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Perry Rhodan - 2564 - Die verlorene Stimme

Perry Rhodan - 2564 - Die verlorene Stimme

Titel: Perry Rhodan - 2564 - Die verlorene Stimme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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der

Anzug nicht bei der Stabilisierung des Fluges unterstützt hätte, wäre er wahrscheinlich nach

wenigen Metern mit der Tunnelwand kollidiert.
    Drei Sekunden später spie ihn der Gang in einer neuen Blase aus. Das Kind verschwand gleich

wieder durch
    eine Öffnung in einen anderen Stollen.
    Perry Rhodan biss die Zähne zusammen. Er spürte, dass er jetzt nicht nachgeben durfte. Der

Terraner war davon überzeugt, dass das Geheimnis des Kindes etwas mit der aktuellen Lage zu tun

hatte.
    Auf irgendeine Weise, die mit ihm selbst verknüpft war. Und mit einem Kind, einem bestimmten

Kind, das eine wichtige Rolle in Rhodans Leben gespielt hatte.
    Trotz seines langen Lebens kamen dafür nicht allzu viele Namen in Frage.
    Er fragte sich, weshalb es so war. Selbst mit seinen eigenen Kindern hatte er nicht immer ein

enges, ein gutes Verhältnis gehabt. Eines hatte er nicht einmal kennengelernt.
    Thomas, dachte er.
    Suzan.
    Mike.
    Eirene.
    Delorian.
    Kantiran.
    Kinder seiner Weggefährten.
    Josefin Alven-Bull.
    Carl Deringhouse.
    Laury Marten.
    Juliane Runetra-Tifflor.
    Jumpy.
    Sahira Saedelaere.
    Oder Tanisha. Wie könnte er Tanisha Kabir je vergessen?
    »Wer bist du?«, stieß Rhodan zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Was willst du von

mir? Weshalb tust du mir das an?«
    Sein Magen rebellierte, die Augen brannten, als riebe Sandpapier darüber. In irrer Fahrt

flogen graue Böden, gewölbte Gänge, Dunstschwaden und dazwischen die fremd wirkenden

Apparatetürme an ihm vorbei.
    Wann immer er einen neuen Raum erreicht hatte, sah er das Kind irgendwo verschwinden. Das

Ausmaß der Zerstörung nahm von Minute zu Minute mehr zu.
    Rhodan fluchte. Es konnte doch nicht sein, dass er es trotz Höchstgeschwindigkeit nicht

einholte?
    Die Gänge und Hallen wechselten sich in rasend schneller Folge ab. Der Terraner achtete nicht

auf die verstreichende Zeit und die Funkanrufe der Soldaten. Rhodan schaltete den Empfänger

aus.
    Er musste seine persönliche Mission zu Ende bringen.
    Die Welt vor seiner Helmscheibe verschwamm in einer Symphonie aus Weiß, Grau und dunklen

Schemen.
    Rhodan registrierte zufrieden, dass sich der Abstand zwischen ihm und dem Kind deutlich

verringert hatte.
    Ein Junge, ein kleiner Junge in blauem Pullover.
    Der Junge verschwand in einer Öffnung im Boden, einer Art Rutsche. Fast ungebremst preschte

Rhodan ihm nach.
    Er streckte beide Arme aus. »Warte!«, flüsterte er. »Warte auf mich!«
    Eine letzte Biegung im Gang.
    Aber der Junge war nicht da.
    Stattdessen bremste der SERUN den Flug selbstständig. Der Gang führte in eine Sackgasse.
    Trotz der anzuginternen Andruckabsorber wurde Rhodans Magen zusammengepresst. Heiße

Verdauungssäfte schossen die Kehle hoch.
    Rhodan würgte sekundenlang, schluckte die Flüssigkeit mühsam wieder hinunter.
    In diesem Moment erschien aus dem Nichts eine große Gestalt. Durch die tränenverschleierten

Augen erkannte Rhodan nur einen undeutlichen Schemen. Seine rechte Hand zuckte zur Hüfte, wo der

Kombistrahler steckte.
    Die Gestalt ergriff seine Arme, drückte sie sanft, aber unnachgiebig auf Rhodans Rücken. Der

Terraner fühlte, wie das Wesen ihn umarmte. Ihre Helme stießen aneinander.
    »Ruhig, Chef!«, hörte er undeutlich eine vertraute Stimme. »Wir sind es.«
    Rhodan blinzelte die Tränenflüssigkeit aus seinen Augen. Direkt vor seinem Gesicht erkannte er

das dunkelhäutige Gesicht seines alten Freundes Ras Tschubai.
    Das Konzept hatte ihn gefunden.
    *
    Kraftlos sank der Terraner in sich zusammen. Das Konzept ließ ihn langsam zu Boden gleiten.

Dann setzte es sich vor Rhodan und hielt ihn mit kräftigem Griff um die Schultern fest.
    »Was ist los, Chef?«
    Rhodan starrte schwer atmend in Ras Tschubais vertrautes Gesicht. Auf eine schwer zu

definierende Art schämte er sich vor dem Konzept.
    Eine weitere Explosion ließ den Boden erschüttern. Das Vibrieren des Bodens übertrug sich auf

Rhodan, ließ seine Nervosität um keinen Deut sinken.
    Der Terraner schloss die Augen.
    »Chef?« Lloyd/Tschubais Stimme war voller Wärme.
    Wie viele Jahrhunderte hatten die beiden treuen Gefährten an Rhodans Seite gearbeitet?
    Nicht gearbeitet, korrigierte sich Rhodan, gedient. Wir haben ES gemeinsam

gedient.
    Bis die Superintelligenz in ihrer Verwirrung alle Zellaktivatoren eingezogen hatte und Ras

Tschubai und Fellmer Lloyd, die dem »Ruf der Unsterblichkeit« nicht Folge leisten konnten, zum

Tode verurteilte.
    Seit

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