Perry Rhodan - 2565 - Vastrears Odyssee
umlagerte die LogistikSchnittstelle. Roboteinheiten flogen aufgeregt umher,
einfache Soldaten fassten ihre Waffen aus, höhere Dienstränge der Darturka sprachen Einsatzpläne
ab, eine Gruppe Okrivar beschwerte sich lautstark über die Verzögerung einer Lieferung, die sie
aus einem Distribut-Depot der Galaxis Brak-Nok-Zo erwarteten, zwei weißpelzige Slitaren
debattierten aufgerichtet und sichtlich nervös über einen Versetzungsbefehl ...
Man machte Vastrear und seinen Begleitern bereitwillig Platz. Vor Bhustrin öffnete sich eine
Gasse, ein Ghimelaun winkte ihm ehrerbietig zu.
»Willkommen auf Hibernation-3«, sagte der Medusenähnliche und gönnte sich eine
Salzwasserdusche. Er verknotete die langen Tanzfühler nervös, um sie auf wundersame Weise wieder
voneinander zu lösen. »Du bist ...?«
»Vastrear. Ich möchte Kumoson sprechen. Augenblicklich.«
Der Ghimelaun ließ einen Teil des Fatiwas, des Gelee-Gesichts, auf das Eingabefeld
fallen. Körpereigene Magnetfelder des Ghimelaun vergrößerten da und dort das Gewicht des Fatiwas
und erzeugten derart Schriftbilder, während die Tanzarme mit zunehmender Schnelligkeit seltsame
Bilder in die Luft zeichneten.
»Frequenzfolger Kumoson ist derzeit nicht erreichbar«, beschied ihm der Ghimelaun nach einer
Weile. »Ich kann dir einen Termin in der Adjutanz verschaffen. Dort wird man dich ... «
»Du hast mich wohl nicht richtig verstanden, Geschöpf!« Vastrear drehte den Kopf, sodass das
lange, sorgfältig gepflegte Pigasoshaar sichtbar wurde. »Ich lege keinen Wert auf Kontakt mit
irgendwelchen untergeordneten Befehlsempfängern. Ich möchte mit Kumoson sprechen - und mit
niemandem sonst!«
Der Ghimelaun drehte sich irrwitzig rasch im Kreis, die Tanzarme rollten sich spindelartig um
den dürren Körper, während das Fatiwa vollends zu zerfallen drohte. »Es tut mir leid, Herr!
Entkorkt, trocknet oder entleibt mich - aber ihr werdet keine andere Antwort aus mir quetschen
können. Kumoson ist dieser Tage ein vielbeschäftigter Mann.«
Vastrear war es leid. Ein Ghimelaun, ein wertloses Geschöpf eines ebenso wertlosen Volkes, das
aufgrund seiner physischen Schwächen lediglich für Verwaltungsaufgaben herangezogen werden
konnte, widersetzte sich seinen Anweisungen? Denen eines Frequenzfolgers?
Er würde ein Exempel statuieren lassen. Darturka sollten sich um den Kerl kümmern ...
Satwa trat nahe an ihn heran. Viel näher, als er es guthieß.
»Mit Verlaub, Vastrear«, flüsterte ihm die geklonte Tefroderin zu, als hätte sie seine
Gedanken gelesen, »der Tod dieses armseligen Wesens würde uns keinen Schritt weiterbringen; ganz
im Gegenteil. Wir sollten das Angebot annehmen und mit der Adjutanz Kontakt aufnehmen. Diese
Leute wissen die Ankunft eines Frequenzfolgers sicherlich anders einzuschätzen und beschaffen dir
im Handumdrehen einen Termin bei Kumoson.«
»Ich brauche keinen Termin!«, entgegnete Vastrear. »Ich bin Kumoson gleichgestellt und ich
habe wichtige Informationen für ihn!«
»Solche, die er offenbar schon besitzt.« Satwa deutete hinter sich. Er folgte ihren
Blicken.
Tatsächlich. Er war zu sehr auf seinen Ärger konzentriert gewesen und hatte sich kaum um das
gekümmert, was rings um ihn geschah. Zahlreiche Darturka bevölkerten die Station. Die Soldaten
mehrerer Vao-Regimenter standen in Reih und Glied, die Waffen griffbereit. Schweres
Schützenmaterial wurde soeben herangeschafft.
Okrivar huschten umher, beschäftigten sich an den Schaltpulten der Station, diskutierten
angeregt. Ihre Blicke galten den Transferkaminen. Jedes Mal wenn sich die Farbe eines der vier
Transportwege von Blau auf Rot änderte, richtete sich aller Aufmerksamkeit darauf.
»Man bereitet sich auf einen Angriff vor«, sagte der klein gewachsene Bhustrin. »Es besteht
aber keine echte Gefahr.«
*
Vastrear ließ Gnade vor Recht ergehen und schonte das Leben des Ghimelaun. Mit einem Permit in
der Hand, das ihm einen Termin in der Adjutanz noch am gleichen Abend gewährleistete, verließ er
den Transporthof durch einen gut gesicherten Zugangstunnel.
Er trat ins Licht der Sonne, die im Jargon der hiesigen Bewohner den Namen »Wiege« erhalten
hatte. Die offizielle Bezeichnung, eine Zahlen-BuchstabenKombination, war hingegen kaum
gebräuchlich; zu Vastrears Bedauern und Ärger. Er verachtete Unschärfen, sowohl in der Arbeit als
auch im Privatbereich.
Sofern ein Angehöriger der Frequenz
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