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Perry Rhodan - 2564 - Die verlorene Stimme

Perry Rhodan - 2564 - Die verlorene Stimme

Titel: Perry Rhodan - 2564 - Die verlorene Stimme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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die beiden in Tschubais Körper als Konzept zurückgekehrt waren, hatte Rhodan Mühe gehabt,

seine alten Freunde so zu behandeln, als wären die beiden nie gestorben und in ES

aufgegangen.
    Als wären keine Jahrhunderte vergangen, seitdem ihre Überreste auf jener Linguidenwelt

gefunden worden waren.
    Überreste. Ihre leeren Anzüge. Mehr blieb von Zellaktivatorträgern in der Regel nicht. Sie

zerfielen zu Staub, wenn die Zeit sich zurückholte, was die Vitalenergiespeicher ihr gestohlen

hatte.
    Nun waren sie zurückgekehrt. Aber waren sie tatsächlich noch dieselben von damals? Was geschah

mit Bewusstseinen, wenn sie erst Jahrhunderte in einer Superintelligenz eingesperrt waren?
    Was geschieht generell, wenn Körper und Geist voneinander getrennt werden?, fragte sich

Rhodan. Seele und Fleisch bilden eine Einheit, beeinflussen sich gegenseitig. Was, wenn

plötzlich eine Seite fehlt?
    Dann hatte ES sie ausgespuckt, zusammengepfercht in einen Körper, der äußerlich demjenigen von

Ras Tschubai entsprach, sie wieder unter die Menschen geworfen, als wäre dies einfach so

machbar.
    Ohne Rücksicht auf die Gefühle der beiden treuen Gefährten.
    Ohne Rücksicht auf die Gefühle von ihm, Rhodan.
    Ohne Rücksicht ...
    Eine schwere Erschütterung zerriss den Gedankenfaden.
    Stopp!, befahl sich Rhodan.
    Was tat er da? Wollte er sich gewaltsam in andere Gedankengefilde bringen, nur damit er sich

dem Konzept nicht anvertrauen musste?
    Perry Rhodan blickte in das dunkle Gesicht von Ras Tschubai.
    Sah wieder die Wärme in seinem Blick. Einen Hauch von Melancholie. Und Besorgnis. Sorge um

ihn.
    Lloyd. Tschubai. Seine Freunde, seine Weggefährten.
    Egal, in welchem und welcher Art Körper.
    Rhodan spürte ihre Nähe und Hingabe. Er durfte ihnen vertrauen. Musste ihnen

vertrauen.
    Er gab sich einen innerlichen Ruck.
    »Mir geht es ... nicht gut«, presste Rhodan heraus. »Seit wir in Anthuresta gelandet sind,

höre ich ... höre ich Stimmen. Stimmen, die es nicht geben sollte, das weiß ich selbst. Und nun

kamen auch noch Bilder hinzu.«
    »Bilder?«, echote das Konzept.
    »Seit wir in dieses Schiff, dieser Lebensblase der Ja'woor, gelangt sind, sehe ich

ihn.«
    »Wen siehst du?«
    »Einen ...«, Rhodan rang mühsam nach Worten, »einen kleinen Jungen, helles Haar, blauer

Pullover. Er braucht meine Hilfe.«
    »Ich hätte dich früher darauf ansprechen sollen«, drang es aus Lloyd/ Tschubais Mund. »Ich

fühlte, dass dich etwas beschäftigte, aber ich wollte deine Privatsphäre nicht kompromittieren.

Zudem wäre ich gegen deine Mentalabschirmung machtlos gewesen.«
    »Ich ... bin nicht mehr ich selbst«, stieß Rhodan aus.
    Die eigenen Worte schmerzten ihn. Wollten ihn zum Irrsinn treiben.
    »Hilf mir, Fellmer!«
    Das Konzept ließ Rhodans Schultern los, hob die Hände. Als Rhodan instinktiv zurückschreckte,

hielt Lloyd/Tschubai ihn mit eisernem Griff fest umklammert.
    »Vertrau mir einfach«, flüsterte Lloyd leise.
    Irgendwo in der Ferne explodierte etwas. Das unbekannte Material der Lebensblase ächzte

und quietschte unter den gewaltigen Kräften, die in diesem Augenblick auf sie einwirken

mussten.
    »Ich ... ich ...«, stammelte Rhodan. »Werde es versuchen.«
    »Gut.«
    Lloyd/Tschubais Hände legten sich an Rhodans Helm.
    »Jetzt musst du mich in deinen Geist lassen, Perry«, sagte Lloyd. »Heb deine Mentalabschirmung

auf.«
    Fast willenlos ließ Rhodan es mit sich geschehen. Er riss die Abschirmung auf, wie man einen

Vorhang auseinanderzog.
    »Danke, Perry!«, sagte Fellmer Lloyd.
    Im Gesicht des Konzepts arbeitete es. Rhodan sah, wie sich die Pupillen unter den Lidern

hastig hin und her bewegten.
    Nach einer Weile entspannte sich Lloyd/Tschubai, blickte ihn an, lächelte. Es war ein

seltsames, zugleich erleichtertes, aber auch trauriges Lächeln.
    »Ich weiß nun, wer der Junge ist.«
    »Verrat es mir!«, befahl Rhodan.
    »Es würde nichts bringen, dir das einfach so zu erzählen«, gab Lloyd ernst zurück. »Du musst

es selbst erleben. Ich werde es dir zeigen!«
    »Wie ...«, begann Rhodan.
    Dann fühlte er, wie ihn etwas in seinem Innersten berührte ...
    ... und die Welt verschwand vor seinen Augen.
     

10.
    Die Viertelstunde der Young Boys
    Einige Minuten zuvor.
     
    »Was ist mit dem Chef los?«, fragte Terrence Dubai.
    Besorgt blickte der Korporal dem legendären Terraner nach, der in seinem SERUN hinter

einstürzenden Gestellen und zwischen weißen Gasschwaden

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