Perry Rhodan - 2567 - Duell an der Schneise
dass sie uns
dafür einen anständigen Finderlohn geben wollen.
Seither befinden wir uns in erhöhter Alarmbereitschaft. Die Logistiker der LFT
füllen unsere Lagerräume. Wir munitionieren auf, die Simus werden intensiviert - selbst der Koch
musste heute zum Waffentraining.
Em war dreimal unter den fünf besten Kampfwerten des gesamten Bataillons.
Die Grünschnäbel können nicht mithalten, wenn wir richtig Gas geben.
Young Boys nennen sie uns.
Endlich sehe ich wieder einen Sinn in dem Ganzen.
Selbst wenn ich dafür fast alles aufgegeben habe, was mir je etwas
bedeutete.
Scotty Sutter
JULES VERNE,
16. Januar 1463 NGZ
2.
1. Mai 1463 NGZ, 23.05 Uhr
Die Schleuse öffnete sich.
Scotty Sutter streckte ein letztes Mal die Nackenmuskulatur. Das leise Knacken gab dem
Sergeanten Zuversicht. Es verriet ihm, dass alles in Ordnung war.
Vor ihnen erstreckte sich die gewaltige Halle. Sie lag mehrheitlich im Dämmerlicht.
Das Gefühl der Sicherheit verschwand abrupt. Scotty Sutter konnte die Gefahr förmlich greifen,
die in dieser Atmosphäre lag.
Von der Schleuse führte ein etwa drei Meter breites silbernes Band in die Tiefe. Es handelte
sich um ein Zwischending zwischen Treppe und Beförderungsband, denn als Rhodan, das Konzept und
Sutter es betraten, legten sie mit jedem Schritt einige Meter zurück. Unter den Stiefelsohlen
fühlte es sich nachgiebig, aber dennoch kompakt und stabil an.
Sutter griff sich hinter das rechte Ohr. Die kleine Kontaktplatte saß fest und sicher. Die
Anzugpositronik würde ihn laufend über die gewonnenen Daten informieren.
Andere Aufklärungsspezialisten bevorzugten Implantate oder Gehörgangsonden. Sutter konnte
damit nicht viel anfangen. Er wollte die Ohren frei haben und sich nötigenfalls von dem Modul
trennen können.
Rhodan und Lloyd/Tschubai schritten über das silberne Band, als würde es zu ihrer täglichen
Routine gehören. Sutter bemühte sich, seine Schritte ebenso zielstrebig wie normal erscheinen zu
lassen.
Nach zwanzig Sekunden hatten sie die Hälfte des Weges zurückgelegt. Am Ende des Silberbandes
wartete das von Porvistar angekündigte Empfangskomitee.
Scotty ließ einen Teil des Innendisplays aus dem Kragenwulst hochfahren.
Adentoco Porvistar und seine vier Begleiter schienen auf den ersten Blick unbewaffnet. Die
Ortung des SERUNS verzeichnete ebenfalls keine Anzeichen von Strahlern oder Defensivsystemen.
Auf den Einsatz der Taster verzichtete er vorerst, da ein solches Vorgehen sehr schnell als
feindlicher Akt ausgelegt werden konnte. Sutter war sich bewusst, dass ihre Gastgeber
möglicherweise innerhalb von Sekundenbruchteilen Schutzschirme aufbauen und Waffen aktivieren
konnten.
Gänzlich ohne Absicherung würden sie diesen Hangar nicht betreten haben; der starke Schirm
rund um MIKRU- JON verriet einiges über die Einstellung von Porvistar und Konsorten.
Er warf einen letzten Blick auf die eingeblendeten Daten. Dann ließ er das Display wieder in
den Anzug gleiten.
Rhodan erreichte den Boden als Erster. In respektvollem Abstand zum Empfangskomitee blieb er
stehen. Das Konzept und der Sergeant stellten sich seitlich hinter ihn.
Adentoco Porvistar deutete eine Verbeugung an. »Perry Rhodan, es ist mir eine Ehre!«, sagte er
übertrieben laut und pathetisch. »Darf ich erfahren, wer deine Begleiter sind?«
Perry Rhodan legte beide Hände auf die Brust. »Mir ist es eine Ehre! Darf ich
vorstellen: Lloyd Tschubai und Scotty Sutter.«
Scotty Sutter nickte, weil er nicht wusste, wie er sonst reagieren sollte. Er gab sich Mühe,
die Augen so unaufgeregt wie möglich zu bewegen und trotzdem möglichst viele Eindrücke aufnehmen
zu können.
Adentoco Porvistar stellte seine Begleiter der Reihe nach vor. Sie waren wie er humanoid;
würden auf Terra ohne jeden Zweifel als Kolonialterraner durchgehen.
Auf die mit Abstand interessanteste Person ging Porvistar zuerst ein: Die Frau maß an die zwei
Meter. Ihre schlanke und dennoch wohlproportionierte Figur hatte sie mit Seidenbahnen umwickelt,
deren rote Farben wunderbar mit der smaragdgrünen Haut kontrastierten.
Auf den Handrücken, dem Hals, den Wangen und den Schläfen verzweigten sich goldfarbene Muster.
Sie wirkten dermaßen natürlich und harmonisch auf die Haut und die Körperstruktur abgestimmt,
dass sich Scotty nicht sicher war, ob sie natürlichen oder künstlichen Ursprungs waren. Die
sorgsam manikürten Fingernägel leuchteten
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