Perry Rhodan - 2562 - Die Tryonische Allianz
nächsten Kind?«
»Ich bleibe Doso-Doso, der beste Freund.«
»Du bist kein Freund, du bist eine dumme, nichtsnutzige Maschine, Kinderkram.«
»Meine Programmierung lässt mich erkennen, dass das eine Gemeinheit ist!«, beschwerte sich Doso-Doso.
»Das ist mir egal. Du bist wertlos, tote Materie, ein Nichtsnutz. Lass mich in Ruhe, oder ich schraube dir ein letztes Mal den Kopf ab. So leicht bin ich nicht zu ködern und zu manipulieren.«
Sichu wandte sich ab.
Endlich würde sie erfahren, was das alles zu bedeuten hatte.
*
Die Ator, die sie hergebracht hatte, holte sie ab, genauso schweigend wie bei ihrer Ankunft. Sie brachte Sichu zum Hangar, in dem ein Gleiter, sehr viel kleiner als der, mit dem sie hergeflogen war, bereitstand. Außer ihr war nur der Pilot an Bord. Sichu setzte sich auf den Platz hinter ihm, und gleich darauf ging es los.
Sie war auf alles gefasst, kritisch und misstrauisch. Ihr Heimweh und ihren Schmerz wegen des Verlustes ihrer Eltern hatte sie gelernt zu unterdrücken; sie konnte ja doch nichts daran ändern, und es war besser, sich auf das einzustellen, was nun auf sie zukam. Sie war trotz allem neugierig, was von ihr erwartet wurde.
Der Gleiter flog in die Atmosphäre des Planeten ein, und vor Sichus staunenden Augen breitete sich eine Welt voller goldener, wie ein Meer wogender Grasweiten aus, durchsetzt von lichten Wäldern mit orangeroten Blättern und silbernen Stämmen. Silberfarben waren auch die Flüsse, die das Land durchschnitten. Große Tiere mit wechselvollem Farbenspiel im Fell wanderten durch die Savannen, ab und zu ragten über die ohnehin hohen Baumwipfel schmale Köpfe hinaus, die mit langen blauen Zungen Laub und Früchte ernteten. Riesige Vogelwesen zogen am rötlich leuchtenden Himmel entlang.
Kein Wunder, dass diese Welt Oranata hieß, sie war wundervoll. Sichu konnte allerdings kein Anzeichen von Zivilisation ausmachen, mit Ausnahme einer großen Gruppe Häuser, die in einer Senke in der Nähe eines breiten Flusses angesiedelt waren. Diese Gebäude waren ganz ähnlich wie die Raumschiffe konstruiert, vielkantig und wie geschliffen glänzend, mit großen gläsernen Atrien im Zentrum. Sie fügten sich durch ihre spiegelnde Oberfläche hervorragend in die Landschaft ein und waren aus großer Höhe nicht gleich zu erkennen. Weitläufig um die Häuser war ein energetischer Sperrzaun errichtet, um die Fauna des Planeten fernzuhalten.
Der Gleiter landete auf einem dafür markierten Platz und startete sofort wieder, nachdem Sichu ausgestiegen war.
Ein wenig verloren stand sie auf dem leeren Areal, spürte die milde Brise, die angenehmen Temperaturen. Die Luft war gut atembar, und die Schwerkraft unterschied sich kaum von der ihrer
Heimat, vielleicht war sie etwas geringer. Es war beinahe schöner als daheim, nur ohne Elternhaus, Eltern, Dorks und Darelgs. Sichu vermisste sogar Uffir Haper, den Hennuni.
Es war der Augenblick, in dem sie sich stärker allein gelassen fühlte als an Bord des Schiffes.
Durch die wallenden Rotschichten des untergehenden Roten Riesen nahte eine Gestalt, klein und gedrungen, mit ein wenig gebückter Haltung. Die Arme des Wesens waren überproportional lang, und es war ein Zehengänger; seine Ferse war lang und hoch, das Knie relativ weit nach unten gestellt. Der Kopf war flach, mit langer Schnauze, die mit viel Schmuck behängten Ohren hingen lang herab. Die großen braunen Augen blinzelten Sichu freundlich an.
»Willkommen auf Oranata«, begrüßte sie das Wesen mit fistelnder Stimme. »Is bin Tsch'kul ausch dem Volk der Ch'ting, ein Hauschdiener. Du muscht Schisu Dorkschteiger schein.«
»Äh ... ja«, antwortete Sichu vorsichtig und fragte sich, ob der Sprachfehler wohl genetisch bedingt war.
»Folge mir bitte.«
Das tat sie gern. Tsch'kul setzte ein Sonnenschutzglas auf. »Schehr hell heute.«
»Hmm ... werde ich auch andere treffen, ich meine, wie mich?«
»Aber schiser.«
Jetzt zog sie es vor zu schweigen, sie würde es ohnehin gleich erfahren.
Sie wurde in das zentrale Hauptgebäude geführt, das durch ebenerdige, aber auch höher gelegene gläserne Verbindungstunnel mit anderen Häusern verbunden war. Die Ankunftshalle war vollständig gläsern und sehr hoch, mit einer pyramidenartigen Spitze über das Dach hinaus, und an verschiedenen Stellen waren Bäume und niedere
Büsche gepflanzt, sodass der Eindruck eines luftigen, überdachten Parks entstand.
Und da waren schon eine Menge Kinder unterwegs, Sichu schätzte die
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