Perry Rhodan - 2565 - Vastrears Odyssee
Ordonnanzen hatten ihm das Leben gerettet; ihm allein! Hibernation-4 war dem Untergang geweiht
gewesen, als sie die Flucht geschafft hatten, so wie Hibernation-3. Viele weitere Millionen
Vatrox waren gestorben, ihr Vamu eingefangen oder vernichtet!
Vastrear hatte keinen Zweifel: Bhustrin sagte die Wahrheit. Satwa hatte ihn geistesgegenwärtig
davor bewahrt, sich das Vibratormesser in den Hals zu rammen - und anschließend dafür gesorgt,
dass sie von der dem Untergang geweihten Hibernationswelt entkommen waren.
»Du hast den Controller benutzt!«, fuhr er die tefrodische Frau an.
»Ich sah keine andere Möglichkeit ... «
»Niemand außer mir hat das Recht, den Controller anzufassen! Hast du mich verstanden, Satwa?
Niemand!«
»Selbstverständlich.« Sie neigte demütig ihr Haupt vor ihm.
Sie hatte ihm das Leben gerettet, und er schenkte ihr nunmehr das ihre. Sie waren quitt.
Das Ende des Transferkamins kam in Sicht. Ihre scheinbare Fahrt verlangsamte sich,
verschwommen wirkende Gestalten gewannen an Konsistenz. Vastrear bemerkte zu seinem Erstaunen,
dass er erleichtert war. Das System hatte gehalten, der Transfer war geglückt.
Bhustrin drängte sich nach vorn, sein Beschützerinstinkt schlug einmal mehr durch. Er
stolperte ins »Freie«, durch blaues Flackern. Er blieb stehen und machte sich so breit wie
möglich, um ihm, seinem Herrn, Schutz vor weiteren Unbilden zu bieten.
Vastrear folgte der Kriegsordonnanz - und meinte, in eine weitere Schleife dieses endlos
wirkenden Albtraums zu stolpern, der ihn nun seit Tagen begleitete.
Auch an ihrem Zielort wurde erbittert gekämpft.
*
Maahks und Tefroder griffen mit aller Vehemenz Darturka an. Die feindlichen Truppen kamen in
großen Mengen aus dem Transferkamin zu seiner Rechten. Sie feuerten auf alles, was sich bewegte,
und ließen sich auch nicht von stürmischen Gegenangriffen der Angehörigen eines Vao-Regiments
davon abhalten, immer größere Teile des Verladeplatzes zu besetzen und in periphere Gänge und
Wege des PolyportHofes einzusickern.
»Wir müssen weiter«, sagte Satwa mit dem ihr eigenen Pragmatismus. »Dieser Ort ist ebenso
wenig sicher wie die beiden Hibernationswelten.«
Die Hathorjaner führten schweres Gerät mit sich. Kleinraumer, Roboter sowie massive und selbst
gelenkte Waffeneinheiten. Die Angriffe auf die Besitzungen der Frequenz-Monarchie erfolgten auf
einer breiteren Ebene, als Vastrear es jemals für möglich gehalten hätte.
Er ging hinter umgekippten Lastelementen in Deckung.
»Distribut-Depot ARTHA«, las er von den Resten einer verschmorten Schalttafel ab. »Wir
befinden uns in der Galaxis Diktyon. Die Hathorjan-Allianz beschränkt sich also nicht nur auf die
heimatliche Sterneninsel, sondern geht auf breiter Front zum Angriff über.«
Strahlenschüsse verfingen sich in einem Energieschirm, der die wichtigsten technischen Anlagen
schützte.
Unweit von ihnen taten mehrere Vatrox Dienst. Frequenzfolger, die die Verteidigung des Depots
dirigierten und mit der üblichen Ruhe gegen den Feind vorgingen. Erleichtert nahm Vastrear zur
Kenntnis, dass der Wahnsinn von Hibernation- 4 nicht bis hierher übergegriffen hatte.
»Schatten-Maahks, Herr«, sagte Bhustrin und deutete auf eine Gruppe Wasserstoffatmer, die sich
von den Kämpfen fernhielt.
Es wirkte, als würden diese fremdartigen Wesen, die eine ähnliche Atmosphäre benötigten wie
die Okrivar, bloß dastehen und die Kämpfe beobachten. Manche von ihnen saßen oder lagen gar.
Was hatten sie hier zu suchen? Seit wann verbündeten sie sich mit Maahks, ihren
verfeindeten Stammvätern?
Vastrear zögerte. Er könnte sich seinen Landsleuten anschließen und seine Erfahrung im Umgang
mit dem Feind in die Waagschale werfen.
Doch würde das einen Unterschied machen? Wusste er denn so viel über die Vorgehensweise der
Hathorjaner? Sie hatten ihn bereits mehrfach überrascht - und jedes Mal andere Taktiken
angewandt. Sie gaben sich wendig, ideenreich und erbarmungslos.
Er dachte an Anthuresta und VATROX- CUUR. Gewiss war es ein vermessener Gedanke, von ihm
Rehabilitation zu erwarten, indem er den Duumvir über die Psyche der Angreifer unterrichtete -
und zugleich auf die eigenen Schwächen hinwies. Und doch musste er es wagen.
»Die Frequenz-Monarchie verliert den Kampf«, sagte Satwa. Sie stand da, regungslos, den Kopf
zur Seite gewandt, und scherte sich kaum um das Chaos rings um sie. Offenbar kommunizierte sie
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