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Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter

Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter

Titel: Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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gegenseitig die gesammelten Informationen zu. Jedes weiß so viel wie

das jeweils andere, und ich profitiere von ihren unterschiedlichen »Perspektiven«.
    Doch das ist noch lange nicht genug, um meinen Zwecken Genüge zu tun. Ich befehle dem Verbund,

auf die weiträumig ausgestreuten Beobachtungssonden zuzugreifen und mir die Daten zu überspielen.

Sie sind nicht sonderlich zuverlässig und teilweise Stunden alt. Eine meiner größten

Herausforderungen wird es sein, die Information entlang einer Zeitstrecke zu synchronisieren. Ich

muss wissen, wann wo welche Phänomene aufgezeichnet wurden, die auf den drohenden Hypersturm

hindeuten, und ich muss sie in ein passendes Korsett pressen.
    Ich stelle mir eine Reihe von Standbildern vor. Eine schier unendliche Reihe. Jedes von ihnen

zeigt die Raum-Zeit-Verhältnisse unserer Umgebung in einem bestimmten Moment. Die Bilder ergeben,

aneinandergereiht, keinen kongruenten »Filmschnitt«.
    Die Verhältnisse im Hyperraum ändern sich nicht linear. Die Vergleiche mit herkömmlichen

Schlechtwetterwolken, die sich zusammenballen und irgendwann zu Wolkengüssen, Blitz und Donner

führen, hinken viel zu sehr, um sie bei diesem ganz speziellen Sturm anwenden zu können. Es ist

vielmehr so, dass absonderliche Effekte noch viel ungewöhnlichere Resultate zeigen - die in einem

weit entfernten Bereich wirksam werden.
    Man meint, kein Muster erkennen zu können, und selbst die leistungsfähigsten Positroniken

scheitern an der scheinbaren Unberechenbarkeit dieser Stürme. Es bedarf einer Persönlichkeit, die

sich in ihrem Geist so weit zurückzuziehen vermag, dass sie das Gesamtbild aus der Perspektive

eines gelangweilten Gottes wahrnehmen und beurteilen kann.
    Ich bin ein Gott. Ein Daten-Gott. Ich rolle und rausche und fege durch den Informationsäther,

greife da und dort zu, ignoriere dieses oder jenes. Mit der Erfahrung vieler Jahre.
    Zu wenig, zu langsam!
    Ich hab's geahnt. Der Datenkubus ist nicht groß genug für all das Wissen, das ich benötige,

und meine Finger nicht schnell genug, um es zu greifen. Ich muss den nächsten Schritt wagen.
    Ich aktiviere den zweiten Datenkubus, greife mit der Linken hinein und aktiviere ihn. Eine

weitere Reihe von Daten-Holos entsteht vor meinen Augen. Sie sind nun mehrschichtig

hintereinander und nebeneinander angeordnet. Die Darstellungen, das gefühlte Wissen, die

Eindrücke - dies alles droht mich zu überfordern.
    Es dauert mehrere Blinzelschläge, bis ich mich neu orientiert und in diesen gigantischen,

vergrößerten Daten-Kosmos eingefunden habe. Es ergeben sich erstaunliche Tiefen. Solche, die

einer transzendentalen Versenkung ins eigene Ich ähneln, wie ich sie während mehrerer Sitzungen

mit den robotischen Psychologen mitgemacht habe.
    Anders gesagt: Das hyperenergetisch strahlende Universum ist von verrückt machender Vielfalt -

und ich kann es in all seiner Pracht wahrnehmen, weil ich verrückt bin.
    Es mangelt mir an Koordination. Die Linke weiß nicht, wie sie sich zur Rechten verhalten soll.

Die Datenstränge, die ich mit beiden Händen erfasse, müssen deckungsgleich gemacht werden.
    Ich experimentiere. Mithilfe geringster Fingerbewegungen bewege ich Informationskonvolute hin

und her, immer wieder. So lange, bis ich meine, den Steuervorgang einigermaßen im Griff zu

haben.
    Oft habe ich mich gefragt, warum ich besser als herkömmliche Positroniken bin. Ist es

tatsächlich meine Fingerfertigkeit, also ein rein mechanisch bedingter Vorteil, oder sind es

präkognitive Ahnungen, die mir im Rahmen meiner Stimmungsschwankungen gegeben sind?
    Manisch-Depressive sind in vielerlei Hinsicht bevorzugt. Sie können bis zur Erschöpfung

arbeiten - und darüber hinaus. Sie wissen, was Hingabe ist. Sie bewegen sich durch einen Raum,

der »normalen« Wesen für immer verschlossen bleibt. Die Wahrnehmungsverschiebungen, denen sie

unterliegen, eröffnen neue Möglichkeiten.
    Emotionauten unterliegen womöglich demselben Irrsinn wie ich und andere meines Typus.
    »Du meine Güte!«, höre ich eine Stimme aus weiter Ferne, »seine Stirn glüht! Die Augen ... sie

bluten!«
    Stigmatisation. Eine psychogene Nebenerscheinung meiner Leidensbereitschaft.
    Die Symptome vermengen sich, lassen sich für Außenstehende sicherlich keinem vernünftigen

Krankheitsbild zuordnen. Ich weiß diese Dinge mit einer absoluten Klarheit, die mir nur in diesem

ganz besonderen Raum der Trance und der

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