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Perry Rhodan - 2566 - Oase der Wissenden

Perry Rhodan - 2566 - Oase der Wissenden

Titel: Perry Rhodan - 2566 - Oase der Wissenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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die Frage, was geschehen wäre, hätte er nicht Kruupers Potenzial erkannt

und ihn zu seinem Helfer gemacht. Der Okrivar hatte bis zu diesem Zeitpunkt seinen Dienst auf der

CORRALSO einigermaßen zufriedenstellend verrichtet, hatte sich in seiner freien Zeit in seine

Kabine zurückgezogen, um an seinen unheimlichen Figuren zu arbeiten. Hätte er, Sinnafoch, ihn

nicht in seine Pläne einbezogen ... Kruuper mochte immer noch ungestört sein altes Leben leben.

Oder er wäre längst tot, wäre bei der Eroberung Hathorjans zusammen mit dem Schlachtlicht, auf

dem er stationiert war, in glühendes Plasma verwandelt worden.
    »Kruuper genug hat! Kruuper nicht mehr will!«
    Sinnafoch sammelte die zweite Waffe ein und überprüfte beide Strahler. Sie waren

funktionstüchtig, die Magazine voll.
    »Strahler nichts nützen!«, rief Kruuper. Dem Okrivar mit seiner Rundumsicht war nicht

entgangen, was Sinnafoch getan hatte.
    »Wohl kaum ...«, stimmte der Vatrox ihm zu. Auf dem Transferdeck des Handelssterns hatte der

Okrill das Feuer aus mehr als einem Dutzend Strahler überlebt. Aus Darturka-Waffen, um ein

Vielfaches leistungsfähiger als die Waffen, die ihnen Demeiro überlassen hatte.
    Philip war mit diesen Spielzeugen nicht beizukommen.
    Überhaupt, war dieses bizarre Duell nicht ohnehin kaum mehr als ein Spiel für den Okrill?
    Bargeron war wie Oxtorne eine wilde und ungezähmte Welt, aber zugleich nur ein Abklatsch. Auf

Oxtorne herrschte eine mehrfach höhere Schwerkraft, fegten Stürme mit Hunderten Kilometern pro

Stunde über das Land, brachte die Sonne tagsüber Seen zum Kochen, während sie in der

erbarmungslosen Kälte der Nacht gefroren.
    Philip war ein Geschöpf Oxtornes. Die Elemente Bargerons konnten ihm nichts anhaben - im

Gegensatz zu Sinnafoch, der fror, obwohl die Sonne bereits hoch über dem Horizont stand.
    Es war aussichtslos.
    Sinnafoch ließ sich zurück in den Sand sinken. Kruuper hatte recht. Er konnte diesen Kampf

nicht gewinnen. Es war unmöglich ...
    ... ja, unmöglich, aber vielleicht auch nicht nötig.
    Sinnafoch war von Oxtorne entkommen, aus einer Lage bar jeder Hoffnung. Dennoch hatte er es

geschafft. Wie? Indem er entgegen der Erwartungen jener gehandelt hatte, die glaubten, er wäre

eine Marionette, die an ihren unsichtbaren Fäden tanzte.
    Er hatte sich dem Spiel der Terraner entzogen.
    Er würde sich auch jetzt dem Spiel entziehen!
    Sinnafoch stand auf.
    »Wohin Sinnafoch geht?«, fragte Kruuper.
    »Zu Philip. Kommst du mit?«
    »Nein. Keinen Sinn hat das.«
    Der Vatrox überlegte. Sollte er den Okrivar zwingen, ihn zu begleiten? Er verwarf den

Gedanken. Ihm bliebe nur die Drohung mit Gewalt - und Kruuper würde es begrüßen, würde er ihn

erschießen. »Du begehst einen Fehler, Kruuper«, sagte er deshalb nur. »Leb wohl ...«
    Sinnafoch marschierte los. Die Strahler ließ er im Sand zurück.
    Er würde sie nicht brauchen.
     

6.
     
    Kruuper hockte wimmernd im Sand, bis Sinnafoch nicht mehr zu sehen war.
    Der Vatrox umging die Ruinenstadt, wurde zu einem dünnen schwarzen Strich in der rostfarbenen

Einöde, bis er schließlich mit ihr verschmolz.
    Kruuper war allein.
    Sein Wimmern wurde leiser und unregelmäßiger, hörte auf. Ruhe, wenn auch brüchig, kehrte in

ihm ein. Er war allein. Es war ein vertrautes Gefühl. Kruuper hatte beinahe sein ganzes Leben

lang die Einsamkeit gesucht. Unter anderen Wesen zu sein, selbst wenn es sich um Okrivar

handelte, war ihm unerträglich. Sie verstanden ihn nicht, sosehr er sich auch mühte. Mit jedem

gescheiterten Versuch, sich ihnen verständlich zu machen, war Kruuper über die Jahre zum

Eigenbrötler geworden.
    Einsam unter anderen zu sein, war nicht auszuhalten. Allein einsam zu sein dagegen war ein

Zustand, an den man sich gewöhnen konnte.
    Die Vorstellung, allein auf dieser Welt zurückzubleiben, barg keinen Schrecken für Kruuper. Im

Gegenteil, sie war sogar verlockend. Er hätte dem Schicksal ein Schnippchen geschlagen. Doch es

war unmöglich. Die Atmosphäre Bargerons war giftig für ihn. Ihm blieben zehn Tage ...
    Kruuper ging zu den beiden Strahlern, die Sinnafoch im Sand hatte liegen lassen. Er nahm einen

auf, entsicherte ihn und richtete den Lauf gegen sich selbst. Das Flimmern in der Mündung schien

ihm lockend.
    Er musste einfach nur abdrücken.
    Seine Qualen hätten ein Ende, für dieses Leben zumindest. Das Schicksal würde mit Sicherheit

mit neuen Qualen für sein

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