Perry Rhodan - 2565 - Vastrears Odyssee
ein
bitteres Lachen. Der Betrug, die Lügen, die erpressten Legitimationen - all ihre Vorarbeiten
waren umsonst gewesen. Sie konnten völlig ungehindert ins Innere der mächtigen Anlage spazieren -
und sich ebenso ungestört um die Schaltanlagen kümmern.
Die vier Transferkamine leuchteten in sattem Blau. Es waren keine Zielhöfe eingestellt, die
Anlage war inaktiv.
Ein Darturka in schwarzvioletter Uniform kam zögerlich auf sie zu. Satwa musste den Kopf weit
in den Nacken strecken, um zu ihm aufblicken zu können.
»Was sollen wir tun?«, fragte der Vaofor-Eins. »Es ist niemand mehr da, der uns helfen könnte.
Sag mir, was wir machen sollen. Lebt euer Vatrox noch ? Weck ihn auf; bitte!«
Er gab Geräusche von sich, die an ein Schluchzen erinnerten. Sein Körper zitterte, die
mächtigen Hände fuchtelten hilflos durch die Luft.
»Ihr müsst fliehen. Vastrear hat es so befohlen«, sagte Satwa, einer Eingebung folgend. Sie
deutete auf den Bewusstlosen, den Bhustrin nach wie vor geschultert hielt. »Ich aktiviere die
Transferkamine. Gib die Informationen an alle Darturka-Kommandanten weiter.«
»Fliehen? Was bedeutet das?«
»Ihr sollt euch zurückziehen. So rasch wie möglich.«
Der bernsteinfarbene Boden zitterte, Licht flackerte. Es war wie ein Deja-vu. Eine
Wiederholung jener Erlebnisse, die Satwa auf Hibernation-3 durchgemacht hatte.
Sie kümmerte sich nicht weiter um den Darturka und all die anderen jämmerlichen Gestalten, die
sich rings um sie eingefunden hatten, angezogen wie Nachtfalter vom Licht. Sie schlüpfte an dem
riesigen Krieger vorbei und deutete Bhustrin, ihr zu folgen. Die Ordonnanz gehorchte. Ächzend und
keuchend schleppte sie Vastrear hinterher, auf einen der Transferkamine zu. Ein Okrivar stellte
sich ihnen in den Weg. Satwa schubste den schwächlichen Techniker einfach beiseite.
Sie griff nach dem C-Controller. Oft genug hatte sie den Frequenzfolger damit umgehen sehen.
Sie kannte die Aktivierungskodes und sie kannte die Prinzipien, nach denen das geheimnisvolle
Instrument arbeitete.
Wie selbstverständlich ging sie damit um. Alle Scheu war wie weggeblasen. Ihr Leben hing von
ihrer Geschicklichkeit im Umgang mit dem Gerät ab. Es musste ihr gelingen, einen Kontakt zum
hiesigen Polyport-Hof herzustellen und zumindest einen Transferkamin einzujustieren.
Die Schaltbilder des Geräts klappten aus. Farb- und Zeichensymbole mussten in der richtigen
Reihenfolge aktiviert werden. Ihre Finger huschten über die Energiefelder; so, wie sie es
Vastrear abgeschaut hatte.
Ein Kennungszeichen leuchtete auf, der Kamin vor ihr ging auf Sende- und Empfangsbetrieb.
Satwa schubste zwei weitere Okrivar beiseite und suchte in den dreidimensionalen Darstellungen
des Controllers nach Passagen, über die sie auf schnellstem Weg nach Anthuresta gelangen konnten.
Wenn sich VATROX- CUUR tatsächlich in dieser geheimnisumwobenen Sterneninsel aufhielt, mussten
sie ihn finden. Er allein konnte Vastrear Absolution erteilen - und damit ihrer aller Leben
sichern.
Fehlanzeige.
Es stand kein Handelsstern zur Verfügung, über den ein direkter Transport möglich war, und das
nächstgelegene Distribut-Depot war beschädigt. Sie mussten Umwege in Kauf nehmen, zumindest eine
weitere Zwischenstation einlegen.
Der Boden bebte, es knirschte irgendwo weit über ihr an der Hallendecke.
Schnell!
Satwa wählte einen Polyport-Hof, der für den Umstieg Richtung Anthuresta geeignet war, und
aktivierte dann in rascher Folge die drei anderen Transferkamine. Sie befahl den wartenden
Darturka, die Passage zu wagen. Mehr konnte sie für die führerlosen Krieger nicht tun. Sie ging
in das Transportfeld, vorbei an völlig ratlosen Technikern, und aktivierte im Laufen die
Schutzvorrichtungen ihres Anzugs. Sie wusste Bhustrin hinter sich, der wiederum den bewusstlosen
Vastrear trug.
Satwa hatte ihr Bestes getan, um zumindest einige wenige Soldaten der Frequenz-Monarchie zu
retten. Vielleicht würde es ihnen gelingen, anderswo Fuß zu fassen und über die Zustände auf
Hibernation-4 zu berichten. Über Massenselbstmorde der Vatrox, die fremdgesteuert waren und den
Feinden in die Hände spielten.
Die, dachte sie, im Grunde genommen einen Verrat an der Frequenz-Monarchie
darstellen.
Du solltest derartige Gedanken tunlichst vermeiden!, tadelte S'Karbunc. Häretiker
haben im Reich der Frequenz Monarchie kein besonders langes Leben.
Satwa ließ den Symbionten
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