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Perry Rhodan - 2562 - Die Tryonische Allianz

Perry Rhodan - 2562 - Die Tryonische Allianz

Titel: Perry Rhodan - 2562 - Die Tryonische Allianz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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ihr zu folgen. Es ging durch eine verwirrende Zahl von Gängen, die alle eng und schlicht gehalten waren, eigentlich nicht mehr als Schächte, bis die Ator vor einer Tür stehenblieb, auf der »21387/C/300000« stand.
    Sie drückte eine Sensortaste, und die Tür glitt zur Seite und gab den Blick frei auf eine Unterkunft, nicht mal so groß wie eine Dork-Box: ein Bett, das nicht schwebte, sondern auf dem Boden stand, ein kleiner Tisch mit Stuhl, ein Regal, die Tür zur Nasszelle, wie die Ator ihr zeigte, ein Fenster. Und ein großer Holorahmen an einer Wand, der gerade einen Ausschnitt des riesigen Schiffes zeigte, das Fahrt aufgenommen hatte.
    Die Frau verließ die Unterkunft, während Sichu sich umsah, und die Tür glitt zu. Die Anzeige gab »verriegelt« an - von außen.
    Das störte Sichu nicht. Sie wusste ohnehin, dass sie eine Gefangene war, denn von diesem Schiff gab es kein Entkommen, und selbst wenn, so gab es keinen Wegweiser nach Hause.
    *
    »Hallo, hallo, halloo-hoo!«, erklang eine quäkende Stimme, und eine winzige Gestalt, die Sichu gerade ans Knie reichte, stapfte im Stechschritt auf sie zu. Ein Dogo-Zwerg! Sie waren beliebte Spielzeuge auf Ganroj, interaktive Automatiken, die sich individuell auf ihre kleinen Besitzer einstellen konnten. Je nach Preislage gab es sie als Standardausführung bis zur Premiumklasse, die schon kleine Roboter waren. »Ich bin Doso-Doso, dein bester Freund! Ich werde dich überallhin begleiten und tolle Abenteuer mit dir erleben!«
    Sichu legte den Kopf leicht schief. Der Dogo-Zwerg stand stramm vor ihr und blickte zu ihr auf. Seine Gesichtsform war primitiv gestaltet, er rasselte bei jeder Bewegung, und seine großen Augenlider klappten metallisch.
    »Weißt du, warum du hier bist?«, quasselte Doso-Doso weiter.
    »Ja«, antwortete Sichu. »Der Schwarze Mann hat mich geholt.«
    Sie bückte sich, packte den Kopf des Zwerges und schraubte ihn mit einer kräftigen Drehung vom Körper.
    Es zischte und knallte, und Drähte hingen aus seinem Hals heraus, als Sichu den Kopf (einmal Doso) und den Überrest (das zweite Doso) mit Schwung in eine Ecke schleuderte.
    Dann ging sie ans Fenster und sah hinaus. Weit hinten sah sie ein breit leuchtendes Band schimmern, Anthuresta, und große und kleine Punkte glänzen, in Rot und Blau - und sogar in Grün - und Weiß und Gelb.
    »Warum habt ihr mir das nie gesagt?«
    *
    Sichu verbrachte die ersten Stunden an Bord des Schlachtlichts mit Weinen, vor Erschöpfung Einschlafen und wieder Weinen. Ab und zu rannte sie in die Nasszelle, würgte und spuckte, und schlich anschließend auf wackligen Beinen zurück.
    Doso-Doso brachte das Essen, und sie schmetterte alles an die Wand.
    Der dritte Doso-Doso stelzte Stunden später herein, hob hastig die grob gestaltete Hand und sagte: »Hör erst mal zu!«
    »Also gut«, sagte Sichu und setzte sich im Bett aufrecht hin.
    Doso-Doso holte laut und theatralisch Luft. »Also wenn du nichts isst, kriegst du einen Schlauch durch den Mund in den Magen und wirst zwangsweise ernährt. Natürlich ginge das auch auf weniger primitive Weise, aber du sollst dich so unwohl wie möglich dabei fühlen.«
    »Verstanden«, sagte Sichu. »Was noch?«
    »Wenn du mich noch einmal zerstörst, schicken sie den Gurgler. Der ist doppelt so groß wie du, sieht ein bisschen aus wie ein Vatrox und packt dich am Hals und schüttelt dich, wenn du dich nicht benimmst.«
    Sichu dachte einen Moment nach. »Ich akzeptiere.«
    »Sehr schön!«, rief Doso-Doso. »Dann sind wir endlich Freunde?«
    »Und ob«, erklärte Sichu, packte ihn, drehte ihn um, öffnete die Klappe am Hinterkopf und desaktivierte den Sprachmodus. Doso-Doso rannte mit aufgerissenem Mund, aber stumm durch die Kabine, wedelte mit den Armen, schlug Rad, klapperte mit den Augenlidern, aber es half nichts, und so gab er rasselnd auf.
    Sichu weinte weiter.
    Aber sie aß auch und trank. Es war erträglich und das, woran sie gewöhnt war, sogar ihre Lieblingsspeisen. Tagelang saß sie am Fenster und sah hinaus. Das All dort draußen veränderte sich kaum, sie bemerkte die Bewegung nur an den sich verschiebenden Sternenkonstellationen.
    Niemand besuchte sie, während sie wach war. Wenn sie schlief, wurde ihr Essen hingestellt und sie bekam frische Wäsche. Auch das Bett wurde regelmäßig gewechselt, Unterkunft und Nasszelle gereinigt, ohne dass Sichu es mitbekam.
    Sie war entsetzlich einsam. Begriff nicht, warum sie derart bestraft wurde, was sie verbrochen haben mochte.
    Die

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