent nicht mehr weiterreist?«
    Der Felide hob beide Arme. »Wir vermuten es, aber keiner weiß es. Nachdem das Böse und ... sie

in die Stadt kamen, geschahen viele verwirrende Dinge. Connajent reiste in rascher Folge weiter,

bevor sie diesen unbelebten

Weitere Kostenlose Bücher