Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen
Bewusstseins. Lewis Carroll hatte sie vor Jahrtausenden geschrieben; Alaskas Mutter sie ihm
vorgelesen. Weshalb hat er sie nie vergessen?
Er flüstert: »So trat das Wunderland gemach
ans Tageslicht heraus, ward Stück um Stück euch vorgestellt:
Nun ist das Märchen aus,
und fröhlich schaukelt das Boot
im Abendlicht nach Haus.«
Die Worte schmecken bitter auf Alaskas Zunge.
Das Floß verschwindet hinter einer Biegung des Flusses. Die Nomaden wenden sich ab, gehen
zurück.
Saedelaere ergreift den Arm der jungen Proto-Enthonin. »Was geschah in jener Nacht?«
Sie blickt ihn an. Ihr Gesicht ist leer. »Wir sind das Tagvolk«, sagt sie. »Für uns gibt es
keine Nacht. Es gibt nur das Heute.«
Alaskas Finger öffnen sich, geben den Arm der jungen Frau frei.
Die Nomaden verlassen den Fluss, verlassen ihn.
Alaska denkt.
Er denkt an sich und die jüngsten Geschehnisse. Er denkt an die Sehnsucht, die in ihm gebrannt
hat.
Die Sehnsucht nach Samburi Yura.
Nach dem Anzug der Vernichtung.
Der kosmischen Bestimmung.
Alaska hinterfragt seine Taten.
Hätte er den Befehl zur Zerstörung der Stadt auch gegeben, wenn er den Anzug nicht getragen
hätte?
Weshalb hatte er zugelassen, dass sich Korte Hanner der Übermacht stellte?
Feige war er mit der Toten, dem Projektor und dem Sternsaphir davongeflogen; er hatte alles
beisammengehabt, was er brauchte, um die Spur Samburi Yuras weiterzuverfolgen.
Ist er überhaupt noch er - oder lässt er sich von einem kosmischen Schein leiten anstatt von
sich selbst, dem Sein?
Alaska denkt. Er lässt sich viel Zeit, denn Erkennen ist nicht nur schmerzhaft, es benötigt
auch viel Zeit.
Irgendwann sieht er auf. Das Licht des Tages ist nie vergangen; die junge Proto- Enthonin hat
die Wahrheit gesprochen.
Alaska steht auf, geht zu dem Baum, der einsam und verlassen dasteht.
Er nimmt den Sternsaphir hervor, betrachtet ihn lange.
Dann zieht er den Anzug der Vernichtung aus. Das Juwel versteckt er in einem der klobigen
Handschuhe.
Und hängt den Anzug an seinen Platz zurück.
ENDE
Im Roman der nächsten Woche blenden wir um ins Stardust-System.
Arndt Ellmer, der Autor von PR 2560, berichtet darüber, wie sich der
Widerstand gegen die Übernahme durch VATROX-VAMU formiert.
Sein Roman erscheint nächste Woche überall im Zeitschriftenhandel unter dem
Titel:
DAS RAUNEN DES VAMU
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