Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan - 2566 - Oase der Wissenden

Perry Rhodan - 2566 - Oase der Wissenden

Titel: Perry Rhodan - 2566 - Oase der Wissenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
benötigte

den Gedankenaufzeichner nicht mehr, dennoch hatte Sinnafoch dafür gesorgt, dass er ihn weiterhin

trug.
    Der Grund war dem Auge verborgen. Das unscheinbare Gehäuse enthielt nämlich mehr als den

Gedankenaufzeichner: einen Kerker. Einen Kerker, den Kruuper auf Geheiß Sinnafochs hatte

herstellen müssen. Ein Kerker, in dem das Vamu des Frequenzmittlers Cedosmo eingesperrt war.

Cedesmo hatten den Fehler begangen, sich den Ambitionen Sinnafochs in den Weg zu stellen.

Sinnafoch hatte Cedosmos Kriegsordonnanz getötet und das Bewusstsein des Frequenzmittlers in den

Vamu-Kerker gesperrt, um sich anschließend an seiner statt zum Oberbefehlshaber Hathorjans zu

ernennen ...
    »Ist der Kerker intakt?«, fragte Sinnafoch.
    Kruuper drehte das Gehäuse geschickt in den Fingern. Die beiden Daumen verliehen ihm eine hohe

Geschicklichkeit, und die Handschuhe seines Schutzanzugs schützten ihn auch für längere Zeit vor

der Hitze, die das Gerät ausstrahlte.
    Die thermische Energie hatte das Gehäuse verfärbt. Kruuper ertastete die verborgenen

Bedienelemente, führte eine Statusabfrage durch. »Der Gedankenaufzeichner defekt ist.«
    »Das ist unwesentlich. Was ist mit dem Vamu-Kerker?«
    »Unempfindlich ist gegen Belastung thermisch. Der Kerker intakt ist.«
    Sinnafochs Augen leuchteten zufrieden auf. Kruuper fröstelte.
    »Der Kerker hat Platz für zwei?«, fragte der Vatrox.
    »Sinnafoch will ... will ...« Der Okrivar brachte den Satz nicht zu Ende. Kannte der Vatrox

keine Grenzen? Hatte Sinnafoch nie genug?
    »Ich will nicht, ich muss«, antwortete Sinnafoch. »Lass dich nicht von Äußerlichkeiten

in die Irre führen. Wir sind Gefangene. Diese Kabine ist eine Zelle, ich stehe unter Arrest. In

diesen Augenblicken entscheidet Frequenzmittler Demeiro über mein Schicksal. Weißt du, was das

bedeutet?« Der Vatrox wartete keine Antwort ab. »Wir sind im Krieg. Einem Krieg, wie ihn die

Frequenz Monarchie nie zuvor geführt hat. Wir befinden uns in einer Phase der hyperdimensionalen

Normalität - und stehen im Begriff, einen Krieg zu verlieren. Ich verliere den Krieg. Ich

war Oberbefehlshaber von Hathorjan. Hathorjan ist verloren - an die Terraner und ihre

Verbündeten. Was denkst du, was mit geschlagenen Feldherren passiert? Mit geschlagenen Feldherren und ihren Dienern ...?«
    Kruuper suchte nach einer Antwort, einem Gegenargument, das die Folgerungen Sinnafochs

entkräften würde.
    Aber sosehr er sich bemühte, er fand keines, und ...
    ... und da öffnete sich die Tür.
    *
    Frequenzmittler Demeiro trat in die Kabine.
    Eine Eskorte aus Darturka begleitete ihn; Riesen, die trotz der hohen Decke kaum in den Raum

passten.
    Kruuper ließ den Gedankenaufzeichner rasch in einer Tasche seines Anzugs verschwinden und

stellte im selben Augenblick fest, dass er sich die Mühe hätte sparen können. Demeiro war ganz

auf Sinnafoch fixiert, schenkte dem Diener keine Beachtung. Kruuper atmete auf. Solange Demeiro

ihn nicht beachtete, konnte ihm nichts geschehen.
    »Ich habe mich mit höchster Stelle beraten, Sinnafoch«, verkündete Demeiro.
    Sinnafoch straffte sich, in seinen Augen glitzerte unvermittelt kalte, gefährliche Wut.
    Eine Erkenntnis kam Kruuper. Es gab zumindest eine Konstanz im Wesen des Vatrox: Sinnafoch gab

niemals auf. Je mehr man ihn bedrängte, desto wilder wehrte er sich, wuchs seine

Entschlossenheit.
    Ahnte Demeiro die Wahrheit? Kruuper war, als würde der Frequenzmittler unmerklich

zurückweichen.
    »Was haben deine Beratungen >mit höchster Stelle< ergeben?«, entgegnete Sinnafoch

ruhig.
    »Dass du deine Existenz verwirkt hast. Du bist unmittelbar verantwortlich für die schlimmste

Niederlage in der Geschichte der Frequenz-Monarchie. Sechs Hibernationswelten vernichtet!

Sechs von acht.«
    Sinnafoch schwieg. Die Eröffnung Demeiros schien den Panzer seiner Wut nicht anzugreifen.
    »Hathorjan ist verloren«, fuhr der Frequenzmittler fort. »Sechs von acht Hibernationswelten

sind besetzt und vernichtet ... Über eine Milliarde unserer Artgenossen sind gestorben. Ihr Vamu

wurde von den Feinden eingefangen. Und als würde das nicht genügen, ist VATROX-CUUR, der zweite

Triumvir, der uns Vatrox seit dem Zeitalter der Ersten Hyperdepression begleitet hat,

erloschen.«
    »Ich bin erstaunt und geschmeichelt«, entgegnete Sinnafoch. »Man scheint mir an >höchster

Stelle< allerhand zuzutrauen. Allerdings, Demeiro, hast du vergessen, mich für den

Weitere Kostenlose Bücher