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Perry Rhodan - 2566 - Oase der Wissenden

Perry Rhodan - 2566 - Oase der Wissenden

Titel: Perry Rhodan - 2566 - Oase der Wissenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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langsamen,

aber unweigerlichen Entropie-Tod des Universums verantwortlich zu machen.«
    »Schweig!«, schnappte Demeiro. Der Strang des Pigasoshaars zitterte, zeigte die Wut seines

Besitzers. »Dein Sarkasmus ist fehl am Platz!« Dann fuhr er leiser fort: »Dein Leben ist in

meiner Hand, Sinnafoch. Dein letztes Leben ... «
    »Ich fürchte den Tod nicht.« Sinnafoch schien ungerührt. »Außerdem, was würde mein Tod

ausrichten? Er würde nichts von dem, was geschehen ist, ungeschehen machen.«
    In Demeiros Augen trat ein gefährliches Funkeln, das dem in Sinnafochs Augen in nichts

nachstand. »Es wurde beschlossen, dir eine letzte Chance zu geben.«
    »Ein neues Kommando?«
    »Nein, die Chance, dein ach so wertvolles Leben in einem Duell auf Leben und Tod zu

retten.«
    »Das ... das ist nicht dein Ernst!« Die Überraschung vermochte, was die Drohungen des

Frequenzmittlers nicht erreicht hatten: Sinnafochs Panzer bekam Risse.
    »Du wirst dich im Kampf beweisen müssen ... « Demeiro hob den Arm und zeigte auf Kruuper. Der

Okrivar zuckte zusammen. Ihm war, als richte der Frequenzmittler eine Waffe auf ihn. Der Vatrox

nahm Notiz von ihm!
    »Du, Sinnafoch, und dein Okrivar- Diener, dessen Qualitäten du sosehr schätzt. Zusammen werdet

ihr um euer Leben kämpfen.«
    »Das ist absurd!«, protestierte Sinnafoch. »Was wollt ihr damit erreichen?«
    »Es ist beschlossen. Kämpfe und siege, Sinnafoch - oder stirb einen unwiderruflichen Tod.«

Demeiro gab der Eskorte ein Zeichen, drehte sich zum Gehen.
    Sinnafoch starrte ihm nach. Er schluckte lautlos, dann rief er: »Einen Augenblick, Demeiro!

Ich habe zwei Diener - was ist mit Philip?«
    Der Frequenzmittler wandte sich betont langsam wieder Sinnafoch zu. Sein langes Pigasoshaar

folgte der Bewegung in einem geschmeidigen Schwung. »Ah, dein famoser, nicht tot zu bekommender

Leibwächter ... nun, er wird selbstverständlich ebenfalls an dem Duell teilnehmen. Als dein

Gegner auf Leben und Tod!«
     

5.
     
    »Ich wünsche einen guten Flug nach Bargeron!«
    Demeiro meldete sich über Funk, als das winzige Verbindungsboot in die Atmosphäre des Planeten

trat und eine glühende Schleppe erhitzter Gase hinter sich herzog.
    Das Boot war robotisch gesteuert, folgte einem vorgegebenen Kurs und transportierte lediglich

zwei Passagiere: Sinnafoch und Kruuper.
    »Bargeron ist ein ursprünglicher Ort«, fuhr der Frequenzmittler fort. Ein lebensgroßes Holo

erweckte die Illusion, er stünde im engen Innenraum des Boots, teile das Schicksal der

unfreiwilligen Passagiere. »Eine frische, unverbrauchte Sauerstoff-Stickstoff-Atmosphäre, ein

abwechslungsreiches Klima und eine seit der Befreiung durch Vao- Regimenter zu Beginn der

vorangegangenen Hyperdepression ungestörte Flora und Fauna.«
    Sinnafoch schwieg. Er hatte den Kopf gesenkt und blickte durch den transparenten Bug auf den

Planeten, der sich zu seinen Füßen drehte. Bargeron wirkte alles andere als gastlich. Der Planet

war ausgetrocknet und rostig rot, gesprenkelt von unregelmäßigen schwarzen Flecken, die dem

Vatrox wie Ruß erschienen. Die Meere waren grau wie ausgeglühte Asche.
    »Bargeron ist ein Ort, an dem man wahrlich ungestört ist«, sagte Demeiro. »Ein Ort zum

Nachdenken. Ein Ort, an dem ein geschlagener Feldherr zu sich kommen kann. An dem er noch einmal

- viele Male! - im Geiste die verlorenen Schlachten durchspielen, Einsicht in seine eigenen

Beschränkungen und Verfehlungen gewinnen kann. Ein Ort, an dem er vielleicht Frieden mit sich

selbst und seinem Schicksal schließt und sein Leben in Genügsamkeit zu Ende lebt ... «
    Demeiro ließ den Satz ins Leere laufen, wartete auf eine Reaktion des Frequenzfolgers,

empörten Protest oder wütende Beschimpfungen.
    Sinnafoch tat ihm den Gefallen nicht. Er war wütend, ja. Aber seine Wut war gedämpft von einem

Gefühl der Unwirklichkeit. Dieses Duell war zu absurd, zu weit hergeholt, als dass sein Verstand

es als gegeben nehmen konnte. Dazu kam, dass ihn der Anblick des Planeten nervös machte. Ihm

mutete an, als wäre er erst vor Kurzem in einem zerbrechlichen Boot einem zweifelhaften Schicksal

entgegengerast: damals, in seinem zweiten Leben, bei der Befreiung Konneskis. Sie hatte ihn ein

Leben gekostet und Schmerz in einem Maß, das die Erinnerung an das Desaster bis zu seinem Koma

auf der Scheibenwelt verschüttet hatte.
    »Du hast die Wahl, Sinnafoch. Du kannst auf Bargeron bleiben«, fuhr

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