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Perry Rhodan - 2562 - Die Tryonische Allianz

Perry Rhodan - 2562 - Die Tryonische Allianz

Titel: Perry Rhodan - 2562 - Die Tryonische Allianz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Welt.
    Schluchzend drehte sie den Kopf zur Seite und übergab sich auf die Uniform des Ator neben ihr. Sie konnte überhaupt nicht mehr aufhören zu würgen und wünschte sich tot. Alles war besser als das, was ihr gerade widerfahren war.
    Der Ator stieß einen missbilligenden Laut aus, aber er hatte wohl Befehl, Sichu nicht zu maßregeln. Stocksteif saß er da und regte sich nicht, während der gegenübersitzende Ator in eine Tasche seiner Kombination griff, ein Tuch hervorzog und dem anderen gab, der sich notdürftig damit reinigte.
    Dann fand er noch ein zweites Tuch, beugte sich vor und rieb Sichus Gesicht ab.
    »Wird schon wieder, Kleine«, sagte er. »Alles halb so schlimm.«
    »Ich verstehe nicht, wie man ein so junges Kind holen kann«, brummte der Ator neben ihm. »Die muss ja ein Trauma kriegen.«
    »Was ist das, Trauma?«, fragte Sichu zaghaft.
    »Nichts von Bedeutung«, wiegelte der Ator mit dem Tuch ab und strich über ihre Haare. »Geht es wieder?«
    Sie nickte langsam. Es war eine Lüge, aber was blieb ihr übrig?
    »Wenn du willst, kannst du nach vorn in die Kanzel. Von dort hast du einen prächtigen Blick auf dein System.«
    Sie schüttelte den Kopf. Nein, so wollte sie es nicht sehen, nicht unter diesen Umständen. Niemals. Es sollte nicht das letzte Bild sein, das sie von ihrer Heimat mitnahm. Das letzte Bild mussten ihre Eltern sein, auch wenn es voller Schmerz und Trauer war.
    »Ich will es erst sehen, wenn ich zurückkehre«, sagte sie leise.
    »Niemand kehrt zurück«, sagte der beschmutzte Ator.
    Der mit dem Tuch versetzte ihm einen Fußtritt. »Wirst du wohl still sein!«, zischte er wütend. »Das Kind ist verstört genug!«
    Der Ator neben ihm beugte sich plötzlich vor, stupste an Sichus Knie und deutete aus dem Fenster. »Schau!«
    Sichu sah hinaus. Etwas hatte sich vor die endlose, nur von wenigen Punkten durchsetzte Finsternis geschoben, und unwillkürlich staunte sie. »Ist das ein Raumschiff?«
    »Oh ja, Kleine. Und noch viel mehr. Es ist ein Schlachtlicht!«
    Es war den Gleitern nicht unähnlich, nur viel, viel, viel größer. So groß, dass es bald nicht mehr in den Rahmen des kleinen Aussichtsfensters passte. Wie ein vielflächiger Kristall, achteckig an der Ober- und Unterseite, und in der Mitte und an den abgeschrägten Seiten bildeten Dreiecke und Trapeze sogar Sechzehnecke.
    Das Schiff war dunkelrot und leuchtete von innen heraus, um die Mitte herum gleißend rot. Wie ein Stern stand es dort draußen im All, größer als alles, was Sichu je gesehen hatte. Der Gleiter schien zu schrumpfen, je näher er heranflog, bald konnte Sichu einen immer größeren Ausschnitt des gleißenden Kristalls erkennen, immer noch mehr Strukturen und Schliffe, bis auch diese so groß waren, dass sie nur noch wie eine einzige glatte Fläche erschienen.
    Und in dieser großen Fläche gab es ein dunkles kleines Loch, das langsam näher kam und dabei wuchs. Sichu erkannte schließlich einen Schacht, der beleuchtet war, und eine Art Gitternetz strahlte davor, das abwechselnd blinkte. Der erste Gleiter mit dem Vatrox flog in den Schacht und setzte dort zur Landung an, und der zweite Gleiter mit Sichu an Bord folgte ihm.
    Sanft, kaum merklich, setzten sie auf.
    Nach einer Weile erloschen die Warnzeichen im Gleiter, und die Ator bereiteten sich auf den Ausstieg vor. Zwei gingen voraus, dann sollte Sichu gehen, der Rest wollte ihr folgen.
    Ihre Knie zitterten so sehr, dass sie gestützt werden musste. Ihre Angst hatte sich zu etwas völlig Irrationalem gesteigert, das sie in einen Zustand »bewusster Ohnmacht« versetzte. Sie hatte das Gefühl, neben sich zu stehen, begriff nicht, hörte nicht, fühlte ihren Körper nicht mehr, der sich wie ein Roboter bewegte, war wie gelähmt.
    Kaum hatte sie die letzte Stufe hinter sich gebracht, musste sie sich schon wieder übergeben, aber es kam nichts mehr heraus. Das letzte Stück Heimat war bereits ausgespien. Nun hatte sie nichts mehr, sie hätte genauso gut nackt gehen können.
    Und so kam es auch gleich: Sichu wurde ausgezogen und in eine Dekontaminierungskammer gesteckt - das kannte sie von den Tieren -, anschließend musste sie durch eine Scankammer schreiten, und als sie endlich zur anderen Tür hinausdurfte, fand sie dort neue Kleidung vor, die genau auf ihre Maße abgestimmt war. Eine hellgelbe Kombination, nicht sonderlich aufregend geschneidert, und halbhohe dünne Stiefel.
    Eine Ator erwartete sie, als sie die Kammer verließ, und bedeutete Sichu wortlos,

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