Perry Rhodan - 2562 - Die Tryonische Allianz
sie in das Loch und zog ein kleines schwarzes Kästchen heraus.
»Eine Blackbox«, murmelte sie. »Das also ist bereits das Hyperfeld, nehme ich an.«
Sie steckte den Schlüssel hinein, drehte ihn um. Die Box öffnete sich, und ein glitzerndes zylindrisches Feld bildete sich über ihr. Sichu griff nach ihren Messgeräten und fing eifrig an zu notieren. Jetzt kam es auf jede Zonta an. Ihr Computer rasselte seine Daten nur so herunter, und Sichu entwickelte daraus die Strukturformeln. Nacheinander näherte sie sich nach dem Ausschlussverfahren der Lösung an.
»Es ist eine Zeitanomalie«, murmelte sie. Aber wieso konnte sie sie nicht anmessen?
Hastig schaute sie ihr Aufgabenblatt durch, irgendwo dort musste die Lösung stehen. Sie gab alle Lösungen ein, und ihr Computer rechnete erneut und spuckte schließlich »5« aus.
Der Gradient! Sie durfte den Gradienten nicht vergessen. Also noch einmal die Aufgabenstellung genau durchgelesen!
»Außerhalb des Feldes plus fünf, innerhalb eins«, murmelte sie und tippte fieberhaft ihre Ergebnisse ein.
Es handelt sich hier um eine Feldstruktur, deren Zeitkomponente von der
Stärke des Hyperfelds abhängt. Am Rand ist es am schwächsten und daher kaum zu messen, aber im Zentrum ist die Veränderung deutlich messbar.
»Ja. Ich kann mich nicht irren. So muss es sein, das ist die Lösung - und für eine andere habe ich ohnehin keine Zeit mehr. Besser diese als gar keine.«
Sie schloss ihre Antwort ab: Vergeht im Zentrum eine Zeiteinheit, sind es außerhalb davon fünf ... und schickte sie ab.
Dann fiel sie auf den Rücken und schnappte nach Luft. Sie hatte das Gefühl, ihr Verstand wäre völlig ausgelaufen.
8.
Das Ziel
»Wir gratulieren allen, die heute hier anwesend sind«, erklang feierlich die Stimme des Stellvertreters, und dann zeigte sich Bondiron persönlich.
Sichu sah sich um. Die Reihen hatten sich gelichtet. Als sie gestern Abend völlig erschöpft in die Unterkunft gewankt war, war Astura bereits da gewesen. Editys Bett aber war leer, unberührt und verlassen.
Edity war fort und kehrte vermutlich nie mehr wieder.
Astura und Sichu sprachen nicht darüber. Sie hatten jede für sich bereits Abschied von der Freundin genommen, hatten sich zwar gewünscht, dass sie es schaffen möge, aber nie wirklich daran geglaubt. Diese Prüfung hatte ihnen alles abverlangt und kräftig ausgesiebt. Genau wie daheim auf dem Hof der Dorksteigers.
Nun saß Sichu in der Aula, stolz und glücklich. Sie hatte es geschafft! Alle Strapazen waren vergessen. Fröhlich winkte sie Fyrt zu, der ihren Gruß mit einem angedeuteten Nicken erwiderte und dann über sie hinwegsah. Das weckte sofort wieder ihre Wut. Am vorigen Abend, kurz vor dem Scheitern, waren sie sich nahe gewesen, einer für den anderen da, und an diesem Morgen tat er wieder so, als wäre sie ein Säugling.
»Ihr habt euch allesamt hervorragend bewährt«, begann der Vatrox seine Rede, »aber nichts anderes haben wir erwartet. Nun beginnt euer zweites Jahr mit neuen, noch schwierigeren Herausforderungen. Und damit ihr den nötigen Ansporn habt, wofür ihr das alles tut, werde ich euch nun erklären, weswegen ihr hier seid, was wir von euch erwarten - und wobei ihr uns helfen werdet.«
Gebannt hingen alle an den dünnen Lippen des Schwarzhäutigen. So, wie er es sagte, war es tatsächlich von höchster Bedeutung, dass sie alle an diesem Ort waren und ihr Bestes gaben - und empfingen.
Alle Ausbilder hatten sich hinter dem Vatrox aufgereiht, in großem Ornat, mit offizieller Uniform und allen Auszeichnungen, und sie wirkten stolz und erwartungsvoll.
»Erinnert euch an die Historie, wie unsere geistigen Führer VATROX- CUUR und VATROX-DAAG einst das große Erbe der Anthurianer antraten. Sie brachten mit der Frequenz-Monarchie der Sterneninsel Anthuresta den Frieden, der bis heute bewahrt wird. Doch es gibt einen Feind, der diesen Frieden bedroht. VATROX-VAMU, der entsetzliche, grausame, furchtbare Feind, der uns unerbittlich und mit seinem ganzen Hass verfolgt und uns alle zu vernichten trachtet. Um das zu verhindern, gibt es nur einen einzigen Weg: Wir müssen wiederfinden, was uns gestohlen wurde, wir müssen zurückerobern, was man uns nahm. Es ist die einzige Möglichkeit, dem Feind zu begegnen und die drohende Vernichtung von Anthuresta zu verhindern.«
Bondiron machte eine Pause und blickte in die Runde, dann schallte es durch die große Aula: »Mit eurer Hilfe werden wir das PARALOX-ARSENAL
Weitere Kostenlose Bücher